Kölns Trainer Peter Stöger wechselte im Vergleich zum befreienden 5:2-Sieg über Baryssau in der Europa League zweimal: Für Clemens und Sörensen (beide Bank) kamen Olkowski und Osako, der sich mit seinen Joker-Toren gegen BATE für die Startelf empfohlen hatte.
Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann brachte indes nach dem 1:1 bei Istanbul Basaksehir in der Europa League vier Neue: Akpoguma, Posch, Geiger und Uth spielten für Hoogma (nicht im Kader), Nordtveit, Zuber und Kramaric (alle Bank). Nagelsmann änderte zudem sein System und vertraute in Müngersdorf auf eine variable Viererkette, in deren Zentrum überraschenderweise Vogt stand. Hinter dessen Einsatz hatte ein ganz dickes Fragezeichen gestanden, letztlich gab es aber grünes Licht für den Kapitän.
Bundesliga, 11. Spieltag
"Irgendwann müssen wir einfach gewinnen, damit der Abstand nicht viel zu groß wird", hatte Kölns Abwehrmann Heintz vor dem Spiel die Marschroute ausgegeben. Und der FC zeigte sich dann auch vom Anpfiff weg bis in die Haarspitzen motiviert. Die Rheinländer gingen hohes Tempo, agierten druckvoll, suchten den schnellen Weg nach vorne und gaben durch Olkowski sogar den ersten Warnschuss in der Partie ab (4.).
Zwei Probleme ergaben sich aber für den Geißbock-Klub. Auf der einen Seite war das eigene Spiel phasenweise zu hektisch, was immer wieder zu Lasten der Passgenauigkeit ging. Auf der anderen Seite brachten die Hoffenheimer ihre spielerische Klasse durchaus auf den Platz, hielten so Gefahr weitgehend vom eigenen Kasten fern - und bewiesen dann auch noch Effizienz: Nach Demirbays tollem Vertikalpass bediente Amiri Geiger im Fünfer, der zuerst verstolperte, dann aber hellwach reagierte und den Ball im zweiten Versuch über die Linie drückte (9.).
Leichtes Spiel für Hoffenheim - Wagner sicher vom Punkt
Mit der Führung im Rücken spielte es sich aus Sicht der Sinsheimer natürlich leichter. In der Folge wirkten die Gäste abgeklärter, geradliniger und sie hatten auch ein Chancenplus. Weil Posch (21.), Amiri (24.), Uth (32.) und Geiger (35.) aber kein Abschussglück hatten, blieben die Domstädter weiter im Rennen. Dieses hätten sie dann beinahe wieder völlig ausgeglichen gestalten können, wenn Osako kurz vor dem Pausenpfiff nicht nur den Pfosten getroffen hätte (41.).
So aber musste der FC zum Wiederanpfiff einem Rückstand hinterherjagen - und dieser betrug schon bald zwei Tore: Olkowski brachte im eigenen Strafraum Uth, der Horn bereits umkurvt hatte, aus der Balance. Schiedsrichter Deniz Aytekin bemühte den Videobeweis, überprüfte die Szene höchstpersönlich und entschied auf Strafstoß, den Wagner sicher zum 2:0 verwandelte (56.).
Köln verliert den Faden - Entscheidung durch Wagner
Sicher ins Eck: Sandro Wagner (2.v.l.) trifft zum 2:0. imago
Das war ein echter Wirkungstreffer für die Kölner, die danach ein wenig aufsteckten und den Faden verloren, auch wenn Stöger mit Jojic und Handwerker zwei frische Offensivspieler brachte. Die Kraichgauer hatten nun leichtes Spiel, machten nicht mehr als nötig. Beinahe hätte Vogt die Kölner aber wieder zurückgebracht, als er mit einer missglückten Kerze seinen eigenen Hintermann Baumann auf die Probe stellte (70.).
Das war zugleich der Startschuss für eine Schlussoffensive der Gastgeber, die es dann noch einmal wissen wollten und alles nach vorne warfen. Allerdings entpuppten sich die Kölner vor dem Tor als wenig gefährlich: Olkowski (72.) und Jojic (75.) scheiterten an Baumann, Guirassy schoss knapp vorbei (77.). Wie man es besser macht, zeigten die Hoffenheimer zehn Minuten vor Schluss: Über die eingewechselten Polanski und Kramaric landete der Ball bei Wagner, der von der linken Seite aus spitzem Winkel ins lange Eck vollendete und schlussendlich den 3:0-Endstand markierte.
Der 1. FC Köln ist nach der Bundesligapause am Samstag, den 18. November, in Mainz gefordert - Anpfiff ist um 15.30 Uhr. Hoffenheim erwartet zur gleichen Zeit Eintracht Frankfurt.