Kroatiens Trainer Zlatko Dalic stellte seine Mannschaft nach dem 2:0-Sieg in der Ukraine am 10. Gruppenspieltag der Qualifikation auf drei Positionen um: Statt Mitrovic (Bank), Badelj (muskuläre Probleme) und Mandzukic, der mit Knöchelproblemen auf der Bank Platz nahm, begannen Strinic, Brozovic und Kalinic.
Griechenlands deutscher Coach Michael Skibbe nahm im Vergleich zum 4:0-Heimsieg gegen Gibraltar ebenfalls drei Wechsel vor. Statt Tachtsidis, Christodoulopoulos und Mantalos spielten Tzavellas, Tziolis und Samaris. Erneut verzichten musste Skibbe auf Manolas, der von der UEFA für ein zusätzliches Spiel gesperrt wurde, nachdem der europäische Verband befunden hatte, dass sich der Abwehrspieler seine Gelbe Karte am 9. Spieltag auf Zypern vorsätzlich eingehandelt hatte.
Karnezis patzt - Kroatien brilliert
Die Kroaten übernahmen von Beginn an die Spielkontrolle und schnürten die diesmal mit einer Fünferkette in der Defensive agierenden Griechen in deren Hälfte ein. Schon in der elften Minute unterlief Karnezis nach einem etwas ungenauen Rückpass von Tzavellas ein Stockfehler. So kam Kalinic an den Ball und wurde vom Keeper zu Fall gebracht. Die Folge: Strafstoß, den Modric sicher zum 1:0 für Kroatien verwandelte (13.). Auch danach blieben die Feurigen eindeutig tonangebend und legten schnell nach: Nach Vorarbeit von Strinic auf der linken Seite vollstreckte Kalinic elegent per Direktabnahme im Fünfmeterraum (19.).
WM-Qualifikation Europa, Play-offs
Vor allem über die Außenpositionen boten sich den Kroaten immer wieder Räume. Die bis dahin in der Offensive gar nicht in Erscheinung getretenen Gäste durften in der 30. Minute dennoch plötzlich den erhofften Auswärtstreffer bejubeln. Nach einem Eckball traf Sokratis per Kopf. Die Freude bei der Skibbe-Elf währte indes nicht lange. Denn schon drei Minuten später stellte Kroatien den Zwei-Tore-Abstand wieder her. Und zwar nach ähnlichem Muster wie beim 2:0: Diesmal legte Rakitic nach rechts zum allzu alleingelassenen Vrsaljko, dessen Flanke Perisic am zweiten Pfosten per Kopf wuchtig zum 3:1 nutzte (33.). Karnezis verhinderte noch vor der Pause mit zwei Paraden gegen Kramaric und Kalinic (45.) sogar noch Schlimmeres aus griechischer Sicht.
Kramaric nutzt Stafylidis' Patzer
Schob gekonnt zum 2:0 ein: Stürmer Nikola Kalinic (li.). Getty Images
Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Spielverlauf, auch wenn die Griechen nun etwas höher verteidigten. Ein Fauxpas von Stafylidis führte früh zum 4:1. Der Augsburger wollte eine Flanke von Rakitic mit der Brust zurück zu Keeper Karnezis abtropfen lassen, übersah dabei jedoch in seinem Rücken Vrsaljko, der dazwischen ging und Kramaric den vierten kroatischen Treffer aus kürzester Distanz auflegte (49.). Danach ließen die Kroaten den Ball gut laufen, sodass sogar ein Debakel für die Griechen drohte.
Im weiteren Verlauf schaltete die Dalic-Elf aber einen Gang zurück, sodass auch die Griechen nun zumindest gelegentlich ebenfalls zu Strafraumaktionen kamen. Subasic rettete gegen Mitroglou (60.), wenig später köpfte Sokratis über das Tor (63.). Bei ihren mit Tempo vorgetragenen Angriffen gefährlicher blieben aber die Hausherren: Kramaric und Perisic zielten im Strafraum nur knapp vorbei (64., 69.). In der Schlussphase wurden die Kroaten kurzzeitig ein wenig nachlässig, Mitroglou köpfte knapp über das Tor (75.), in der 90. Minute parierte Subasic gekonnt gegen einen weiteren Kopfball des griechischen Stoßstürmers - und bewahrte seiner Mannschaft so den komfortablen Drei-Tore-Vorsprung.
Das Rückspiel findet bereits am Sonntag um 20.45 Uhr in Piräus statt.