Fußball-Vereine Freundschaftsspiele

Götze-Debüt bei Glasners "Heimspiel"

Frankfurt: Unentschieden im Test beim Linzer ASK

Götze-Debüt bei Glasners "Heimspiel"

Mario Götze gab gegen den LASK sein Debüt für die Eintracht.

Mario Götze gab gegen den LASK sein Debüt für die Eintracht. IMAGO/GEPA pictures

Aus Frankfurts Trainingslager in Pasching berichtet Julian Franzke

Heimspiel für Oliver Glasner: Bevor die Eintracht am Samstagabend weiter ins Trainingslager nach Windischgarsten reiste, absolvierte sie beim Linzer ASK das erste Testspiel in Österreich. 2016/17 hatte der Coach den LASK als Zweitligameister in die 1. Liga und dort zwei Jahre später zur Vize-Meisterschaft geführt. Kein Wunder also, dass Glasner an seiner alten Wirkungsstätte überaus herzlich empfangen wurde. Neben vielen warmen Worten und Applaus wurde er vor dem Anpfiff mit dem goldenen Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich geehrt, seine Co-Trainer Michael Angerschmid und Ronald Brunmayr erhielten das silberne Verdienstzeichen - eine Anerkennung für den Frankfurter Europa-League-Sieg, der auch in Glasners Heimat für mächtig Aufsehen sorgte.

Die Fans bekamen beinahe die gleiche Elf zu sehen, die im Finale von Sevilla die Rangers im Elfmeterschießen besiegt hatte: Lediglich Jakic rückte anstelle von Rode in die Elf. Allerdings war zu diesem frühen Zeitpunkt der Vorbereitung speziell in der Offensive noch viel Sand im Getriebe. Die Hessen kontrollierten zwar die Partie, gefährliche Situationen kreierten sie aber kaum.

Borrés Treffer zählt nicht

Glasner lobte die "defensive Organisation" in der ersten Hälfte, monierte aber die Ungenauigkeiten im Angriffsdrittel. Während die Hausherren vor der Pause lediglich zu zwei Halbchancen kamen, feuerte Kostic in der 37. Minute ein Geschoss an den linken Pfosten. Der Nachschuss von Borré zappelte zwar im Netz, der Kolumbianer hatte aber knapp im Abseits gestanden, als der Ball von Ndicka zu ihm geprallt war.

Zur Halbzeit wechselte Glasner komplett durch - und brachte im dritten Testspiel der Vorbereitung erstmals Weltmeister Mario Götze, der sich als linker offensiver Sechser immer wieder ins Angriffsspiel einschaltete. In den 30 Minuten, die er mitspielte, ließ er ein ums andere Mal seine Klasse aufblitzen, so zum Beispiel mit einem feinen Schnittstellenpass auf Faride Alidou (63.), der jedoch wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zurückgepfiffen wurde.

"Mario hat den Ball zwei-, dreimal super durchgesteckt", lobt Glasner. Der Coach sieht den 30-Jährigen normalerweise weiter vorne im Mittelfeld, gegen tiefstehende Gegner könnte Götze jedoch auch in dieser defensiveren Rolle gefragt sein, um einen Offensivspieler mehr auf dem Platz zu haben: "Die Bälle, die Djibril Sow immer wieder aus dem Mittelfeld spielt, kann auch Mario spielen. Das war die Überlegung."

In der zweiten Hälfte lief es nicht mehr so rund, weil viele Abläufe noch nicht klar sind.

Oliver Glasner

Das Spiel plätscherte auch im zweiten Abschnitt die meiste Zeit vor sich hin; Alario vergab die besten SGE-Möglichkeiten (46., 90.), bei Linz zielten Flecker (61.) und Jovicic (64.) nicht genau genug. "Das Engagement war top, aber in der zweiten Hälfte lief es nicht mehr so rund, weil viele Abläufe noch nicht klar sind. Das überrascht mich aber nicht", resümiert Glasner. Weiter geht es am Sonntagvormittag mit einer regenerativen Einheit, am Nachmittag steht eine Rafting-Tour auf dem Programm - sofern das Wetter mitspielt. "Am Montag startet dann der intensive Teil des Trainingslagers", kündigt der Trainer an. Den nächsten Test gibt es am Freitag (14.30 Uhr) gegen Serie-A-Klub FC Turin.

Julian Franzke