Unter der Woche noch als Außenseiter gegen Manchester City in der Königsklasse angetreten (1:3), war RB Leipzig in der Bundesliga gegen bis dahin noch sieglose Bochumer in der klaren Favoritenrolle. Marco Rose stellte seine Mannschaft auf drei Positionen um und brachte Sesko, Baumgartner und den zuletzt angeschlagenen Kampl anstelle von Poulsen, Forsberg und Seiwald.
Auch beim VfL Bochum gab es zuletzt eine 1:3-Niederlage, allerdings verkaufte sich das Team von Thomas Letsch zuhause gegen Borussia Mönchengladbach deutlich schlechter als RB gegen die Citizens. Entsprechend reagierte der Coach gleich mit fünf Veränderungen: Schlotterbeck, Danilo Soares, Gamboa, Osterhage und Paciencia rückten für Masovic, Wittek, Passlack, Hofmann und den verletzen Bero in die Startelf.
Auch wenn Asano schon kurz nach dem Anstoß zu einer ersten Torannäherung kam, waren die Kräfteverhältnisse anschließend klar verteilt. RB übernahm die Kontrolle und machte Druck, hatte dabei allerdings große Probleme mit der extrem kompakt stehenden Bochumer Defensive um die drei Innenverteidiger Ordets, Schlotterbeck und Bernardo. Im eigenen Ballbesitz gelang den Gästen dagegen wenig, immer wieder wurde die Kugel nach wenigen Sekunden bereits verloren.
Xavi vergibt vom Punkt
Bundesliga, 7. Spieltag
Doch das war zunächst zweitrangig, denn auch die Leipziger kamen kaum zu klaren Torchancen - bis zur 27. Minute. Nachdem sich Xavi im Strafraum gegen Schlotterbeck eindrehte und den Kontakt annahm, zeigte Schiedsrichter Timo Gerach auf den Punkt. Der Niederländer trat selbst an, probierte es jedoch viel zu lässig, sodass Riemann den Schuss sogar festhalten konnte.
Aus dem Konzept bringen ließen sich die Leipziger davon zwar nicht, viel mehr als Standards, mit denen der VfL keine Probleme hatte, und Distanzschüsse, die zumeist geblockt wurden, sprang aus den Angriffbemühungen jedoch zunächst nicht raus. Auf der Gegenseite war dagegen nach einer Kopfball-Verlängerung von Startelf-Debütant Paciencia Asano frei auf dem Weg zum Tor. Lukeba, der sich zuvor verschätzte, bügelte seinen Fehler jedoch aus und grätschte dem Japaner den Ball im letzten Moment vom Fuß (36.). So ging es torlos in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich der VfL zunächst mutiger, das Spiel wurde temporeicher. Stöger verpasste zunächst per Freistoß knapp (48.), dann war es auf der Gegenseite Xavi, dem Sesko allerdings aus aussichtsreicher Position in die Schussbahn lief (50.).
Riemann rettet das 0:0
Rose brachte kurz darauf unter anderem Poulsen, der nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung im Strafraum von Ordets, der zuvor bereits Gelb sah, klar getroffen wurde - erneut zeigte Timo Gerach auf den Punkt, der Innenverteidiger durfte jedoch weiterspielen. Diesmal trat der ebenfalls frisch eingewechselte Forsberg an, doch Riemann war erneut zur Stelle und parierte den unplatzierten Schuss in die rechte Ecke(61.).
Die Leipziger ließen sich zwar nicht hängen und blieben bemüht, schafften es aber weiterhin nur selten, die Lücke zu finden. Nach einer Tempoverschärfung war es Openda, der freigespielt werden konnte, aus 13 Metern jedoch an Riemann scheiterte (71.). Die beste Chance hatte kurz darauf dann aber Poulsen. Nach einer Flanke von Kampl brachte der Däne einen eigentlich platzierten Kopfball auf das Tor, doch erneut war der überragende Riemann zur Stelle und parierte (77.).
In der Schlussphase blieb die Mannschaft von Thomas Letsch, der unter anderem Loosli und Masovic nachlegte und letztlich fünf Innenverteidiger auf den Platz stellte, defensiv hochkonzentriert, warf sich in alles, was in den Strafraum flog, und rettete das 0:0 über die Zeit.
Damit holt der VfL erstmals in einem Pflichtspiel in Leipzig einen Punkt. Weiter geht es für die Bochumer nach der anstehenden Bundesliga-Pause beim SC Freiburg (21. Oktober, 15.30 Uhr). Leipzig reist parallel zu Aufsteiger Darmstadt 98.