Duell der Blondschöpfe: Leverkusens Kießling (li.) gegen Bayern-Verteidiger Jansen. dpa
Bei Leverkusen tauschte Coach Michael Skibbe nach dem 2:1-Sieg in Nürnberg einmal Personal aus und brachte Sarpei für Gresko. Bei den Bayern nahm Trainer Ottmar Hitzfeld nach dem 5:0-Kantersieg gegen Cottbus einen Wechsel vor: Kahn verletzte sich beim Aufwärmen am Ellenbogen und wurde von Rensing ersetzt. Des Weiteren verdrängte Lucio Konkurrent van Buyten wieder auf die Bank.
Munterer Auftakt vor ausverkauftem Haus. Ohne Abtasten suchten die beiden Kontrahenten zielstrebig den Weg in die Spitze. Es ging hin und her, die Zuschauer erlebten eine sehr kurzweilige Anfangsphase mit optischen Vorteilen der Hausherren: Friedrichs Kopfball klärte Jansen auf der Linie (3.), Barnetta traf nur den Pfosten (11.), Rolfes Zentimeter daneben (14.), und Kießling scheiterte bei einer Doppelchance zweimal am starken Rensing (16.).
Doch auch die Bayern hatten zwischenzeitlich gute Möglichkeiten: Adler parierte nach Zé Robertos Sololauf den Schrägschuss des Brasilianers (9.), und Klose erzielte gar ein einwandfreies Tor: Der Goalgetter umkurvte vor dem Strafraum zwei Gegenspieler und zog dann genau aus 16 Metern ab. Der Ball prallte von der Unterkante der Latte hinter die Linie und von dort wieder an die Querstange, ehe sich Keeper Adler die Kugel griff. Sowohl Referee Kircher als auch sein Assistent hatten aber das deutliche Überschreiten der Torlinie nicht gesehen (13.).
Nach turbulentem Beginn beruhigte sich die Partie in der Folge, zumindest was die Chancenvielfalt anbelangt. Die Skibbe-Schützlinge investierten aber nach wie vor mehr, waren lauffreudiger, bissiger in den Zweikämpfen und zwangen die Deckung der Gäste zu höchster Aufmerksamkeit. Weil sich Rensing im Bayern-Tor als sicherer Rückhalt erwies und sich die Münchner in ihrem Defensivverhalten mehr und mehr stabilisierten, sprangen im ersten Durchgang für den Westklub keine weiteren zwingenden Chancen heraus.
Vom Rekordmeister war in der Offensive wenig zu sehen, doch eiskalt nutzte die Hitzfeld-Elf kurz vor dem Kabinengang eine ihrer wenigen Chancen: Ribéry köpfte halblinks in den Strafraum zu Klose, der sich gegen Friedrich behauptete und zu Toni querpasste. Der Italiener brauchte aus vier Metern nur noch den Fuß hinzuhalten (40.).
Der 8. Spieltag
Nach Wiederanpiff versuchte Leverkusen, das Zepter an sich zu reißen. Doch der Tabellenführer erschwerte nun Offensivaktionen der Heimelf mit disziplinierterem Abwehrverhalten als noch in der ersten Halbzeit. Und konterte zudem gefährlich: Adler riskierte gegen Ribéry Kopf und Kragen (53.). Kurz zuvor hatte Klose den Platz angeschlagen verlassen - Schweinsteiger war gekommen (50.).
Leverkusen musste viel tun, um sich überhaupt Chancen erarbeiten zu können. Vidal schoss knapp vorbei (56.), und Gekas traf den Ball aus sechs Metern nicht richtig (62.). Augenscheinlich war, dass Bayer im ersten Durchgang viel Kraft gelassen hatte, denn die Münchner konnten sich in der Folge immer mehr befreien und kontrollierten aus sicherer Deckung heraus weitgehend das Geschehen, ohne selbst in der Offensive das letzte Risiko zu suchen.
Die Luft war so etwas raus in der Schlussphase: Bayer konnte nicht mehr, Bayern hatte sogar die besseren Möglichkeiten (Ribéry, 84., Altintop, 88.) und spielte den knappen Vorsprung mit all seiner Routine über die Zeit.
Leverkusen tritt am Donnerstag im UEFA-Cup bei Uniao Leiria an. In der Liga wartet am Sonntag das Gastspiel in Frankfurt. Auch die Bayern sind am Donnerstag im UEFA-Cup bei Belenenses Lissabon aktiv, in der Bundesliga folgt am Sonntag das fränkisch-bayerische Derby gegen Nürnberg.