Das vorerst letzte Spiel in der 3. Liga für Lübeck kam nach einer derben 1:6-Klatsche in Ingolstadt. Gegen Rot-Weiss Essen sollte es zum versöhnlichen Saisonabschluss kommen, für den Interimscoach Jens Martens vier Wechsel vornahm. Didzilatis im Tor und Herzog, Drinkuth und Farrona Pulido im Mittelfeld machten Platz für Klewin, Adou, Egerer und Thiel.
Auf der anderen Seite brachte RWE-Trainer Christoph Dabrowski gleich fünf neue in der Startelf. Im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen den TSV 1860 durften Kourouma, Obuz, Eisfeld, Young und Vonic für Götze, Plechaty, Harenbrock, Voelcke und Doubouya von Beginn an ran. Götze fehlte aufgrund seiner 10. Gelben Karte und verpasste daher sein Abschiedsspiel in der Liga, kommende Woche gibt es noch im Landespokal die Chance, "Tschüss" zu sagen. Der 26-Jährige verlässt den Verein im Sommer nach zwei Jahren.
Blitzstart an der Lohmühle
Für den VfB begann die vorerst letzte Drittligapartie gleich sehr gut, nachdem Hauptmann in einen Pass von Sapina spritzte und sich aus 25 Metern einfach mal ein Herz fasste. Sein Schuss schlug staubtrocken unten rechts in den Maschen ein (5.). RWE schien jedoch gar nicht überrascht vom frühen Treffer und glich fast im Gegenzug aus. Einen Freistoß links neben dem Sechzehner brachte Eisfeld frech vor den Fünfer, wo Vonic die Kugel zum 1:1 einschob (8.).
3. liga, 38. Spieltag
Offensiv versprach die Partie von Beginn an viel, beide Mannschaften spielten befreit auf. Doch besonders die Angriffe der Lübecker überraschten mit einer Leichtigkeit, die in den vergangenen 33 Spieltagen meist fehlte. So hatte Hauptmann nach 21 Minuten die Chance auf das 2:1, verpasste aus wenigen Metern aber etwas kläglich. Nur wenig später überraschte Adou nach einer Ecke mit seinem wuchtigen Schuss RWE-Schlussmann Golz und brachte die Hausherren so wieder in Front (22.).
Bis kurz vor Schluss des ersten Durchgangs sah es nach einer Lübecker Pausenführung aus, doch Vonic hatte erneut eine Antwort parat. Der Stürmer schob nach butterweiche Flanke des eingewechselten Plechaty - kam früh für den verletzten Obuz - gekonnt ein und markierte das 2:2 (43.).
Auch nach dem Seitenwechsel klingelt es schnell
Auch im zweiten Durchgang ging es offensiv von Beginn an heiß her. Schon nach drei Minuten klingelte es erneut im Kasten von Golz, nachdem Sternberg links aus spitzem Winkel den Tormann überwand (48.). Im Anschluss wurde Essen besser und suchte die Lücke für den erneut schnellen Ausgleich. Doch gleich zweimal war das Gehäuse im Weg. Erst scheiterte Young am Lattenkreuz (56.), dann traf Eisfeld mit einem Strahl die Latte (62.).
Auf der Gegenseite vergab Taffertshofer völlig frei und aus dem Stand das 4:2 per Kopf (64.). Lübeck kombinierte sich auch nach dem Seitenwechsel immer wieder ungewohnt elegant bis in den Strafraum und zeigte spielerisch eine der besten Partien der Saison. Doch das letzte Wort hatte erneut ein Essener und auch beim dritten Ausgleich war es Vonic. Seinen Schuss von der Strafraumkante fälschte VfB-Kapitän Löhden so ab, dass die Kugel unhaltbar über den eigenen Torwart ins Netz sprang (74.).
Bis zum Schlusspfiff versuchten es beide immer wieder, der eingewechselte Farrona Pulido traf sogar nochmal die Latte (87.), doch am Ende blieb es beim verdienten Remis. Die Lübecker verabschiedeten sich damit versöhnlich und mit ansehnlichem Fußball aus dem Profifußball.
Während für Lübeck die Saison nun beendet ist, hat Rot-Weiss Essen noch eine Partie zu absolvieren. Im Finale des Landespokals Niederrhein gastiert RWE am kommenden Samstag (25. Mai) bei Rot-Weiß Oberhausen. Der Gewinner tritt in der nächsten Saison im DFB-Pokal an.