Schon vor Anpfiff stand ein interessanter Fakt fest, denn beide Teams spielten zuletzt gegen den BVB und verloren. Nach gerade einmal 28 Sekunden wurde es erneut interessant: Burkardt schoss in Anschluss an Widmers scharfe Hereingabe zur Führung ein. Der Angreifer beendete somit seine Torflaute (zuvor elf Bundesliga-Spiele ohne Treffer).
Die Mainzer im 3-4-3 dominierten im Anschluss. Dass Coach Bo Svensson nach dem 0:1 im Nachholspiel gegen Dortmund ordentlich umgestellt hatte und mit Hack, Aaron, Kohr, Boetius und Lee, die Lucoqui, Stöger, Ingvartsen (alle Bank), Tauer (angeschlagen und nicht im Kader) sowie den gelbgesperrten Stach - der erstmals für die deutsche Nationalmannschaft nominiert wurde - ersetzten, fiel daher kaum auf. Die Wachheit von Anpfiff weg blieb in Hälfte eins bestehen.
Kuriose Szenen beim vermeintlichen 2:0
Weil Bielefeld lange harmlos blieb, hatte Kapitän Niakhaté vorne auffälligere Aktionen als hinten: Der Innenverteidiger traf nach einer Viertelstunde vermeintlich per Kopf - doch nach Ortega Morenos Unsicherheit wurde das Tor zu Recht nach Videobeweis zurückgenommen. Seine Uhr hatte Referee Felix Zwayer fälschlicherweise angezeigt, dass der Ball hinter der Linie lag. Nach dem Gang zum Monitor korrigierte der Berliner dies.
Der 27. Spieltag
Korrekturen hatte sicherlich auch Bielefelds stotternder Angriff nötig. Frank Kramers Team, nach dem 0:1 in Dortmund am vergangenen Wochenende mit de Medina für Brunner (Gelbsperre), trat erst Ende der ersten Hälfte offensiv in Erscheinung. Wimmer schoss freistehend knapp vorbei (43.), weswegen Zentner im Mainzer Tor nach seiner vor Anpfiff verkündeten Vertragsverlängerung nichts zu tun hatte.
Mainz zweimal im Aluminium-Pech
Mit Wiederanpfiff wurde Bielefeld etwas besser, aber nicht gefährlicher. Das machte Mainz wieder: Burkardt traf nach schöner Kombination die Latte (49.), an der Kohr schon in der 20. Minute gescheitert war. Fortan übernahmen die Rheinhessen wieder das Heft des Handelns.
Drei (!) Treffer vom Punkt für die Nullfünfer
Aufgrund eines ungeschickten Fouls von Prietl an Joker Barreiro (64.), durfte Mitte des zweiten Durchgangs dann Niakhaté zum Elfmeterpunkt schreiten und verwandelte sicher (65.). Doch damit nicht genug: Nach zwei weiteren ungeschickten Fouls der Arminen durften auch Burkardt (75.) und Joker Ingvartsen (79.) zum Punkt schreiten - sie blieben cool. Das konnte man über Prietl und Andrade, die die Elfmeter leichtfertig verursachten, nicht sagen.
Ansonsten war der zweite Abschnitt ruhig, Mainz hatte wenig zu tun. Das lag daran, dass Bielefeld vorne völlig harmlos blieb und die Nullfünfer dadurch verwalten durften. Das Spiel, das sich reichlich im Mittelfeld abgespielt hatte, war nach 90 Minuten pünktlich zu Ende.
Die Gäste aus Ostwestfalen, die auf Platz 17 abrutschen, verlieren somit erstmals seit Frank Kramer der Trainer ist vier Bundesliga-Spiele in Folge. In diesen gelang Arminia kein einziger Treffer, weswegen ein Vereinsnegativrekords eingestellt wurde. Mainz dagegen siegt nach zwei Spielen ohne Punkt deutlich.
Mainz reist am 28. Spieltag am Sonntag, den 3. April, nach Gladbach (Anstoß: 17.30 Uhr). Die Arminia empfängt am Samstag (15.30 Uhr) Stuttgart.