Bayern-Trainer Julian Nagelsmann, der zuletzt zweimal in Folge ein Remis hatte notieren müssen (1:1 in Hoffenheim, 1:1 gegen Leverkusen), konnte bei diesem Heimspiel gegen Union mit seiner Offensivabteilung mal wieder zufrieden sein. Allen voran Coman wirbelte seine Berliner Gegenspieler reihenweise durcheinander - und traf zudem nach ansatzlosem Schuss zum zu diesem Zeitpunkt schon verdienten 1:0 rechts oben in den Winkel (16.). Luthe war dabei beim sicherlich auch haltbaren Ball nur noch leicht mit der Hand dran.
Der Druck war mitunter in dieser Phase gegen tiefstehende Gäste sehr, sehr hoch. Folgen davon waren weitere Abschlüsse etwa von Lewandowski frei vor Luthe (11.), Coman, Sané oder Musiala jeweils aus der Distanz - und auch das 2:0: Nianzou legte hier in Minute 25 mit seinem ersten Tor seit seinem Wechsel von PSG im Sommer 2020 nach Kimmich-Eckballflanke nach (25.). Weil kurz vor der Pause zudem noch Jaeckel zu kurz nach hinten köpfte und Torwart Luthe so den dazwischen spritzenden Lewandowski umrempelte, gab es noch Elfmeter. Diesen verwandelte "Lewy" höchst selbst in typisch lässiger Manier zum vorentscheidenden 3:0 (45.+1).
Womit Nagelsmann aber mal wieder nicht zufrieden sein konnte: mit der Defensivarbeit, wobei dieses Mal mit Stanisic, Nianzou, Upamecano und Hernandez eine Viererkette hinter den beiden Aufbauspielern Kimmich sowie Musiala aufgebaut wurde. Und das war letzten Endes auch das, worüber Union-Coach Urs Fischer nach dem jüngsten 1:1 gegen Stuttgart den Kopf schüttelte: Denn seine Schützlinge erarbeiteten sich zwischenzeitlich eine Vielzahl an richtig guten Chancen. Becker nickte aber haarscharf links vorbei (6.), Knoche verzweifelte mit seinem Kopfball an einer Glanztat von Neuer (21.) - und und Awoniyi verzog nur minimal (22.).
Lewandowski vorn, Neuer hinten
Der 27. Spieltag
Dieses sportliche Union-Leid sollte auch nach dem Seitenwechsel weitergehen: Zunächst spielten Müller, Musiala und Torschütze Lewandowski mit seinem 31. Saisontor die Berliner Hintermannschaft komplett aus - 4:0 (47.). Auf der anderen Seite haderten die Köpenicker zunächst mit einem nicht gegebenen Elfmeter nach Einsteigen von Nianzou gegen Knoche (49., VAR-Check fand statt) und zudem damit, dass Haraguchi an Neuer scheiterte und im Anschluss Awoniyi aus spitzem Winkel nicht zum Anschluss traf (53.).
Der Rest ist schnell erzählt: Mit dem 4:0 im Rücken ließen es die Münchner ruhiger angehen und konzentrierten sich vielmehr auf sichere Abwehrarbeit. Etliche Wechsel hemmten den Spielfluss außerdem. Einmal versuchten es noch die Gäste, doch Neuer stand auch hier im Weg (68.).
Und so baute der FC Bayern mit einem 4:0 über die Eisernen den Vorsprung an der Tabellenspitze auf Verfolger Borussia Dortmund vorübergehend wieder auf sieben Punkte aus und feierte Lewandowski. Der Pole erreichte mit seinen Saisontoren 30 und 31 an diesem Spieltag bereits zum fünften Mal in seiner Bundesliga-Karriere mindestens 30 Treffer in einer Spielzeit - genauso viele wie Gerd Müller.
Nun reist der FCB am Samstag nach der Länderspielpause (2. April, 15.30 Uhr) nach Freiburg. Union eröffnet den dann über die Bühne gehenden 28. Spieltag schon am Freitagabend (1. April, 20.30 Uhr) gegen Köln.