FSV-Coach Thomas Tuchel gab im Vergleich zum spektakulären 4:3-Sieg in Wolfsburg, als man einen 0:3-Rückstand wett machte, Bungert den Vorzug vor Svensson.
Kaiserslauterns Trainer Marco Kurz musste auf Ilicevic, der beim überraschenden 2:0-Erfolg gegen den FC Bayern Gelb-Rot gesehen hatte, verzichten. Den Kroaten ersetzte Rivic. Außerdem stürmte Hoffer anstelle von Nemec.
Beide Mannschaften begannen das rheinland-pfälzische Derby hochkonzentriert und mit viel Engagement. Dies führte dazu, dass die jeweiligen Abwehrreihen das Geschehen auf dem Feld zunächst kontrollierten, weswegen es in der Anfangsphase der Partie zu keinen nennenswerten Strafraumszenen kam. Mit zunehmender Spieldauer übernahm der FCK das Kommando und investierte mehr nach vorne, auch weil die Mainzer sich im Spielaufbau zu viele Unzulänglichkeiten leisteten. Dennoch hatte der FSV die erste gute Möglichkeit durch Fuchs, dessen Freistoß an den linken Pfosten knallte (18.).
Der 3. Spieltag
Zwei Minuten später folgte die Quittung: Sippels langen Abstoß verlängerte Hoffer mit der Schulter zu Lakic, der Bungert alt aussehen ließ und anschließend den herausstürzenden Wetklo mit einem präzisen Schuss ins rechte Eck aus 17 Metern überwand. Kurz darauf hatte Soto die Antwort auf dem Fuß, der Kolumbianer jagte die Kugel allerdings unter Bedrängnis über das Tor (22.).
Die Rheinhessen legten einen Zahn zu und drängten auf den Ausgleich. Der FSV agierte jedoch viel zu hektisch, so dass er sich zwar ein deutliches optisches Übergewicht erspielte, aber zu keinen klaren Chancen kam. Ansonsten wurde die Begegnung härter und zerfahrener. Intensive Zweikämpfe und zahlreiche Fehlpässe waren mittlerweile an der Tagesordnung. Folglich avancierte das Duell zu einem echten Kampfspiel, das in dieser Phase keine Torraumszenen zu bieten hatte. Einzig Fuchs' Freistoß, den Sippel in der 42. Minute entschärfte, sorgte im ersten Durchgang noch für etwas Abwechslung.
Tuchel beweist ein glückliches Händchen und belebt sein Team
Aufgepasst: Soto im Duell mit dem Lauterer Tiffert (re.). picture-alliance
Thomas Tuchel reagierte zur Pause mit einem Doppelwechsel. Heller und Schürrle kamen für Zabavnik und Allagui. Dem Spiel der Hausherren tat dies gut, denn plötzlich war mehr Schwung in den Offensivaktionen der Mainzer. Die "Roten Teufel" hielten vor allem durch Kampf dagegen, fünf Gelbe Karten unterstrichen die Einstellung der Gäste. Der FSV ließ sich davon aber nicht beeindrucken und machte weiter Dampf, kam zunächst jedoch nur zu Halbchancen durch Heller (53.), Schürrle (56.), Soto (58.), Polanski (60.) und Karhan (64.). Die Lauterer kamen kaum noch aus der eigenen Hälfte raus, ließen im eigenen Strafraum bis dahin aber kaum etwas anbrennen. Erst nach 64 Minuten gab Lakic, der aus 17 Metern hauchdünn rechts vorbei schoss, wieder ein offensives Lebenszeichen der Pfälzer ab.
Die defensive Ausrichtung des FCK wurde etwas später allerdings bestraft. Der mittlerweile eingewechselte Amri zeigte sich geistig völlig abwesend, als Soto in den Sechzehner zu Holtby passte. Der ehemalige Mainzer hob eine Abseitsfalle auf, sodass drei Mainzer völlig frei vor Sippel auftauchten. Holtby schob mit Übersicht quer zu Bungert, der aus kürzester Distanz locker ins leere Tor traf (71.).
Zwei Minuten später war das Spiel auf den Kopf gestellt: Schürrle marschierte über links, verschaffte sich mit einem Haken etwas Raum gegen Dick und zog aus 17 Metern ab. Der Lauterer Rechtsverteidiger fälschte das Leder mit der Fußspitze unhaltbar ab, sodass es im rechten Eck klingelte. Jetzt war der Aufsteiger wieder gefordert, dem FCK gelang es aber nicht mehr, den Schalter gegen nun routinierte Hausherren wieder umzustellen und musste sich am Ende mit der ersten Saisonniederlage abfinden.
Am vierten Spieltag duellieren sich die Mainzer mit Werder Bremen. Der 1. FC Kaiserlautern empfängt 1899 Hoffenheim auf dem Betzenberg. Beide Partien beginnen am Samstag um 15.30 Uhr.