FSV-Coach Jan-Moritz Lichte veränderte gegenüber der 1:3-Auswärtsniederlage beim FC Augsburg seine Startelf auf drei Positionen: Barreiro, Fernandes und Burkardt starteten für Kunde, Quaison und Öztunali (alle Bank).
Schalkes Trainer Manuel Baum warf nach dem 4:1-Pokalerfolg gegen Viertligist 1. FC Schweinfurt 05 die Rotationsmaschine an. Einzig Nastasic, Ludewig und Schöpf durften erneut ran. Im Tor erhielt Rönnow wieder den Vorzug für Fährmann, Kabak kam nach seiner Rotsperre zurück.
"Beide Seiten haben viel vor, da kann ich mir nicht vorstellen, dass abwartend agiert wird", sagte der Mainzer Sportvorstand Rouven Schröder vor der Begegnung. Er sollte Recht behalten.
VAR erwischt Schalke kalt: Brosinski verwandelt
Seine Mainzer begannen ordentlich, vor allem Burkardt zeigte sich in der Anfangsphase auffällig. Und der 20-Jährige sollte auch gleich im Fokus stehen: Der Angreifer wollte im Schalker Strafraum den Ball annehmen, wurde dabei von Nastasic ungestüm von hinten zu Fall gebracht. Schiedsrichter Patrick Ittrich schaute sich die Szene auf dem Monitor an und entschied nach Ansicht der Bilder auf Elfmeter. Brosinski trat an und verwandelte sicher (6.).
Bundesliga, 7. Spieltag
Die Schalker erholten sich schnell vom Schock des frühen Rückstandes und kamen ihrerseits in einer durchaus ansehnlichen Begegnung zu Chancen. Brenzlig wurde es im Mainzer Strafraum zum ersten Mal nach einer Viertelstunde, letztlich brachte Kabak den Ball aber nicht im Tor unter. Wenig später schlug Uth freistehend aus wenigen Metern ein Luftloch (22.).
Uth trifft gegen Lieblingsgegner Mainz
Nach 36 Minuten gelang den Knappen dann folgerichtig der Ausgleich: Paciencia wurde von Latza an der Strafraumkante zu Fall gebracht, den Freistoß hob Uth gefühlvoll über die Mauer hinweg in den Winkel zum 1:1 - es war sein achter Treffer im elften Duell mit Mainz. Kurz darauf hatte Paciencia sogar die Chance auf den Führungstreffer, doch Zentner reagierte stark (40.).
Sechster Elfmeter gegen Schalke - diesmal darf Mateta
Hinten offenbarten die Knappen allerdings auch immer wieder Lücken und wurden kurz vor der Pause dafür bestraft: Mainz spielte es schnell, über Burkardt gelangte der Ball zu Mateta. Der Angreifer ging im Strafraum gegen Kabak zu Boden - diesmal zeigte Ittrich sofort auf den Punkt. Zuerst traf Mateta allerdings Kabak mit dem Arm im Gesicht, der Elfmeterpfiff war daher falsch. Der Gefoulte trat selbst an und traf ebenfalls souverän (45.). Es war der sechste Elfmeterpfiff gegen die Knappen in der siebten Partie. Wenig später hatte Mateta nach einem Ballverlust von Mascarell in der langen Nachspielzeit noch die große Chance auf das 3:1, scheiterte aber am glänzend parierenden Rönnow.
Zur zweiten Hälfte brachte Lichte, der inzwischen auf eine Dreierkette umgestellt hatte, Öztunali für Torschütze Brosinski. Tonangebend waren aber weiterhin die Schalker, die kurz nach der Pause den vermeintlichen Ausgleich bejubelten: Zentner sprang unter einem Eckball durch, Kabak nahm die Kugel an und traf. Nach Ansicht der Bilder sah Ittrich allerdings ein Handspiel Kabaks, der Treffer wurde zurückgenommen (51.).
Schalke gab nicht auf, machte aber weiterhin auch hinten immer wieder Fehler. So konnte Burkardt plötzlich alleine auf Rönnow zulaufen, nahm die Kugel aber nicht perfekt mit, wieder war Schalkes starker Schlussmann zur Stelle (57.).
Mainz verpasst zweimal die Entscheidung - St. Juste mit dem Eigentor
Im Anschluss schaffte es Mainz aber besser, Schalke vom eigenen Strafraum fernzuhalten, bis auf Versuche von Paciencia (65.) und Uth (70.), die beide das Tor verfehlten, wurde es bis in die Schlussphase hinein nicht mehr gefährlich.
Auf der Gegenseite hatte Mateta die große Gelegenheit auf die Vorentscheidung, schoss aber knapp vorbei (79.). Baum warf noch einmal alles nach vorne, brachte nacheianander Skrzybski, Raman und Ibisevic. Letztgenannter war gerade einmal wenige Sekunden auf dem Feld, da fiel der verdiente Ausgleich: Skrzybski flankte von rechts scharf in die Mitte, Zentner fälschte ab, St. Juste konnte nicht mehr reagieren. Von seinem rechten Knie ging die Kugel ins eigene Tor (82.).
Beide Teams spielten in der Folge weiter auf Sieg, bis auf einen Versuch von Uth in der Nachspielzeit passierte allerdings nicht mehr viel. Zudem hatte Schalke erneut Pech, als Paciencia im Strafraum von Niakhaté zu Boden gezerrt wurde, der VAR allerdings nicht eingriff (84.).
Schalke, das sich zweimal zurückkämpfte, bleibt damit auch im 23. Ligaspiel sieglos, Mainz holte immerhin den ersten Punkt in dieser Saison. Beide Mannschaften bleiben im Tabellenkeller stecken.
Für Mainz geht es nach der Länderspielpause am 22. November (15.30 Uhr) mit dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg weiter. Schalke hat tags zuvor zur gleichen Zeit den VfL Wolfsburg zu Gast.