Endlich wieder ein Dreier: Die Mainzer feiern den Torschützen zum 2:0, Miroslav Karhan (li.). dpa
Das 3:3 in Aue bedeutete das dritte Remis in Folge für die Mainzer. Dennoch nahm Trainer Jürgen Klopp erneut keine Änderung vor. Wehen Wiesbaden musste im Vergleich zum 1:1 gegen Fürth hingegen auf Toptorjäger König (zehn Treffer) wegen einer Gelb-Rot-Sperre verzichten. Für ihn stürmte Schmidt; außerdem spielte der wiedergenesene Siegert für Alushi.
Die Mainzer waren zur Vorbereitung für das Derby ins Kurztrainingslager gereist. Und diese Maßnahme schien Früchte getragen zu haben. Vom Anpfiff weg waren die Rheinhessen die bestimmende Mannschaft, gewannen so gut wie alle Zweikämpfe und kesselten die überfordert wirkenden Nachbarn förmlich ein - auch wenn der Ex-Mainzer Sandro Schwarz den ersten Torschuss abgab (15.). Es blieb der einzige Versuch des SVWW im ersten Abschnitt.
Denn danach begannen sich die bis dato bereits deutlich feldüberlegenen Mainzer die ersten Chancen zu erarbeiten. Feulner scheiterte innerhalb weniger Sekunden mit einem Dreh- und einem Distanzschuss an Keeper Richter (16.). In der 28. Minute zappelte der Ball dann zum ersten Mal im Netz. Karhan brachte von der rechten Seite ein hohes Anspiel volley in den Strafraum, wo Hoogland den Fuß hinhielt und ins lange Eck traf. Wer nun auf eine Reaktion der Wehener gewartet hatte, konnte lange warten. Die Klopp-Truppe stürmte munter weiter - und wurde vier Minuten nach der Führung erneut belohnt. Baljak beförderte das Leder in den Lauf von Karhan. Der stark aufspielende Slowake schüttelte Kokot ab und tunnelte den herausstürmenden Richter - 2:0.
Der 27. Spieltag
Wehens Reaktion? Sie blieb erneut aus. Die Gäste fanden überhaupt nicht ins Kombinationsspiel und wirkten auch in der Defensive bis zum Pausenpfiff alles andere als sattelfest gegen die hoch motivierten Mainzer.
Wehens Hoffnung, die Partie im zweiten Abschnitt vielleicht drehen zu können, verpuffte nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff. Viel zu nachlässig ging Simac zum Ball. Baljak spitzelte das Leder an ihm vorbei und wäre auf und davon gewesen, wenn ihn der Wehener nicht festgehalten hätte. Ohne die geringsten Widerworte nahm Simac die Rote Karte wegen der offensichtlichen Notbremse zur Kenntnis (47.).
Gelbsünder: Kristjan Glibo (li., gegen Felix Borja) sah seine fünfte Verwarnung. dpa
Ein wenig verwunderte es schon, dass die Rheinhessen nun einen Gang rausnahmen und die dezimierten Wehener wieder besser ins Spiel kommen ließen. Die nächste Großchance der 05er ließ so ein wenig auf sich warten. In der 59. Minute aber war es soweit: Feulner brach auf links durch und bediente Gunkel. Keeper Richter war schon geschlagen - aber nicht Kokot. Der Slowene klärte unmittelbar vor der Linie. Auch der eingewechselte Boakye hätte das 3:0 erzielen können, doch sein klasse 17-Meter-Schuss knallte ans Lattenkreuz (74.). In der 82. Minute dann eine echte Rarität. denn die Wehener wurden gefährlich. Hollmann hatte nach einer Freistoßflanke die erste richtige Chance. Doch Wache stand bei dessen Versuch mit dem Hinterkopf genau richtig und fing das Leder ohne Probleme.
Kurz darauf aber machte die Klopp-Elf den Sieg perfekt. Boakye bediente den starken Gunkel, der allein vor Richter die Nerven behielt und das Leder im linken oberen Eck versenkte (86.).
Mainz muss am Freitag beim abstiegsgefährdeten FC Augsburg antreten. Wehen Wiesbaden trifft zeitgleich auf St. Pauli, allerdings ohne die gesperrten Simac und Glibo.