Luftkampf: Die Gladbacher Bradley (li.) und Daems gegen Hoffenheims Sanogo. picture alliance
Bei der Borussia gab es im Vergleich zur jüngsten 0:2-Niederlage in Stuttgart folgende personelle Änderungen: Marin und Dorda ersetzten Paauwe und Brouwers (beide Bank).
Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick brachte nach dem 2:0-Sieg gegen Cottbus im Tor gezwungenermaßen Haas für Hildebrand, der sich beim Debüt eine Schambeinprellung zuzog.
Hoffenheim übernahm sofort die Initiative, griff sehr früh an, doppelte und setzte Gladbach gehörig unter Druck. Die Borussen warfen Einsatz- und Laufbereitschaft in die Waagschale und setzten aus einer tief stehenden Abwehr heraus auf Konter.
Die Überlegenheit der Kraichgauer hätte sich nach einer Viertelstunde beinahe erstmals bezahlt gemacht: Salihovic luchste Gohouri den Ball ab, zog bis zur linken Grundlinie und flankte weit zu Teber, dessen Direktabnahme nur um Zentimeter links am Tor vorbeistrich. Hoffenheim war schneller, wacher und kompromissloser. Wenn das Kombinationsspiel ins Stocken geriet gegen die vielbeinige Borussen-Abwehr, versuchte es die TSG 1899 mit hohen weiten Bällen auf Sanogo und Ba.
Die Rangnick-Elf zwang den VfL im Spielaufbau früh zu Fehlern. So dauerte es eine halbe Stunde, ehe Gladbach zur ersten Chance kam: Baumjohann steckte durch zu Matmour, der aus 13 Metern halblinker Position flach aufs lange Eck schoss, doch Haas tauchte ab und lenkte den Ball zur Seite.
Mit zunehmender Spieldauer hatte sich die Borussen-Abwehr besser auf Hoffenheims Offensivideen eingestellt, die Partie war nun ausgeglichen. Schiedsrichter Wagner pfiff aber viele Offensivfouls. Zum wiederholten Male auch gegen Gohouri. Einer der Gründe, warum es so wenige Torchancen gab.
Der 19. Spieltag
Kurz vor dem Pausenpfiff erzielte Gladbach die zu diesem Zeitpunkt etwas schmeichelhafte Führung: Galasek passte aus dem Mittelfeld zu Baumjohann, der nicht lange fackelte und aus 25 Metern halbrechter Position stramm abzog. Haas stand ein bisschen zu weit vorm Tor, der Ball senkte sich über den Keeper ins Netz.
Gladbach war nach der Pause - beflügelt durch die Führung - etwas selbstbewusster und mutiger, zog sich nach Ballverlust aber weit zurück. Die TSG 1899 tat sich schwer gegen den engen Abwehrriegel der Borussia, die mit mindestens sieben Mann den Strafraum verteidigte. Salihovic probierte es aus der zweiten Reihe, doch Bailly rettete fantastisch (55.).
Die Partie wurde nun offener. Hoffenheim erhöhte die Schlagzahl, der VfL bekam Platz für Konter. Nach einer guten Stunde gab Obasi nach Muskelfaserriss im Oberschenkel sein Comeback, bei Gladbach kam gleichzeitig Neuville für Marin.
Und Obasi stand bald im Mittelpunkt des Geschehens, als er im Zweikampf mit Galasek im Strafraum zu Fall kam. Schiedsrichter Wagner entschied zunächst auf Elfmeter, nach Rücksprache mit seinem Assistenten aber auf Schwalbe und zeigte dem Nigerianer Gelb (70.).
Hoffenheim rannte unermüdlich an, die Borussa stemmte sich leidenschaftlich gegen den Ausgleich. In der 79. Minute wären alle Bemühungen umsonst gewesen, doch Ba scheiterte mit einem tollen Fallrückzieher aus 14 Metern an der Querlatte.
Torschütze mit Zweikampfqualität: Gladbachs Baumjohann (hinten) gegen Hoffenheims Luiz Gustavo. picture alliance
Chancen wären genügend dagewesen für Hoffenheim, doch Bailly rettete klasse gegen Luiz Gustavo und anschließend gegen Terrazzino, der aus fünf Metern geköpft hatte. Doch auch Gladbach hätte die Partie entscheiden können: Friend scheiterte knapp an Haas, Neuville im Nachschuss an Beck (87.).
Das Anrennen der Kraichgauer wurde in der 89. Minute belohnt, allerdings aus Abseitsposition: Salihovic brachte einen Freistoß von rechts herein, Compper verlängerte per Kopf zu Wellington, der den Ball aus fünf Metern einköpfte. Der Ball hatte viel Effet und drehte sich um Bailly herum.
Gladbach ist am kommenden Samstag in Bremen zu Gast, Hoffenheim misst sich am Freitag zu Hause mit Bayer Leverkusen.