Europa League

Mourinhos Zukunft bleibt ein Rätsel: "Ich verdiene mehr"

"Habe es satt, Trainer und Sprecher des Vereins zu sein"

Mourinhos Zukunft bleibt ein Rätsel: "Ich verdiene mehr"

Gewohnt emotional an der Seitenline: José Mourinho.

Gewohnt emotional an der Seitenline: José Mourinho. imago images

Nach Schlusspfiff eines hochspannenden Europa-League-Finals, das fast 150 Minuten dauerte und erst nach Mitternacht beschlossen wurde, verschwand José Mourinho kurz in der Kabine - um wenig später für eine lange Rede im Spielerkreis zurückzukehren. Die AS Rom hatte aufopferungsvoll gekämpft, am Ende aber setzten sich mal wieder die Europa-League-Experten aus Sevilla durch. Für die Andalusier war es bereits der siebte Triumph in diesem Wettbewerb.

Um Mourinho halten sich seit Monaten Gerüchte, viele Trainerstellen bei potenten, prominenten Klubs sind vakant. Deswegen wurde der Portugiese kurz nach der Finalniederlage auch auf seine Zukunft angesprochen. "Ich will bleiben, aber meine Spieler verdienen mehr, ich verdiene mehr", erklärte der 60-Jährige nach der verrückten Nacht in Budapest und schob hinterher: "Ich habe es satt, Trainer und Sprecher des Vereins zu sein." Eine unmissverständliche Kritik an den Verantwortlichen der Giallorossi.

Die folgende Aussage klang dann schon mehr nach öffentlichem Poker. Mourinho betonte, dass er "bleiben will, aber unter besseren Bedingungen, damit ich mein Bestes geben kann". Also auch eine Frage des Geldes. Der Vertrag von "The Special One" in der Ewigen Stadt läuft noch bis 30. Juni 2024.

"Ich würde immer ehrlich und direkt sein, nichts heimlich machen"

Speziell mit Paris Saint-Germain, das sich alsbald von Trainer Christophe Galtier trennen dürfte, wird Mourinho in Verbindung gebracht. "Meine Zukunft? Ich meine es ernst, ich habe vor einigen Monaten gesagt, dass ich es den Besitzern sagen würde, wenn ich Kontakt zu einem anderen Verein hätte", stellte "Mou" bei "Sky Sport" klar: "Ich würde immer ehrlich und direkt sein, nichts heimlich machen."

Die letzte Offerte flatterte Ende des vergangenen Jahres rein. "Ich habe im Dezember mit dem Verein gesprochen, als ich das Angebot der portugiesischen Nationalmannschaft erhalten habe", so Mourinho: "Seitdem habe ich mit niemandem mehr Kontakt gehabt. Mein Vertrag läuft noch ein Jahr, und das ist der Stand der Dinge."

Ich muss für diese Jungs kämpfen und kann daher nicht objektiv sagen, dass ich bleiben werde.

José Mourinho

Am Sonntag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) steht das letzte Ligaspiel der Roma gegen Spezia Calcio an, das noch um den Klassenverbleib bangen muss. Der unterlegene Europa-League-Finalist hat als Tabellensechster nur einen Punkt Vorsprung auf Juventus Turin. Der nächste unerbittliche Fight steht wohl bevor.

Auch deswegen unterstrich Mourinho noch, dass Fragen zu seiner Zukunft "im Moment nicht wichtig" seien. Und legte doch nach: "Ich fahre am Montag in den Urlaub. Wenn wir vor Montag Zeit haben, darüber (seinen Vertrag, Anm. d. Red.) zu sprechen, werden wir das tun. Wenn nicht, werde ich in den Urlaub fahren und dann werden wir sehen." Sein klares Schlussstatement, das die Roma-Fans kaum beruhigen dürfte: "Ich muss für diese Jungs kämpfen und kann daher nicht objektiv sagen, dass ich bleiben werde."

msc