Blitzarbeiter: Göktan (re.) brauchte gerade mal fünf Minuten, um das 1:0 zu erzielen. dpa
Löwen-Trainer Marco Kurz nahm vier Änderungen bei 1860 nach dem 0:3 in Paderborn vor: Ghvinianidze, Schwarz, Johnson und Milchraum liefen für Thorandt (Gelb-Rot-Sperre), S. Bender, Wolff (Muskelfaserriss) und Vucicevic (Meniskus) auf. Gleich fünf Wechsel bei den Kölnern im Vergleich zum 0:3 gegen Freiburg: Schöneberg, Alpay, Matip, Lagerblom und Chihi spielten für Fabio Luciano (Vertrag aufgelöst), Sinkiewicz (TV-Sperre), Johnsen, Cabanas und Serhat (Adduktorenprobleme).
Beide Teams waren nach den herben Niederlagen in der Vorwoche auf Wiedergutmachung aus. Engagierter begannen dabei die "Löwen". Von Beginn an wirkte 1860 aggressiver und offensivfreudiger. Bereits in der 6. Minute holten sie sich die Belohnung ab: Nach einer Freistoßflanke von halblinks durch Schwarz setzte sich Göktan in der Mitte gegen Ehret durch und köpfte aus kurzer Distanz zum 1:0 ein.
Die Daum-Elf tat sich schwer, in die Partie zu finden. Lediglich ein Helmes-Freistoß aus 25 Metern sorgte für etwas Gefahr, Keeper Hofmann war aber auf dem Posten (13.). Mehr Probleme hatte der Schlussmann in der 19. Minute , als sein Teamkollege Hoffmann das Leder per Hinterkopf in Richtung eigenes Tor beförderte. Mit den Fingerspitzen klärte der 60-Keeper gerade noch zur Ecke.
Der 30. Spieltag
Auch die Abwehr der Kölner wirkte nicht sattelfest, immer wieder schlichen sich Unkonzentriertheiten ein. Nach einem langen Einwurf verschätzte sich Mitreski in der 25. Minute. Erneut war Göktan einschussbereit, wurde aber im letzten Moment entscheidend von Alpay gestört.
Danach sah man nicht mehr viel von den "Löwen" - zumindest nicht in der Offensive. Köln gab immer mehr den Takt an, ohne jedoch Torgefahr auszustrahlen. So kam der Ausgleich kurz vor der Pause doch etwas überraschend: Ehret nutzte einen Schnitzer von Ghvinianidze und flankte von der linken Seite ins Sturmzentrum. Dort stand Broich goldrichtig und köpfte aus fünf Metern Entfernung ein (42.). Hofmann segelte an der Flanke vorbei. Der Ausgleich in einer ersten Hälfte, in der sich beide Mannschaften nicht wirklich weh taten (Referee Frank kam ohne Gelbe Karte aus), war durchaus leistungsgerecht.
Ausgeglichen verlief die Begegnung zu Beginn des zweiten Spielabschnitts. Beide Teams taten sich schwer, mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen - so sorgte erneut ein individueller Fehler für den nächsten Treffer. Nach einer Ecke ließ Wessels den Ball fallen, ohne bedrängt zu werden. Ghvinianidze brauchte das Leder aus zehn Metern nur noch ins leere Tor zu schießen. Es dauerte nur neun Minuten, bis 1860 München gegen die beeindruckt wirkenden Rheinländer nachlegte: Göktan versetzte seinen türkischen Landsmann Alpay mit einem Haken am 16-Meter-Raum, der Kölner wirkte dabei äußerst unbeweglich. Aus elf Metern traf Göktan mit links ins lange Eck - sein sechster Saisontreffer.
Der FC tauchte nur noch selten vor dem Tor der Gastgeber auf - und wenn es mal gefährlich wurde, dann durch Patrick Helmes. Der Angreifer nahm in der 75. Minute das Leder mit dem Rücken zum Tor im Strafraum an, zirkelte den Ball jedoch knapp am langen Pfosten vorbei. Energische Gegenwehr gegen die Niederlage leisteten die Rheinländer aber nicht. Eher hätte 1860 noch erhöhen können, Wessels blieb jedoch gegen Johnson im Eins gegen Eins Sieger (80.). In den Schlussminuten gerieten die "Löwen" nicht mehr ernsthaft in Gefahr, die Partie noch aus der Hand zu geben.
1860 München muss am nächsten Sonntag bei den abstiegsgefährdeten Koblenzern antreten. Zeitgleich muss Köln nach zwei Niederlagen in Folge gegen Aufstiegsaspirant Greuther Fürth Moral beweisen.