Vor dem wichtigen Nachbarschaftsduell sah Preußen-Coach Pavel Dotchev nach dem 2:0 gegen den Halleschen FC keinen Grund, für eine personelle Veränderung. Auf der gegnerischen Seite nahm Osnabrücks Trainer Claus-Dieter Wollitz im Vergleich zum 1:0 gegen den SV Babelsberg 03 zwei Umstellungen vor. Fischer und Jula bekamen das Vertrauen geschenkt. Neumann und Piossek mussten ihren Platz räumen.
Münster legte vor prächtiger Kulisse mit viel Dampf los und suchte vom Anpfiff an den Weg nach vorne. Der Gast konzentrierte sich vorerst auf eine stabile Defensive und hatte damit auch Erfolg. Lediglich eine Grote-Flanke nach schöner Kombination fand in den Anfangsminuten den Weg in den VfL-Strafraum. Schlussmann Riemann hatte damit jedoch keine große Mühe (5.). Ansonsten war die Partie vor allem von bissigen Zweikämpfen im Mittelfeld geprägt, sodass Referee Christian Dingert sofort ordentlich zu tun hatte.
Der 28. Spieltag
In der 12. Spielminute durfte das Publikum zum ersten Mal jubeln. Nach einem Diagonalpass hatte Grote auf der linken Seite Platz und steckte direkt in den Strafraum durch. Kara kontrollierte das Leder mit der Brust und beförderte die Kugel mit links ins lange Eck - 1:0! Preußen hatte jetzt ganz klar Oberwasser und legte nur wenige Zeigerumdrehungen später nach. Bischoff eroberte sich an der Mittellinie das Leder und schickte erneut Kara. Riemann kam weit aus seinem Kasten, grätschte jedoch ins Leere, sodass der Türke freie Bahn zum 2:0 hatte (17.)! Osnabrück war jetzt gefordert und hatte prompt eine klasse Möglichkeit. Zoller eroberte sich die Kugel im Strafraum und legte nach hinten ab. Beermann traf den Ball aber aus 15 Metern nicht richtig. Masuch hatte keine Mühe (22.).
Die Antwort der Münsteraner folgte prompt. Hergesell gewann seinen Zweikampf im Mittelfeld und verlagerte das Spiel schnell nach vorne. Kara ließ Beermann und Fischer im Strafraum wie Anfänger aussehen und schlenzte die Kugel anschließend sehenswert ins linke Eck - Hattrick (25.)! Die Lila-Weißen waren angezählt und bekamen keinen Fuß auf den Boden. Im Spielaufbau unterliefen viel zu viele Fehler, die die Hausherren immer wieder zu Kontern einluden. Kurz vor der Pause schöpften die Niedersachsen wieder etwas Hoffnung. Manno zog aus der zweiten Reihe ab und traf Kühne genau im Gesicht. Von dort prallte das Leder zu Zoller, der aus spitzem Winkel Masuch überwinden konnte (39.). Kurz vor dem Pausenpfiff ließ Nagy noch die große Gelegenheit zum 2:3 liegen (45.).
Münster legte nach dem Seitenwechsel beinahe einen mustergültigen Start hin. Nach einer Bischoff-Ecke von rechts setzte Kirsch den Ball mit dem Kopf nur an den Pfosten (48.)! In der Folge ließ die Partie jedoch deutlich nach und konnte nicht mehr an das Tempo der ersten 45 Minuten anknüpfen. Münster ging im Spiel nach vorne nicht mehr volles Risiko und Osnabrück kam mit dem frühen Pressing der "Adler" nicht zurecht. Zu allem Überfluss schwächte sich der VfL auch noch selbst. Der in der Halbzeit eingewechselte Piossek sah nach einem taktischen Foul in der 68. Minute seine zweite Gelbe Karte der Partie und durfte vorzeitig zum Duschen. Die Wollitz-Elf gab sich aber noch nicht geschlagen und kam durch Zoller fast zum Anschluss, jedoch traf er nur den Pfosten (80.). Am Ende ließen sich die Münsteraner den verdienten Sieg nicht mehr aus der Hand nehmen.
Münster gastiert am Samstag (14 Uhr) in Bielefeld. Osnabrück empfängt tags zuvor (19 Uhr) den Chemnitzer FC.