3. Liga (D)

Nach Ostderby: Chemnitz hadert mit sich selbst

Erfurt weiter auf Stabilisierungskurs

Nach Ostderby: Chemnitz hadert mit sich selbst

Der Elfmeter, der zum Ausgleich führte: Nikolaou foult CFC-Kapitän Fink, Löning lässt sich die anschließende Chance nicht entgehen.

Der Elfmeter, der zum Ausgleich führte: Nikolaou foult CFC-Kapitän Fink, Löning lässt sich die anschließende Chance nicht entgehen. imago

Karsten Heine machte einen relativ unaufgeregten, aber trotzigen Eindruck auf der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Rot-Weiß Erfurt (1:1) . Es sei ersichtlich gewesen, dass "Leistung nicht immer entscheidet, sonst wären wir als klarer Sieger vom Platz gegangen", konstatierte der Trainer des Chemnitzer FC. Die Spieler hätten "eine überragende Moral an den Tag gelegt und alles versucht", so Heine weiter.

In der Tat stellte Chemnitz nach dem Rückstand durch Erfurts Marc Höcher (61.) die zunehmend bestimmende, aktivere Mannschaft. Frank Löning erzielte kurz darauf per Elfmeter den Ausgleich (65.). "Wir hatten gefühlte 18 Torschüsse, das 1:1 ist deutlich zu wenig für uns", ärgerte sich der Torschütze im MDR-Interview.

Heine bemängelt Chancenverwertung

Zu der altbekannten Erkenntnis, dass es für drei Punkte neben der "überragenden Moral" ein ebenso hohes Maß an Effizienz vor dem Tor verlangt, kam Heine im Anschluss: "Wir haben mindestens ein Tor zu wenig erzielt. Das ist nicht zufriedenstellend."

Zufriedenheit strahlte sein Gegenüber Christian Preußer ungleich mehr aus. Der RWE-Coach würdigte das "leidenschaftliche Verteidigen" seines Teams, das sich "in jeden Ball reingehauen" habe. Dass Erfurt sich trotz Führung wenigstens ein Remis erarbeitet hatte, wertete Preußer als Pluspunkt: "Wir haben schon oft am Ende noch die Gegentore bekommen, deshalb nehmen wir den Punkt gerne mit."

Erfurt bleibt in Ostduellen ohne Sieg

Fakt ist aus Erfurter Sicht: Sowohl der erste Auswärtsdreier als auch der erste Sieg in einem Ostvergleich lassen weiter auf sich warten, beides hatte sich der Coach vor dem Spiel zum Ziel gesetzt. Nach den Niederlagen gegen Magdeburg, Dresden, Aue und Halle nun das fünfte sieglose Ostduell - besonders den erneut zahlreich vertretenen Fans ist das wohl ein Dorn im Auge. Die eigenen Erwartungen nicht erfüllt und dennoch zufrieden? Preußer lenkt die Aufmerksamkeit lieber auf die Gesamtbilanz nach zwölf Spielen: "Wir haben uns in der 3. Liga stabilisiert und holen Punkte. Damit sind wir zufrieden."

Im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf verlieren die beiden Traditionsvereine zunehmend den Anschluss. Besonders für den Chemnitzer FC , vorige Saison immerhin Fünfter, sind 16 Punkte nach 12 Spielen zu wenig, um etwaigen Ambitionen an die vorderen Plätze gerecht zu werden.

kon