Club-Trainer Dieter Hecking tauschte nach der 1:4-Demontage in Hannover auf vier Positionen. Esswein, Mak, Nilsson und Balitsch rutschten aus der Startelf. Frantz, Gebhart, Cohen sowie Marcos Antonio begannen.
VfB-Coach Bruno Labbadia setzte nach der 0:3-Heimpleite gegen Hoffenheim auf Wechsel in der Offensive. Holzhauser, Harnik (nach abgelaufener Sperre) und Traoré spielten für Okazaki (Zehenverletzung), Cacau und Hajnal.
Stuttgarts Angreifer Ibisevic, in der Vorsaison noch im Hoffenheimer Trikot gleich zweifach beim Gastspiel in Nürnberg erfolgreich, rieb sich nach wenigen Sekunden Spielzeit verwundert die Augen. Eher instinktiv folgte er einem Ball auf Nürnbergs Ligadebütanten Marcos Antonio, der dann seinem Gegenspieler das Spielgerät mit einem miserablen Rückpass auf dem Silbertablett servierte. Ibisevic sagte "Danke" und schon stand es 1:0 für die Gäste.
Nürnbergs fatale Kette an individuellen Fehlern, die schon in Hannover die Niederlage besiegelte, setzte sich also nahtlos fort. Da spielte auch ein Klose-Schuss keine Rolle, den der Schweizer zwar nahezu postwendend im VfB-Tor unterbrachte, dabei aber hauchdünn im Abseits stand (9.). Denn Marcos Antonio unterlief sofort der nächste krasse Patzer. Holzhauser war nun auf und davon, verfehlte das 2:0 aus bester Position nur knapp (11.). Nach 16 Minuten dann die Erlösung für den heute überforderten Brasilianer – Balitsch kam, Simons rückt in die Innenverteidigung. In dieser Konstellation beruhigte sich das Nürnberger Spiel.
Der 6. Spieltag
Der VfB hatte sich derweil etwas zurückgezogen und setzte nur noch wenige offensive Akzente, der Club fand sich in der von beiden Seiten intensiv geführten Partie nun besser zurecht. Gebharts abgefälschter Schuss landete nur knapp neben dem Tor (27.), Cohens Versuch konnte Ulreich noch entschärfen (33.) und Pekharts Kopfball fehlte kurz vor dem Seitenwechsel der nötige Druck (45. +1). Bis dahin hatten die Gäste nur noch einen gefährlichen Standard zu bieten gehabt, den Harnik aber aus einem klaren Abseits heraus im Tor unterbrachte. Der Treffer zählte nicht (37.).
Auch im zweiten Durchgang, Gästekapitän Tasci blieb verletzt in der Kabine, war es ein Duell auf Augenhöhe. Nürnberg suchte immer wieder den schnellen Weg nach vorne, meist aber fehlte die Präzision und der VfB durfte zu Kontern ansetzen, denen aber ebenfalls die nötige Genauigkeit abging. So blieben auf der einen Seite ein Fernschuss von Holzhauser (55.), sowie ein direkter Freistoß von Kiyotake (60.) auf der anderen, die einzigen guten Möglichkeiten.
Der Club stürmte unverdrossen, nun mit Esswein für Frantz im Sturm aufgestellt. Doch alle Bemühungen und guten Ansätze blieben Makulatur. Denn mit dem ersten stringent vorgetragenen Angriff beendete der VfB alle Diskussionen um den Spielausgang. Ibisevic spielte Harnik frei, der wurde nicht entschieden genug gestört, schoss humorlos aus halbrechter Position in die Maschen (75.).
Von diesem Rückschlag erholte sich der 1. FC Nürnberg nicht mehr. Die Hecking-Elf blieb eine Antwort schuldig, kam zwar durch Pekhart noch einmal dem Anschluss nahe (80.), musste dann aber die dritte Pleite in Folge quittieren. Die individuellen Fehler der Gastgeber dienten soliden, aber nicht glänzenden Stuttgartern als Aufbauhilfe – der VfB, der durch Boka gar das mögliche 3:0 verpasste (84.), feierte im sechsten Anlauf den ersten Sieg.
Die Nürnberger gastieren nun am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Baden beim SC Freiburg. Der VfB tritt bereits am Donnerstag (21.05 Uhr) beim norwegischen Molde FK in der Europa-League an. In der Bundesliga geht es am Sonntag (17.30 Uhr) in Stuttgart weiter. Dann heißt der Gegner Bayer Leverkusen.