SCP-Coach Roger Schmidt musste auf seinen Toptorjäger verzichten. Proschwitz hatte sich beim 3:0 in Aachen einen Jochbeinbruch zugezogen und wurde von Taylor vertreten. Bochums Trainer Andreas Bergmann nahm gegenüber dem 0:2 gegen Dresden zwei Wechsel an seiner Startformation vor: Für Concha und Ginczek rückten nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre Toski sowie Federico ins Team.
Vertauschte Rollen in Paderborn. Wäre der SCP gegen Bochum vor der Saison noch als klarer Außenseiter tituliert worden, gingen die drittplatzierten Ostwestfalen inzwischen als Favorit ins Heimspiel gegen den Fast-Aufsteiger der vergangenen Spielzeit. Allerdings taten sich die Gastgeber in der Anfangsphase zunächst schwer, den Vorschusslorbeeren auch gerecht zu werden. Gegen früh attackierende Bochumer gelang es der Schmidt-Elf kaum einmal, schnell und zielgerichtet nach vorne zu spielen. So kam einzig Strohdieck in der Anfangsphase ernsthaft zum Torabschluss, setzte das Leder aus spitzem Winkel aber deutlich über den Querbalken (11.).
Dennoch, Paderborns Offensivspiel schien nun an Struktur zu gewinnen, Bochum gleichzeitig ein wenig an Aggressivität einzubüßen. Doch der Schein trog. Kaum hatte Meha einen Freistoß aus vielversprechender Position deutlich am Tor vorbeigesetzt (17.), investierte der VfL seinerseits mehr in sein Offensivspiel und kaum auch prompt zu Chancen: Zunächst setzte Dabrowski das Leder aus elf Metern jedoch knapp links am Tor vorbei (22.), ehe Federico frei vor Kruse am Paderborner Keeper scheiterte (22.).
Spielerisch war allerdings kaum Besserung in Sicht. Zu selten kombinierte eines der beiden Team schnell nach vorne, zu oft unterbanden leichte Abspielfehler etwaige Angriffsbemühungen bereits in der Entstehung. Brachte sich ein Akteur, wie Azaouagh kurz vor der Pause, doch einmal in aussichtsreiche Schussposition, fehlte die nötige Entschlossenheit. Rechts im Strafraum völlig frei entschied sich der Deutsch-Marokkaner gegen den Abschluss und für den Querpass, so dass die Paderborner Defensive am Ende klären konnte (43.).
Der 25. Spieltag
Nach Wiederbeginn war der SCP zwar um mehr Spielkontrolle bemüht, trotz nun konsequenterer Zweikampfführung kam er in der Vorwärtsbewegung über Ansätze jedoch nicht hinaus. Wie schon im ersten Durchgang machten sich die Ostwestfalen vielversprechende Angriffe immer wieder durch schlampige Ballverarbeitung zunichte. Brandy beispielsweise hatte nach Mehas öffnendem Pass auf dem rechten Flügel freie Bahn, legte sich das Leder aber viel zu weit vor und scheiterte an Luthe (58.).
Bochum dagegen hatte nach dem Seitenwechsel offensiv beinahe überhaupt nichts mehr anzubieten. Einfallslos. Ohne Zug zum Tor. Das Angriffsspiel der Gäste war inzwischen beinahe vollständig zum Erliegen gekommen, SCP-Schlussmann Kruse deshalb nahezu vollständig beschäftigungslos.
Und auch die Schlussphase hielt keinen Sturmlauf mehr bereit. Während der VfL offensiv weiter blass blieb, versuchte sich Paderborn hin und wieder mit Angriffen auf das Gäste-Gehäuse. Allerdings unterliefen den Gastgebern in entscheidenden Situationen immer wieder technische Fehler, so dass es am Ende beim leistungsgerechten 0:0 blieb.
Paderborn empfängt am kommenden Spieltag samstags den FC Ingolstadt. Bochum gastiert bereits tags zuvor beim MSV Duisburg.