Der SCP, bei dem gegenüber dem 4:1 bei Werder Bremen Mehlem und Yalcin begannen, legte los wie die Feuerwehr und zog ein Power-Play auf. In der 6. Minute wusste sich FCSP-Kapitän Ziereis im eigenen Strafraum nur mit einem Trikotzupfer gegen Michel zu behelfen, Rot und Strafstoß waren die Folge. Doch Srbeny scheiterte vom Punkt an St.-Pauli-Keeper Vasily (7.).
Der 4. Spieltag
Paderborn ließ sich von dem Fehlschuss nicht beirren und schnürte St. Pauli weiter ein. Es dauerte einige Zeit, ehe sich die Kiez-Kicker - die gegenüber dem 3:2-Sieg im Derby gegen den HSV mit Dzwigala anstelle des angeschlagenen Zander begonnen hatten - aus der Umklammerung befreiten. Und schon die zweite gelungene Offensivaktion der Hamburger brachte die Führung. Becker schickte Kyereh auf rechts steil, der den Ball sofort zu Burgstaller weiterleitete. Der Österreicher nahm mit rechts direkt ab und traf genau ins rechte Toreck (28.). Das ging zu schnell und zu direkt für die Ostwestfalen.
Der Spielverlauf war damit auf den Kopf gestellt. Paderborn musste den Rückschlag erst einmal verdauen, legte dann aber wieder den Vorwärtsgang ein. In der 41. Minute wurde ein Srbeny-Kopfball noch geklärt, doch noch vor der Pause fiel das verdiente 1:1, das allerdings unter Mithilfe der Gäste: Nach Yalcin-Flanke lenkte Dzwigala den Ball per Kopfs ins eigene Tor (44.).
Flotter Wiederbeginn: Kyereh scheitert an Huth - Schallenberg per Hacke
Flott ging es auch nach Wiederanpfiff weiter. Nachdem van der Werff an der Mittellinie ausgerutscht war, hatte Kyereh freie Bahn, doch Huth blieb im Eins-gegen-eins Sieger und bewahrte seine Farben vor einem erneuten Rückstand (47.). Für den SCP visierten Mehlem (49.), Kapitän Schallenberg per Hacke (52.) und Srbeny (56.) das Tor an - jeweils aber ohne Erfolg.
Der Druck der Hausherren nahm aber minütlich zu, Paderborn schnürte St. Pauli am eigenen Strafraum ein und zog phasenweise Einbahnstraßen-Fußball auf. Zwar verteidigten die Kiez-Kicker leidenschaftlich, doch Entlastung gab es kaum noch. Becker zwang in der 63. Minute kurz vor seiner Auswechslung SCP-Keeper Huth dennoch zu einer Glanzparade, das war's dann aber auch mit hanseatischen Angriffen fürs Erste.
Paderborn jubelte derweil in der 61. Minute vergebens, der Treffer von Yalcin galt nicht, da Srbeny zuvor den Ball aus einer Abseitsposition weitergeleitet hatte. Doch in der 65. Minute war es soweit: Nach einem langen Ball aus der eigenen hälfte behauptete Michel im Strafraum den Ball und legte ab auf Pröger. Der kurz zuvor eingewechselte 29-Jährige traf mit einem Schlenzer ins linke Tordreieck.
Michel macht den Deckel drauf - Stiepermann feiert Debüt
St. Pauli zeigte trotz Unterzahl in der Schlussphase Moral und versuchte, doch noch zum Ausgleich zu kommen. Doch trotz einiger Chancen ließ sich Paderborn nicht mehr überraschen und brachte die drei Punkte nach Hause. Michel mit seinem Tor Sekunden vor Abpfiff (90.+3) tütete den Erfolg endgültig ein. Neben den drei Punkten sorgte bei Paderborn auch noch Stiepermann für positive Schlagzeilen: Der 30-Jährige, der erst unter der Woche verpflichtet worden war, feierte nach seiner COVID-19-Erkrankung im Sommer in der Schlussphase sein Debüt im SCP-Trikot.
Paderborn gastiert am kommenden Spieltag bei Dynamo Dresden (13.30 Uhr) . St. Pauli empfängt zur gleichen Zeit Besuch von Jahn Regensburg.