Int. Fußball

Real Madrid: Rüdigers Botschaft an Aurelien Tchouameni

Real Madrid und die Innenverteidigung

Rüdigers Botschaft an Tchouameni - Hat Nachos zweiter Aussetzer Folgen?

Zwei, die sich verstehen: Aurelien Tchouameni (li.) und Antonio Rüdiger.

Zwei, die sich verstehen: Aurelien Tchouameni (li.) und Antonio Rüdiger. Getty Images

Die zweite Hälfte im schweren Auswärtsspiel bei Aufsteiger Alaves war keine zehn Minuten alt, da leistete sich ausgerechnet Kapitän Nacho zum zweiten Mal in dieser Saison eine Disziplinlosigkeit. Beim 3:0-Auswärtssieg gegen Überraschungsteam Girona Ende September war der 24-malige spanische Nationalspieler (ein Tor) schon einmal mit glatt Rot vom Platz geflogen - öffentliche Entschuldigung und Tadel von Trainer Carlo Ancelotti inklusive. Diesmal aber führte Nachos Mannschaft nicht bereits mit drei Toren Vorsprung, sondern mühte sich extrem.

Als unmittelbare Reaktion auf Nachos Platzverweis holte Ancelotti seinen Routinier Luka Modric vom Feld und ersetzte ihn mit Allzweckwaffe Aurelien Tchouameni. Und der performte mal wieder.

"Es ist nicht das, was er am meisten mag, aber es ist eine Notsituation", erklärte Ancelotti nach Abpfiff fast schon entschuldigend. In Zeiten, in denen Real ein Innenverteidiger nach dem anderen wegbricht - zuletzt David Alaba - und man sich in Madrid bereits mit Alternativen im Winter beschäftigen muss, sind Spieler mit hoher Verlässlichkeit Gold wert.

"Gewöhn dich dran", schrieb Antonio Rüdiger bei Instagram zu einem Bild von Tchouameni und fügte mit drei Lachsmileys an: "Mein Partner in der Innenverteidigung." Der Franzose, der sich wohl damit abfinden muss, in dieser Saison mehr in der Innenverteidigung als im Mittelfeld zu spielen, nimmt es mit Humor. An Rüdiger gewandt schrieb er: "Sieht so aus, als würden wir in Zukunft noch mehr Zeit miteinander verbringen."

Bleibt Tchouameni mittelfristig Rüdigers Partner?

Ancelotti, der maßgeblich an der Verpflichtung Tchouamenis beteiligt war, könnte nicht zufriedener mit seinem Aushilfs-Innenverteidiger sein. Der Italiener lobte die "starke Eröffnung", den "Drang nach vorne" sowie dessen "energisches" Abwehrverhalten. In Spanien wird bereits damit gerechnet, dass selbst wenn Nacho nach seiner Sperre zurückkehrt, Tchouameni womöglich an der Seite von Rüdiger bleibt.

Von den Mitspielern wird der französische Nationalspieler bereits "Tchouameninga" gerufen. Eine Anspielung auf Teamkollege Eduardo Camavinga, der in der jüngeren Vergangenheit ebenfalls als gelernter Mittelfeldspieler seine Position häufiger für noch defensivere Jobs verlassen musste.

Kommt keine Verletzung dazwischen, werden Rüdiger und Tchouameni zum Auftakt im Jahr 2024 gegen Mallorca (3. Januar, 19.15 Uhr) Seite an Seite verteidigen. Keine gute Nachricht für den kommenden Gegner: Tchouameni hat bis dato 125 Minuten in der Innenverteidigung absolviert - Real schoss dabei fünf eigene Tore, kassierte aber keines.

msc