Sandhausens Trainer Tomas Oral setzte nach der 1:3-Niederlage in Hannover auf ein neues Trio: Für Höhn, David Kinsombi (Gelbsperre) sowie Christian Kinsombi (Bank) spielten Dumic, Okoroji und Mehlem.
Drei Neue schickte auch Alexander Zorniger im Vergleich zur 2:3-Niederlage in Paderborn auf den Rasen. Fürths Coach konnte wieder auf zwei zuletzt erkrankte Akteure bauen: Stammkeeper Linde und Sturmspitze Ache rückten für Schaffran und John in die Startelf, für die auch Jung anstelle von Raschl nominiert wurde.
Hrgotas Volley sitzt
Nach verhaltenem Start am Hardtwald mit einem etwas aktiveren SVS nutzte die SpVgg gleich die erste Chance im Spiel: Hrgota hämmerte den Ball nach zu kurz abgewehrter Freistoßflanke von Sicker mit seinem zehnten Saisontor aus 18 Metern volley ins Netz (9.).
Sandhausen kam gegen gut geordnete Franken weder mit langen Pässen noch per Kombinationsspiel kaum vielversprechend ins letzte Drittel. Es brauchte einen Standard: Nach Eckballvariante feuerte Sicker aus der Ferne erstmals nennenswert Richtung Tor (19.).
Hrgota legt vor, Ache trifft: 2:0
2. Bundesliga - 27. Spieltag
Die SpVgg bot als technisch besseres Team wesentlich mehr Spielkultur an, der Ball lief sicher durch die Fürther Reihen. Green wurde noch geblockt (23.), wenig später aber schlug es erneut hinter Drewes ein, als Ache nach Hrgotas Steckpass auf 2:0 stellte - siebter Saisontreffer der Frankfurt-Leihgabe (26.).
Dasselbe Duo war wenig später fast für das 3:0 verantwortlich (28.), ehe Oral schon nach einer halben Stunde mit einem Doppelwechsel reagierte und unter anderem den besten Torschützen Christian Kinsombi brachte.
Doch es blieb dabei: Die Kleeblättler hatten alles, wirklich alles im Griff, weil der Gegner trotz nun etwas mehr Engagement nur äußerst wenig Offensivgefahr ausstrahlte, und gingen mit der verdienten Zwei-Tore-Führung in die Kabine.
Nach Wiederanpfiff versprühte der SVS endlich mehr Offensivgeist, vor allem durch Joker Ganda: Dessen Tor zählte wegen Abseits nicht (52.), wenig später schoss er vorbei (54.).
SVS im Verletzungspech - Kinsombis Monsterchance
Auch aufgrund von Diekmeiers Verletzung schöpfte der SVS sein Wechselkontingent frühzeitig aus (57.). Die SpVgg ruhte sich auf dem Vorsprung auf, beschränkte sich nun vor allem auf Ergebnisverwaltung und wurde leichtsinnig. Glück für die Gäste, dass Kinsombi den Ball nach Christiansens Fehlpass und El-Zeins Solo aus fünf Metern freistehend in die Wolken jagte (65.).
Oral sieht die Rote Karte
Es sollte die einzige zwingende Chance des SVS blieben. Viel mehr passierte in der äußerst zerfahrenen zweiten Hälfte - immer wieder sorgten Behandlungspausen für Unterbrechungen - nicht. Die Hausherren prallten immer wieder an Fürths Defensive ab, die SpVgg brachte ihrerseits im Vorwärtsgang nichts Konstruktives mehr zustande. Für Oral endete die Partie auch bei seinem sechsten Anlauf ohne Sieg und zudem auf der Tribüne - der Coach hatte sich wohl zu lautstark über eine Schiedsrichterentscheidung echauffiert (85.).
Der SVS reist am Samstag (13 Uhr) nach Magdeburg. Die SpVgg - dann ohne Hrgota, der seine fünfte Gelbe Karte sah - empfängt schon am Freitag (18.30 Uhr) Regensburg zum bayerischen Duell.