Vor Anpfiff warnte FCN-Coach Robert Klauß vor dem SV Sandhausen, da er "sehr zielstrebig und über die Außen mit viel Dynamik" spiele. Seine Mannschaft schien er damit aber nicht erreicht zu haben. Nürnberg hatte von Anfang an mehr Ballbesitz, wirklich Gefahr konnten die Gäste jedoch kaum entwickeln. Wie das geht, zeigten die Hausherren aus Sandhausen eindrucksvoll: Schon nach drei Minuten stand nur FCN-Keeper Mathenia dem Treffer durch Testroet im Weg - nach einem Angriff über die Außen.
FCN-Keeper Mathenia verhindert die SVS-Führung zur Pause
Dass der SVS vor wenigen Wochen noch 18 Corona-Fälle zu beklagen hatte, war den Hausherren nach zwei spielfreien Wochen kaum anzumerken. Vielmehr setzten die nach dem 1:0 in Dresden unveränderten Hausherren von Coach Alois Schwartz eben über die Außen immer wieder Nadelstiche. So musste Nürnbergs Torhüter Mathenia sich auch gegen Bachmann auszeichnen (15.). Nach einem Konter des SVS im Anschluss an eine Club-Ecke war der Keeper auch gegen Essweins platzierten Schuss gefordert und parierte (25.).
Viel mehr passierte in Durchgang eins nicht. Die Elf von Club-Trainer Robert Klauß, der nach dem 1:2 gegen Bremen Krauß für Shuranov (Bank) brachte, hatte kaum etwas anzubieten. Der viele Ballbesitz (bis zu 72 Prozent) brachte den Mittelfranken aufgrund der fehlenden Kreativität wenig. Sandhausen sorgte ansonsten aber auch selten für spielerische Highlights.
Möller Daehli scheitert an Drewes - Okoroji und Co. verzweifeln an Mathenia
Die zweite Hälfte startete Sandhausen engagiert und suchte diesmal direkt den Weg nach vorne. Der erste gute Abschluss gehört aber dem FCN: Möller Daehli per Volley kam jedoch nicht an SVS-Torhüter Drewes vorbei (53.). Auf der Gegenseite schloss Ritzmaier einen Konter unkonzentriert ab (54.).
Der 14. Spieltag
Die Sandhäuser hatten danach wieder mehr von der Partie, gegen Mathenia waren die Kurpfälzer aber lange machtlos. Der Keeper parierte bei einer missglückten Okoroji-Flanke (57.) und einem schlitzohrigen Versuch von Testroet (58.). Beim FCN sorgte nur Möller Daehli für nennenswerte Abschlüsse (62.).
Höhn trifft sehenswert - Nürnberger ebenso
Das 1:0 für den SVS fiel dann aber doch, und es war nicht unverdient: Zustande gekommen war es durch eine unzureichende Abwehr von Geis, der darauffolgende Flachschuss aus der Distanz ins linke Eck von Höhn (66.) war für Mathenia schlicht nicht mehr zu halten. Im Anschluss wechselte der FCN gleich mehrfach offensiv - und das zahlte sich aus.
Denn dem lange Zeit kreativlosen Club gelang nach einem tollen Distanzschuss von Joker Nürnberger der Ausgleich (83.). Doch damit nicht genug. Während die Hausherren nur noch verteidigten, stürmte der Club ein ums andere Mal nach vorne, was in letzter Minute zum Siegtreffer führte: Der ebenfalls eingewechselte Shuranov kam in der dritten Minute der Nachspielzeit im Getümmel an die Kugel und vollendete cool. Kurz darauf war Schluss. Sandhausen verpasste somit den ersten Heimsieg, während Nürnberg nach zwei Niederlagen in der Liga wieder drei Punkte einfuhr.
Für den SVS geht es bereits am Mittwoch (18.30 Uhr) mit dem Nachholspiel beim FC St. Pauli weiter. Auch der Club trägt seine nächste Partie gegen die Kiez-Kicker aus: Nürnberg empfängt die Hamburger nächste Woche Sonntag (13.30 Uhr).