Im Vergleich zum 3:1 bei den Bayern gab es auf Schalker Seite nur eine Änderung: Oude Kamphuis ersetzte den Gelb-gesperrten Waldoch. Hertha-Coach Jürgen Röber setzte im Vergleich zum 1:0 bei Borussia Dortmund auf Tretschok für den Gelb-Rot-gesperrten Dardai und ließ Ali Daei auf der Bank, für den Maas in die Anfangself rückte.
Der 30. Spieltag auf einen Blick
Feuer war im teils überhart geführten Spitzenspiel bereits nach fünf Minuten unterm Dach: Nach einem Duell zwischen Nemec und Alves ging der Brasilianer zu Boden und trat zum fälligen Foulelfmeter selbst an. Doch Reck, der bereits wenige Sekunden zuvor mit einer Glanztat eine Großchance von Tretschok zunichte machte, konnte sowohl den Strafstoß als auch den Nachschuss parieren und bewahrte seine Mannschaft vor einem frühen Rückstand.
Schalke tat sich im ersten Durchgang überaus schwer gegen eine aus einem massierten Mittelfeld mit Alves als einziger Spitze heraus agierende Berliner Mannschaft. Der Druck, als Tabellenführer gewinnen zu müssen, schien schwer auf die Gelsenkirchener zu lasten, die Mannschaft agierte sehr nervös und wenig zielgerichtet nach vorne. Die beste Torchance, die Kiraly zunichte machen musste, war kurioserweise ein Kopfball eines Mitspielers: Rehmer lenkte in der 28. Minute fast den Ball ins eigene Tor.
Die Führung für die Gäste in der 34. Minute resultierte aus einem weiten Einwurf in den Strafraum. Konstantinidis verlängerte auf Deisler, dem der Ball schon versprungen schien, als er praktisch im Liegen das Leder noch über die Linie lenken konnte.
Nach dem Wechsel kamen die Schalker wie verwandelt aus der Kabine, setzten die Berliner von Beginn an heftig unter Druck. Nachdem in der 51. Minute Kiraly noch einen Schuss von Sand aus 16 Metern klären konnte, war er sechs Minuten später geschlagen, als Böhme einen Freistoß von der rechten Seite frech auf den Kasten zirkelte und den Hertha-Keeper austrickste. Schalke blieb weiter am Drücker, die Hertha kam über vereinzelte Entlastungsangriffe nicht mehr heraus. Nachdem Büskens in der 73. Minute eine gute Chance noch verpasste, sorgte van Hoogdalem per Kopf in der 81. Minute schließlich für die Schalker Führung. Wenige Minuten vor dem Ende setzte Mpenza nach Zuspiel von Möller mit dem 3:1 noch eins drauf.
Schalke, in der ersten Hälfte von den Herthanern abgemeldet, übernahm in der zweiten Halbzeit eindeutig das Kommando und drehte das Spiel daher völlig verdient. Während die Königsblauen weiter auf Meisterkurs bleiben, müssen die Herthaner noch um die Champions League-Plätze bangen.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend