Guy Demel (HSV) klärt per Fallrückzieher vor Schalkes Heiko Westermann. picture-alliance
Schalkes Coach Fred Rutten baute im Vergleich zur 3:4-Niederlage in Wolfsburg auf exakt dasselbe Personal.
HSV-Trainer Martin Jol veränderte seine Anfangsformation nach dem 3:2 im UEFA-Pokal bei Galtasaray Istanbul auf drei Positionen: Demel, Gravgaard und Tavares rückten für Benjamin, Boateng sowie Olic (Grippe) ins Team.
Hamburg startete mit Selbstbewusstein und spielte zu Beginn munter nach vorne. Ein Fehlgriff Neuers ermöglichte Pitroipa die erste Chance des Spiels (4.). Schalke war übernervös - ein Fehlpass jagte den nächsten, die Verunsicherung im Lager der "Königsblauen" war nicht zu übersehen.
Nach zehn Minuten wurden die Gastgeber etwas sicherer, starteten erste gelungene Angriffszüge. Der wuselige Sanchez flankte von rechts, Jones netzte in der Mitte ein, stand dabei aber im Abseits - kein Tor (14.).
Der Unterhaltungswert der Partie blieb in der Folge weiterhin äußerst überschaubar, eine knappe Viertelstunde passierte gar nichts. Der HSV stand defensiv stabil, tat offensiv nicht viel, auch weil Guerrero meist allein auf weiter Flur war und sich oft noch zurückfallen ließ.
Auf der Gegenseite war von Kuranyi und Farfan auch nichts zu sehen. Bis zur 27. Minute: Die beiden Angriffsspitzen spielten sich per Doppelpass durch die Hamburger Abwehrreihen, Farfans Schuss wurde abgeblockt. Westermann erwischte halbrechts im Strafraum den Abpraller und schoss aus acht Metern. Aogo fälschte ab, Rost verhinderte mit fantastischer Reaktion den Rückstand (27.).
Auch die Hanseaten standen dicht vor der Führung: Nach Aogos Flanke köpfte Kobiashvili zu kurz zu Neuer zurück. Pitroipa spritzte dazwischen, spitzelte den Ball aber aus fünf Metern knapp über die Latte (30.).
Eine Oberschenkelverletzung Alex Silvas, die sein Ausscheiden bedingte - Benjamin kam, 41. -, war dann bis zur Pause die nennenswerteste Szene.
Bundesliga, 25. Spieltag
Zunächst ohne Personalwechsel ging es nach Wiederanpfiff weiter. Weiterhin beschränkte sich Hamburg weitestgehend auf die Defensive, und S04 investierte nach wie vor zu wenig, um den Abwehrriegel zu durchbrechen.
Die Gäste agierten zwischenzeitlich allzu passiv, schienen frühzeitig auf eine Nullnummer aus zu sein. Doch auch den angeschlagenen Zustand des Kontrahenten wusste sich Schalke nicht zu nutzen zu machen. Ein Wunder, dass die Fans auf den Rängen bei derartiger Magerkost sich die Laune nicht verderben ließen. Schalke blieb weiterhin ohne Durchschlagskraft, auch mit Altintop für Rakitic (60.).
Und die "Königsblauen" erhielten die Quittung für ihre blutleere Vorstellung: Nach einem Pass von Boateng von der Mittellinie behinderten sich Höwedes und der herausstürmende Neuer an der Strafraumgrenze gegenseitig - Guerrero war der Nutznießer und schob den Ball ins leere Tor (70.). Und die Jol-Elf legte nach: Klasse-Konter über Pitroipa, der von rechts nach innen lief. Über Jarolim kam der Ball zu Jansen, der quer durch den Fünfer flankte. Guerrero musste am zweiten Pfosten nur den Fuß hinhalten (74.).
Die Partie schien gelaufen, doch der HSV lud die Gastgeber zum Anschlusstreffer ein: Nach einem Pass von Pander aus der eigenen Hälfte enteilte Kuranyi auf der linken Seite der entblößten Hamburger Abwehr und flankte in die Mitte. Farfan erzielte aus fünf Metern per Volleyschuss im Fallen den Anschlusstreffer (80.).
Zu mehr reichte es aber nicht mehr für S04, das in dieser Verfassung schweren Zeiten entgegen geht.
Schalke gastiert am 3. April bei Arminia Bielefeld, der HSV erwartet am 4. April die TSG 1899 Hoffenheim.