Der eine traf, der andere ging früh: Als Cacau für Stuttgart das 1:0 markierte, war Friedrich schon nicht mehr auf dem Platz. picture-alliance
Mit vier personellen Wechseln reagierte Markus Babbel auf die erste Niederlage seiner Amtszeit als VfB-Trainer, die mit 0:4 in Bremen dazu auch noch sehr deutlich ausfiel. Tasci kehrte nach Gelb-Sperre zurück, Magnin verteidigte auf links, vor dem Schweizer agierte Gebhart. Im Sturm besetzte Cacau die Position neben Gomez. Die verdrängten Osorio, Boka, Elson und Marica mussten alle zunächst auf die Bank.
Vier Mal in Folge – zuletzt beim 1:0 gegen Leverkusen - hatte Lucien Favre die gleiche Startelf aufs Feld geschickt. Keine Sperre oder Verletzung verhinderte nun den fünften Start dieser Stammelf, sondern ein nächtlicher Streifzug von Ebert, den der Trainer mit einer Suspendierung quittierte. Für den Ausgeschlossenen rückte Babic rein und besetzte die linke Mittelfeldseite, Nicu rückte auf rechts.
Torjäger zeigen sich früh
Munter starteten die Akteure in die Partie, schnell ergaben sich erste Torszenen. Schüsse von Gebhart (6.) und Cacau (8.) stimmten die Zuschauer langsam ein, ehe die Torjäger auf beiden Seiten dann die Hochkaräter auf den Füßen hatten: Voronin steuerte von links auf Lehmann zu und verpasste den langen Pfosten nur knapp (9.), Gomez setzte sich blendend gegen mehrere Abwehrspieler durch, schloss aber frei vor Drobny überhastet ab (11.).
Bundesliga, 25. Spieltag
Die Stuttgarter bemühten sich um schnelles Direktspiel und erspielten sich so Vorteile. Ein ums andere Mal rissen die Schwaben Lücken in die Hertha-Defensive, mussten aber bei Ballverlusten immer auf der Hut vor den schnörkellos vorgertagenen Gegenangriffen der Gäste sein.
Mit zunehmender Spieldauer stabilisierte sich die Deckung der Herthaner, obwohl Kapitän Friedrich mit einer Muskelverletzung im rechten Oberschenkel früh vom Platz musste und durch Kaka ersetzt wurde (25.). Unmittelbar zuvor verhinderte Cacau noch eine Großchance seines Teams, als er aus Abseitsstellung bei einem schönen Zusammenspiel von Hilbert und Gomez dazwischenfunkte (24.).
Bis zur Pause näherte sich die Babbel-Elf meist nur noch über Fernschüsse dem Tor, die allerdings eine zu große Streuung aufwiesen. Die Berliner ließen Tordrang vermissen, einzig ein schneller Konter, bei dem Nicu den passenden Zeitpunkt für das Abspiel auf Voronin verpasste, versprühte etwas Torgefahr (28.).
Doppelschlag innerhalb von vier Minuten
Kaum wieder auf dem Platz, schlug der VfB mit einfachen Mitteln eiskalt zu. Zunächst nutzte Cacau die Kopfballverlängerung eines weiten Lehmann-Schlages durch Gomez und traf aus acht Metern mit einem Aufsetzer, der sich über Drobny ins Netz senkte (47.). Nur wenige Minuten später erhöhte Khedira per Kopf nach einer Freistoßflanke von Hitzlsperger (51.) auf 2:0.
Geschlossene Mannschaftsleistung: Die VfB-Spieler freuen sich über das 1:0. picture-alliance
Der Spitzenreiter war nun natürlich gefordert, mehr als eine flüssige Kombination, an deren Ende ein harmloser Schuss von Raffael stand (54.), brachte die Favre-Elf aber zunächst nicht auf den Rasen. Glück hatten die Schwaben jedoch bei einem Einsatz von Boulahrouz, der den eingewechselten Pantelic im Strafraum ungestraft zu Fall brachte (64.), sowie einer weiteren Möglichkeit des Serben, die dieser aber etwas überrascht vergab (83.).
Der VfB beschränkte sich jedoch nicht auf das Verwalten des Vorsprungs, sondern suchte immer wieder den Weg nach vorne. So hielten die Schwaben den Druck auf die eigene Defensive in Grenzen und kamen ihrerseits zu Möglichkeiten: Gomez lenkte eine Hilbert-Flanke knapp neben das Tor (61.), Cacau vergab eine Überzahlsituation frei vor Drobny (76.) und Hilbert jagte das Leder über die Latte (81.). Die Spielfreude der Babbel-Schützlinge hielt sich bis in die Nachspielzeit, in der Schieber und Gomez einen höheren Sieg vergaben.
Nach der Länderspielpause geht es für den VfB Stuttgart am 4. April in Bochum weiter, während die Berliner zeitgleich im Heimspiel gegen Borussia Dortmund ihre Spitzenposition verteidigen wollen.