Im Vergleich zum torlosen Remis bei Borussia Mönchengladbach setzte Schalke-Coach Stevens im Sturm erstmals auf Agali, der für den bislang enttäuschenden Sand ins Team rückte. Im Mittelfeld bekam Oude Kamphuis für van Hoogdalem eine Chance. Leverkusen-Coach Toppmöller nahm gegenüber dem 1:1 gegen Bayern München folgende Veränderung vor: Ballack kehrte nach seinem Zehenbruch für Vranjes ins linke Mittelfeld zurück.
Der 4. Spieltag auf einen Blick
Spieler des Spiels
Spielnote
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Arena AufSchalke |
| Zuschauer | 60.204 (ausverkauft) |
Im ersten Bundesliga-Heimspiel in der neuen Arena zeigte sich Schalke von Beginn an hellwach, engagiert und offensiv ausgerichtet. Vor allem die konsequente Spielanlage über die Außen stellte die bei Hereingaben unsicher stehende Innenverteidigung der Leverkusener vor gehörige Probleme. Rettete bei Böhmes erster Ecke von der rechten Seite und der Direktabnahme vom unbewacht stehenden Mpenza noch die Latte für Butt, blieb der zweite Versuch nicht ohne Folgen: Hajto nickte seelenruhig und wiederum völlig allein gelassen aus vier Metern Entfernung nach Böhmes Ecke ein (9.), eine logische Konsequenz des miserablen Stellungsspiels der Bayer-Defensive. Im Anschluss folgte ein offener Schlagabtausch, beide Mannschaften beackerten mit starkem kämpferischen Einsatz das Mittelfeld, und vor allem Leverkusen erarbeitete sich so immer wieder gefährliche Szenen: Ramelows 19-Meter-Knaller wurde gerade noch von Reck entschärft (12.), Kirsten traf nur die Latte nach einem Sebescen-Einwurf von der rechten Seite (17.). Die Kreativabteilungen waren weitgehend abgemeldet, da Möller sich in Zweikämpfen aufrieb und Ballack und Bastürk das Spiel nicht an sich reißen konnten. So schalteten sich zunehmend Lucio und Ramelow in die Offensive ein, große Lücken in der Defensive bei schnellen Schalker Vorstößen waren die Folge. Ein ums andere Mal erschienen die schnellen S 04-Spitzen in aussichtsreichen Überzahlsituationen vor dem Bayer-Gehäuse, der Treffer zum 2:0 war nur logisch: Möller trieb den Ball in die gegnerische Hälfte, passte steil auf Mpenza, der im Strafraum versucht, an Lucio vorbeizukommen. Den Einsatz des Brasilianers ahndete Schiedsrichter Berg mit einem zweifelhaften Elfmeter. Böhme ließ sich nicht zwei Mal bitten und vollendete mit einem strammen Vollspannschuss (40.). Nach dem Wechsel, beide Teams kamen unverändert aus den Kabinen, beherrschten zunächst viele kleine Nickligkeiten das Bild. Leverkusen gewann nun nahezu jeden Zweikampf, die Schalker ließen sich den Schneid abkaufen und standen alles in allem zu tief in der eigenen Hälfte. Bei eigenen Vorstößen rückten sie aber kollektiv auf und boten den Leverkusenern Platz. Bastürk wich zunehmend auf die halblinke Position aus und sorgte für einige Unruhe. Dem Anschlusstreffer durch Ballack in der 58. Minute ging eine schöne Einzelleistung des Neuzugangs aus Bochum voraus, der Waldoch alt aussehen ließ und schön ablegte. Da Schalke sich nun noch mehr zurückzog, kam auch der Ausgleich nicht überraschend, Bayer nun drückend überlegen: Wieder setzte sich Bastürk in halblinker Position durch, der Ball trudelte auf das Tor zu und Kirsten nutzte mit seiner Routine den verunglückten Rettungsversuch von van Hoogdalem. Im Anschluss packte Schalke die Brechstange aus, mit hohen Bällen in den Strafraum versuchten die Knappen ihr Glück. Und sie hatten Erfolg. Der gerade erst eingewechselte Wilmots flankt von der linken Seite stramm in den Strafraum, Mpenza steigt in Höhe des Elfmeterpunktes nach oben und köpft den zu diesem Zeitpunkt glücklichen Führungstreffer. Ein direkter Freistoß von Schneider aus 20 Metern zentraler Position stellte jedoch den gerechten Ausgleich wieder her (90+1.), da Leverkusen die Flinte nie ins Korn warf und weiter nach vorne spielte. In einer hochlassigen Partie hatte keine Mannschaft den Sieg verdient, da Schalke die erste Halbzeit dominierte, Leverkusen sich aber nach dem Wechsel deutlich überlegen zeigte.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend
