Der Schweizer Nationalcoach Vladimir Petkovic nahm gegenüber dem 1:0-Sieg am vergangenen Donnerstag in Nordirland keine Veränderungen vor.
Der nordirische Auswahlcoach Michael O'Neill stellte im Vergleich zum Donnerstagabend vier neue Spieler auf: Saville, Ward, Washington und Hughes begannen für Magennis, Lafferty, McLaughlin (alle drei Bank) und Corry Evans (Gelb-Sperre).
WM-Qualifikation Europa, Play-offs
Spektakulärer Start
Dass es für die Nordiren um den ersten WM-Einzug seit 1986 ging, war bereits früh zu sehen. Die Gäste egalisierten die spielerische Überlegenheit der Hausherren durch Leidenschaft sowie großen Einsatz und verzeichneten sogar die ersten gefährlichen Chancen der Partie. Durch einen Distanzschuss von Brunt war von Sommer schon in der 3. Minute eine Glanztat nötig, um den Spielstand zu halten. Doch das Spiel war ein offener Schlagabtausch, in den die Schweizer nach und nach besser fanden. So war auch der nordirische Keeper McGovern oft gefordert, um nicht in Rückstand zu geraten. Die hochkarätigste Chance durch einen Abschluss von Shaqiri auf das kurze Eck wehrte der Schlussmann durch eine blitzschnelle Reaktion ab (25.). Die Schweizer hatten nicht mit solcher Gegenwehr gerechnet und spielten viele Fehlpässe im Aufbau, aus denen die Gäste allerdings keinen Profit schlugen – Halbzeitstand 0:0.
Kampf statt Klasse
Die Nordiren feuerten bislang aus jeder Position aufs Tor und suchten den Abschluss, während die Schweizer versuchten zu kombinieren. Doch in der zweiten Hälfte bestand das Spiel weitgehend aus Kampf, spielerische Akzente waren lediglich vereinzelt zu sehen. Trotzdem entstanden auf beiden Seiten Gelegenheiten auf die Führung. Zunächst hämmerte Rodriguez, der im Hinspiel das entscheidende Tor erzielte, das Spielgerät knapp am rechten Pfosten vorbei (49.). Dann kombinierten sich die Nordiren fast bis zum ersten Treffer. Nach einem schnellen Zuspiel auf den rechten Flügel wurde das Leder von dort aus ins Zentrum zu Washington befördert. Der Mittelstürmer stieg hoch und köpfte nur wenige Zentimeter am Aluminium vorbei (54.). Der kämpferische Aspekt überwog den Großteil der Partie in den zweiten 45 Minuten und so gab es nach den zwei Riesenchancen zu Beginn kaum noch gefährliche Abschlüsse.
Der eingewechselte Embolo (86.) sorgte durch zwei Aktionen (89./90.) noch einmal für Aufsehen in der nordirischen Hintermannschaft. Doch der Schlussaufreger sollte auf der anderen Seite passieren. Nach einer Hereingabe verschätzte sich Sommer und Evans köpfte auf den unbewachten Kasten, doch Verteidiger Rodriguez klärte auf der Linie und rettete das Unentschieden (90.+1). Dadurch qualifizierte sich die Schweiz für die WM 2018 in Russland und die leidenschaftlich kämpfenden Nordiren sind im kommenden Sommer nur Zuschauer. Nicht zuletzt auch dank Verteidiger Rodriguez, der das entscheidende Tor zum Weiterkommen erzielte und nun den Ausgleich in der Serie und somit die Verlängerung verhinderte.