St. Paulis Trainer Markus Kauczinski wechselte im Vergleich zur 1:4-Niederlage in Köln auf vier Positionen: Torwart Himmelmann kehrte nach überstandenen muskulären Problemen für Brodersen zurück zwischen die Pfosten. Außerdem ersetzten Buballa, Möller Daehli und Miyaichi Kalla, Hoogma (beide Bank) und Dudziak, der wegen Sprunggelenksproblemen ausfiel.
Auch FCE-Coach Daniel Meyer nahm nach der 0:3-Pleite gegen Ingolstadt vier Veränderungen vor: Wydra, Rizzuto, Riese und Herrmann ersetzten Kalig (Gelbsperre), Kempe (verletzt), Käuper (Bank) und Krüger (nicht im Kader).
Die Hausherren kehrten zu Kauczinskis Standardsystem 4-2-3-1 zurück und versuchten von Beginn an, das Spiel zu kontrollieren. Jedoch mussten die Kiez-Kicker zunächst eine Schrecksekunde überstehen: Abwehrmann Avevor verschätzte sich bei einem langen Ball und ermöglichte Iyoha die Großchance zur Auer Führung. Himmelmann rettete per Fußabwehr (9.). Zwei Minuten später jubelten dann alle, die es mit den Braun-Weißen hielten: Nach einer tollen Einzelleistung von Möller Daehli legte Allagui für Buchtmann auf, der links im Strafraum sträflich frei stand und ins kurze Eck traf (11.).
Hochscheidts Rezept: Kopfball, Latte, Kopfball, Tor
Mit der Führung im Rücken hatte St. Pauli alles im Griff, auch weil die Auer im Vorwärtsspiel die letzte Präzision vermissen ließen. Bis auf einen verzogenen Hochscheidt-Schuss blieb das Tor von Hamburgs Keeper Himmelmann nahezu vollständig unbedrängt. Doch eine Unaufmerksamkeit von Innenverteidiger Carstens, der Hochscheidt in der 29. Minute zu viel Freiraum im Strafraum ließ, wurde prompt bestraft. Bei Iyohas Flanke von der rechten Seite nickte der Auer die Kugel erst an die Latte, um anschließend den Abpraller erneut per Kopf in die Maschen zu setzen - 1:1.
Der Ausgleichstreffer zog den Hansestädtern ein wenig den Stecker. Fortan lief der Ball nicht mehr ganz so stringent nach vorne und auf der anderen Seite kam der FCE häufiger zu Abschlüssen (Hochscheidt, Testroet). Ohne weitere Treffer ging es schließlich in die Kabinen.
2. Bundesliga, 22. Spieltag
Iyoha legt auch Hochscheidts zweiten Treffer auf
St. Pauli nutzte die 15-minütige Unterbrechung, um sich zu sammeln und neu aufzustellen. Nicht mehr dabei war Allagui, der von Sobota ersetzt wurde. Der Pole fügte sich im 4-1-4-1 im linken Mittelfeld ein und musst nach wenigen Minuten zusehen, wie Hochscheidt seinen zweiten Treffer der Partie erzielte. Im Zusammenspiel mit Iyoha hämmerte der Auer die Kugel aus 14 Metern per Volley ins rechte Eck - Traumtor (49.).
Zwar hatte Buchtmann die riesige Ausgleichschance auf dem Fuß, aber der Hamburger verzog deutlich (53.) So ging die Auer Führung zu diesem Zeitpunkt absolut in Ordnung, denn die Sachsen hatte ihren Gegner mittlerweile im Griff - und Iyoha hätte um ein Haar seinen dritten Assist verbucht. Testroet wurde vom Duo Buballa/Carstens im letzten Moment gestoppt (56.).
Meier vergibt die Großchance
Erst nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit agierte die Kauczinski-Elf wieder zielstrebiger und spielte auf den 2:2-Ausgleich. Manchmal löste es St. Pauli zu kompliziert und kam trotz guter Feldposition gar nicht zum Abschluss, manchmal war das Glück nicht auf Seiten der Norddeutschen (Sobota, 70.; Schneider, 78.).
St. Pauli warf mittlerweile alles nach vorne, aber als dann auch noch "Fußballgott" Meier die einhundertprozentige Möglichkeit aus fünf Metern vergab, war das Schicksal des FC St. Pauli an diesem Nachmittag besiegelt.
St. Pauli empfängt am Samstag Ingolstadt (13 Uhr). Aue spielt am Sonntag gegen Duisburg (13.30 Uhr).