Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo brachte im Vergleich zur 1:4-Niederlage bei Augsburg vier Neue: Für Kempf (Oberschenkelverhärtung), Führich (Innenbandanriss im rechten Knöchel) und Al Ghaddioui (Erkältung), die das Lazarett erweiterten, sowie Klimowicz (Bank) spielten Karazor (zurück nach Gelb-Rot-Sperre), Mola, Nartey und Massimo, der erstmals vorne in der Spitze begann.
Arminias Coach Frank Kramer wartete nach der 1:2 Niederlage bei Mainz 05 mit nicht weniger als sechs Personalwechseln auf: Brunner, Nilsson, Okugawa, Vasiliadis, Wimmer und Krüger standen für de Medina, Andrade, Fernandes, Schöpf, Lasme (alle Bank) sowie Hack (nicht im Kader) in der Startelf.
Es dauerte zehn Minuten, bis der VfB nach einer wilden Phase mit intensiven Zweikämpfen und vielen Ballbesitzwechseln als erstes der beiden Teams zu mehr Struktur fand. Die Schwaben kombinierten sich teilweise ansehnlich bis ins letzte Drittel, in dem die letzte Konsequenz und Durchschlagskraft fehlten (Mangala, 12., Massimo, 15., Anton, 16.) - oder aber wie bei einem Distanzschuss von Sosa, der diesmal am rechten Flügel spielte, die Präzision (13.).
Okugawa nutzt Wimmers feines Zuspiel
Der DSC sah sich gegen die aktiveren Stuttgarter in die Defensive gedrängt - und führte doch nach dem ersten gelungenen Angriffszug wie aus dem Nichts: Nach Wimmers schönem Steilpass behielt der an der Abseitslinie lauernde Okugawa frei vor Bredlow die Nerven und schoss am Keeper vorbei aus 15 Metern zur Führung wie aus dem Nichts ein (19.).
Didavi verpasst den Ausgleich
Das Spiel der stark ersatzgeschwächten Gastgeber bekam einen Knacks, die Matarazzo-Elf hatte Mühe, den Weg an den gegnerischen Sechzehner zu finden (Ausnahme: Nartey, 24.). Die Arminia kontrollierte das Geschehen mit einer kompakten Deckung souverän und hielt sich den überlegenen Kontrahenten weitgehend vom Leib. Mit dem Manko, dass eigene Attacken nicht zu Ende gespielt wurden, weil es in der gefährlichen Zone an Ruhe fehlte, konnte der DSC bis zur Pause leben - auch weil Didavi bei der einzigen Topchance auf den Ausgleich für die engagierten, aber oft ohne die notwendige Struktur angreifenden Schwaben an Nilssons Abwehrbein scheiterte (37.). Allerdings hätte ein Tor wegen einer Abseitsstellung nicht gezähl.t So ging es mit der knappen Bielefelder Führung in die Kabine.
Die Arminia legte ihr Hauptaugenmerk auch nach Wiederanpfiff auf die Defensive. Der VfB ging seine Suche nach Abwehrlücken mit etwas mehr Geduld an, mit etwas Wohlwollen ging aber nur Sosas Fernschuss zumindest als Halbchance durch (52.).
Der 11. Spieltag
Die Ostwestfalen verteidigten konsequent wie unaufgeregt, ihr Defizit, gebotene Freiräume nicht zu nutzen, blieb unverändert.
Beiderseitige Personalwechsel folgten nach einer Stunde - Ortega Moreno bewies gegen Massimo, der nach Faghirs Einwechslung nun auf der Außenbahn tätig war und von halblinks abzog, gutes Stellungsspiel (65.).
Bielefelder Chancenwucher in der Schlussphase
Es blieb auch im weiteren Verlauf dabei: Dem VfB fehlte es gegen die kompakten Gäste an den Mitteln, wirkliche Torgefahr strahlte die Matarazzo-Elf trotz aller Bemühungen nicht aus. Die Arminia schon: Sowohl Andrade (71.) als auch Pieper (83.) und Serra (86.) ließen das Gebälk erzittern und verpassten das 2:0, das auch Klos in der Nachspielzeit liegen ließ (90.+5). Am Ende war's egal, für Bielefeld reichte es zum verdienten ersten Sieg, mit dem sich die Ostwestfalen an die Nichtabstiegsplätze heranpirschen.
Stuttgart muss am 20. November um 15.30 Uhr bei Borussia Dortmund ran, Bielefeld empfängt zur gleichen Zeit den VfL Wolfsburg.