Jubel über den dritten Saisontreffer: Meira lässt sich von Hilbert feiern. dpa
Beim 1:0 in Mönchengladbach fehlte Kapitän Meira noch mit einer Mandelentzündung. Nach seiner Genesung setzte VfB-Coach Armin Veh wieder auf den Portugiesen, so dass für Tasci nur die Bank blieb.
FSV-Trainer Jürgen Klopp veränderte sein Team im Vergleich zum 1:2 gegen Hannover auf drei Positionen: Cha, Weigelt und Andreasen (nach Gelbsperre) spielten in der Anfangsformation und Demirtas, Rose und Ruman waren nur Reserve.
Im mit 56.000 Zuschauern ausverkauften Gottlieb-Daimler-Stadion zeigte der VfB gleich, dass er hier gewillt waren, seine Meisterschaftsambitionen zu untermauern. Mainz hielt aber gut dagegen. Zu oft versuchten es die Stuttgarter in dieser Phase durch die Mitte, wo man sich dann gegenseitig auf die Füße trat, auch weil die Klopp-Elf hier mit einer Doppelsechs postiert war. Die beste Chance ging von einem Schuss von Meira aus. Der Ball fand den Weg durch die Mitte und Khedira verpasste nur um Zentimeter (8.).
Da die Mainzer und Stuttgarter Innenverteidigung weiter sicher standen, versuchten es beide aus der Distanz. Auf Seiten der Mainzer wurde ein guter Versuch von Zidan zur Beute von Keeper Hildebrand (16.). Bei den Schwaben verfehlte Cacau mit einem wuchtigen Schuss aus 20 Metern nur knapp das Ziel (18.). Mit zunehmender Spieldauer nahm der Druck der Schwaben zu. Nach einer schönen Ballstafette mit Khedira scheiterte Cacau freistehend an Torhüter Wetklo (22.). Nach einer Standardsituation dann der Treffer durch eine Coproduktion der Innenverteidigung des VfB. Eine Ecke von Hitzlsperger köpfte Hilbert unkontrolliert vors Tor, dort setzte sich Delpierre entschieden gegen Noveski durch und passte zu Meira, der aus 16 Metern in die linke Ecke einschoss (26.).
Das Spiel wurde jetzt durch viele Zweikämpfe geprägt, die nicht ohne Folge bleiben sollten. So kassierte Meira seine fünfte Gelbe Karte und wird in Bochum pausieren müssen. Trotz des Rückstandes vermochten es die Mainzer nicht, Druck aufzubauen, weil vor allem dem Mittelfeld die Ideen fehlten.
Der 32. Spieltag
Stuttgart hatte auch nach der Pause das Spiel im Griff. Zidan war in der Offensive weitestgehend auf sich allein gestellt. Die Zuspiele waren zu ungenau, so dass Stuttgart immer wieder dazwischen gehen konnte. Allerdings stand der VfB jetzt auch defensiver und legte nur noch sporadisch den Vorwärtsgang ein. Symbolischen Charakter hatte eine Szene mit Meira. Der Portugiese sorgte für die erst echte Mainzer Chance, als ihm bei einem Rettungsversuch der Ball über den Spann rutschte und fast im eigenen Tor landete (62.).
Ein einziger, aber genialer Pass des eingewechselten da Silva brachte die Vorentscheidung. Wunderschön passte er für Hilbert in den freien Raum, der noch Wetklo umkurvte und das 2:0 markierte (64.). Die Mainzer wirkten hilflos, ließen jedoch auch die letzte Aggressivität vermissen, um sich ins Spiel zu kämpfen.
War nach der Pause kaum mehr zu bremsen: Hier versucht Pekovic, den Torschützen Hilbert zu halten. dpa
Erst als Gerber mit einer schönen Aktion Soto ins Spiel brachte. Es war die erste selbst herausgespielte Möglichkeit für die Gäste nach der Pause, doch Magnin konnte im letzten Moment klären (67.). Im Gegenzug aber fast der dritte Treffer: Cacau flankte von der linken Außenbahn direkt vors Tor, wo Hilbert aus drei Metern an Wetklo scheiterte (70.). Jetzt reihte sich beim VfB eine Chance an die andere, er verpasste es aber, weiter zu erhöhen (Cacau 73., Hilbert 83., Streller 87., Hitzlsperger 88.). Erst in der 90. Minute nochmal ein Lebenszeichen der Mainzer mit Möglichkeiten von Ruman und Zidan, zu spät und zu wenig.
Am vorletzten Spieltag muss Stuttgart im Kampf um die Meisterschaft in Bochum antreten. Mainz empfängt mit Borussia Mönchengladbach den ersten Absteiger der Saison und muss befürchten der zweite Absteiger zu werden.