Stuttgarts Coach Huub Stevens veränderte seine Startaufstellung nach dem bitteren 2:3 auf Schalke auf zwei Positionen: Rüdiger (zurück nach grippalem Infekt) und Didavi begannen anstelle von Niedermeier (mit Risswunde am Unterschenkel zunächst auf der Bank) und Maxim (ebenfalls Joker).
Der Mainzer Trainer Martin Schmidt beorderte nach dem 1:2 gegen den Hamburger SV Noveski, Malli und Moritz (Comeback nach dem 8. Spieltag) für Brosinski (Rote Karte), Koo (Bank) und Soto ( schwere Knieverletzung ) aufs Feld.
Didavi verzieht aus kürzester Distanz
Schmidt musste seine Schützlinge zu Spielbeginn tief stellen lassen, denn der VfB suchte sein Heil vom Anpfiff weg in der Offensive. Kostic und Didavi schoben immer wieder an und näherten sich dem Tor von Keeper Karius: Die beste Gelegenheit vergab Didavi, der nach scharfem Zuspiel von Kostic aus kürzester Distanz vergab (5.). Doch mit fortschreitender Spieldauer fanden schließlich die Nullfünfer besser rein und gestalteten mit der zumeist praktizierten Mittelfeldraute das Geschehen etwas ausgeglichener. Malli gelang nach einer guten Passstafette aussichtsreich in Schussposition, doch traute sich der Offensivgeist nicht (14.).
Der 32. Spieltag
Didavis Knaller
Ansonsten passierte bis zur Schlussphase des ersten Durchgangs recht wenig: Stuttgart und Mainz egalisierten sich zwischendurch minutenlang im Mittelfeld. Zwar hatten die Schwaben deutlich mehr Feldvorteile, doch die Rheinhessen stellten die Wege äußerst effektiv zu. Somit musste FSV-Keeper Karius kaum eingreifen.
Vor der Pause brannten die Hausherren allerdings noch ein kleines wie feines Offensivfeuerwerk ab: Didavi hämmerte den Ball zunächst sehenswert an den linken Pfosten (35.), ehe Schwaab direkt vor dem Tor das Leder zum Erstaunen aller über die Querlatte lenkte (36.). Einige Zeigerumdrehungen später verzog zudem noch Ginczek viel zu überhastet (40.), sodass es gegen offensiv arg harmlose Mainzer mit einem ungenügenden 0:0 in die Katakomben ging.
Harnik fehlt ein Schritt
Nach Wiederbeginn änderte sich trotz der Tatsache, dass bei Mainz nun Koo für Moritz mitwirkte, nichts: Stuttgart schob an, Mainz stand tief und vor allem Noveski passte stets aufmerksam auf. Kurzum: Das Publikum sah Geplänkel. Bis zur ersten Chance dauerte es bis zur 58. Minute - und wieder generierte sie der VfB und vergab knapp: Der wieselflinke und sich nahezu stets durchsetzende Kostic flankte von links präzise in den Fünfmeterraum zu Harnik, der gerade noch von Bengtsson gestört wurde und deswegen verpasste.
Karius' Geschenk
Die Schlussphase brach an - und mit ihr versuchten die Schwaben weiterhin viel, doch es gelang extrem wenig. Dennoch gingen die Hausherren endlich in Front, doch nicht dank eines Geistesblitzes, sondern dank eines Geschenkes: Didavi fasste sich aus über 30 Metern ein Herz und schloss ab. Der Ball zischte links zum 1:0 ins Tor - doch nur, weil Karius schlichtweg daneben gelangt hatte (66.).
Die Entscheidung: Filip Kostic (links) markierte das vorentscheidende 2:0. Getty Images
Nun galt es, die Führung über die Zeit zu bringen oder im besten Fall das 2:0 zu markieren. Es sollte Letzteres gelingen, was in der Mercedes-Benz-Arena erlösende Aufschreie zur Folge hatte: Ein tiefer Freistoß von Ulreich landete bei Ginczek, der per Außenrist stark zu Harnik weiterleitete. Der Österreicher passte in die Mitte, wo Bungert das Leder in den Rückraum direkt zu Kostic lenkte. Der Serbe schloss feurig unter die Latte zum 2:0 ab (78.).
Dabei blieb es, sodass der VfB sein Punktekonto auf 30 aufstockte und mit dem Sieg über Mainz neue Hoffnung im Abstiegskampf schöpfte. Der Existenzkampf geht aber schon am kommenden Samstag weiter: Dann am 33. Spieltag werden sämtliche neun Paarungen zeitgleich um 15.30 Uhr stattfinden. Der VfB empfängt im womöglich epischen Knaller im Keller Hamburg. Mainz erwartet Köln.