Union-Trainer Uwe Neuhaus nahm nach dem 0:0 zu Hause gegen den FC Augsburg drei Personalwechsel vor: Für Thomik, Rauw, und Kolk durften Peitz, Kohlmann und Savran ran.
Bielefelds Coach Ewald Lienen stellte sein Team nach der 0:3-Auswärtspleite bei 1860 München ebenfalls dreimal um: Bollmann, Feick und Berisha rückten für Appiah, Uzoma und di Gregorio ins Team.
Ob Union auf neu verlegtem Rasen das Schlusslicht unterschätzte? Der Start jedenfalls misslang den Hausherren bei bestem Fußballwetter gehörig. Die Arminia begann viel engagierter, und nachdem Feick Höttecke aus der Distanz geprüft hatte (3.), blieb dem Berliner Keeper wenig später nur das Nachsehen: Müller kam im Mittelfeld ans Leder und startete einen Sololauf Richtung Tor. Die Berliner begleiteten den Mittelfeldakteur nur, der unbedrängt aus 20 Metern ins linke untere Eck einschoss (4.).
Die "Eisernen" taten sich schwer, ins Spiel zu kommen, Bielefeld zeigte zunächst die notwendige Zweikampfstärke,um die Gastgeber in Schach zu halten. Erst ein Freistoßknaller von Mattuschka, entschärft von Eilhoff, sorgte erstmals für Gefahr (10.). Gleichzeitig war dies aber die Initialzündung, die Neuhaus-Schützlinge nahmen das Zepter nun mehr in die Hand und kamen zum Ausgleich: Mattuschka passte am Strafraum auf Savran, der sich um Schuler herumdrehte und aus halbrechter Position aus 13 Metern flach ins linke Eck traf (14.).
Die Arminen boten in einer umkämpften Partie auch nach dem 1:1 weiter gut Paroli. Nach einem Standard ging die Lienen-Elf erneut in Führung: Feick zog einen Freistoß von halbrechts aufs Tor, Vidosic wollte köpfen, war wohl aber nicht mehr dran. Dahinter drückte Tadic den Ball, der ohnehin ins Netz gesegelt wäre, über die Linie (22.).
Wenig später sorgte eine fragwürdige Entscheidung von Referee Sascha Thielert, der Mattuschka mit "Rot" des Feldes verwies, in der hitzigen Begegnung zusätzlich für Hektik, die sich bis zur Pause auch nicht mehr legen sollte. Der Union-Kapitän hatte Bielefelds Co-Trainer Abdel Ramdane einen leichten Schubser versetzt, weil dieser den Ball Peitz in den Rücken geworfen hatte - Gelb hätte es wohl auch getan.
Die "Eisernen" reagierten mit wütenden Attacken. Einbahnstraßenfußball Richtung Armininen-Tor stand auf dem Programm, allerdings fehlten bei allem Engagement die klaren Aktionen. Eine echte Chance vor dem Kabinengang hatte nur Bielefelds Heidinger, der nach einem Konter allerdings kläglich vergab (45.+2.).
Ergebnisse
Bielefeld brachte zu Beginn des zweiten Durchgangs Appiah für Kaiser. Glück für die Ostwestfalen, dass Berisha bei Mosqueras Kopfball auf der Linie retten konnte (46.).
Dies blieb aber für längere Zeit die einzige Möglichkeit der "Eisernen", die sich mühten und viel investierten, aber gegen die Arminen zu sehr in Einzelaktionen verstrickten. Die Lienen-Elf beschränkte sich in der nun zerfahrenen Partie vornehmlich darauf, Unheil vom eigenen Tor fernzuhalten. Nur ein Eckball von Müller versprühte Gefahr (56.).
Ein Eckball war auch Ausgangspunkt des erneuten Ausgleichs. Union wehrte ab, und dann ging es ganz schnell: Edes Steilpass erreichte Mosquera, der sich im Laufduell mit zwei Abwehrspielern befand. Eilhoff kam unmotiviert weit aus dem Tor, der Angreifer umkurvte den Keeper und schob den Ball aus 13 Metern ins Netz (58.).
Mosquera sollte weiter im Blickpunkt stehen. Der laufstarke Kolumbianer setzte sich nach Savrans Zuspiel glücklich gegen Schuler durch, kam aber frei vor Eilhoff ins Straucheln - da war mehr drin (62.)! Als einer von vielen sah der Torschütze im weiteren Verlauf die Gelbe Karte, was ihm in der 77. Minute zum Verhängnis werden sollte, als sein zu hoher Ellenbogen gegen Schuler die Ampelkarte zur Folge hatte.
Bielefeld enttäuschte in der Schlussphase, konnte seine zweifache numerische Überlegenheit nicht in entsprechende Feldvorteile geschweige denn Möglichkeiten ummünzen. Vielmehr hatte der eingewechselte Brunnemann die Riesenchance zum "Lucky Punch", drosch den Ball aber frei vor Eilhoff aus 13 Metern halblinker Position ins Seitenaus (89.).
Nach der Länderspielpause spielt Union Berlin am Sonntag, den 3. April bei Rot-Weiß Oberhausen. Bielefeld empfängt schon am Freitag (1. April, 18 Uhr) den Aufstiegsaspiranten FC Augsburg.