Punktgleich (jeweils 17) und mit der gleichen Tordifferenz (3) trafen am Samstagnachmittag zwei Tabellennachbarn der 3. Liga aufeinander. Kölns Trainer Olaf Janßen veränderte seine Startformation im Vergleich zum 2:3 in Lübeck auf zwei Positionen. Fritz ersetzte den schwer verletzten Henning (Kreuzbandriss) im zentralen Mittelfeld. Vorne startete Philipp für Mustafa, der zunächst auf der Bank Platz nahm.
1860-Coach Maurizio Jacobacci tauschte nach dem 2:0 gegen Freiburg II im 200. Drittligaspiel nur einmal: Für Zwarts (Bauchmuskelverletzung) begann Sulejmani in vorderster Front.
Spieler des Spiels
Tore und Karten
1:0 L. Marseiler (41')
1:1 M. Schröter (42')
D. Richter - K. Kurt , Verlaat , Kwadwo , Greilinger - Rieder , Starke , M. Schröter , Zejnullahu , Guttau - Va. Sulejmani
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Sportpark Höhenberg |
| Zuschauer | 4.863 |
Entsprechend der Tabellenkonstellation entwickelte sich von Beginn an ein ausgeglichenes Spiel - begünstigt durch Fehler auf beiden Seiten ging es zunächst rauf und runter. 1860-Keeper Richter rettete nach Kurts zu kurzem Rückpass vor Marseiler, Philipps Nachschuss fehlte es an Präzision (2.). Auf der Gegenseite konnte Schröter einen Fehlpass von Viktoria-Schlussmann Voll nicht nutzen (4.), im nächsten Augenblick klärte Greilinger gerade noch vor Philipp (5.).
Spektakulärer Beginn - Schröter macht seinen Fehler wieder gut
13. Spieltag, 3. Liga:
Nach dem spektakulären Start nahmen beide Mannschaften den Fuß erst einmal vom Gas. Die Viktoria hatte in gewohnter Manier mehr vom Spiel und dominierte in Sachen Ballbesitz, mehr als ein überhasteter Abschluss von Bogicevic (20.) sprang aber zunächst nicht heraus. Für die Gäste ließ Rieder, der an Voll scheiterte (35.), eine gute Möglichkeit ungenutzt.
Kurz vor der Pause nahm die Partie dann aber - analog zum Beginn - wieder richtig Fahrt auf. Im Mittelpunkt dabei stand vor allem Schröter. Der Münchner verschätzte sich bei einem langen Ball, das Spielgerät sprang ihm an die Hand. Marseiler verwandelte den fälligen Elfmeter trocken (41.).
Nur wenige Augenblicke später machte Schröter sein Missgeschick aber wieder gut - Greger konnte eine weite Freistoß-Flanke nicht richtig klären, per Dropkick stellte der Rechtsaußen sehenswert aus zwölf Metern auf 1:1 (42.). In der Folge ging es bis zum Pausenpfiff noch einmal rauf und runter. Immer wieder kochten dabei die Emotionen hoch, sodass Referee Timon Schulz zur Pause bereits sieben Gelbe Karten - darunter eine für Jacobacci, der sich zu energisch über die Elfmeter-Entscheidung beschwerte - gezeigt hatte.
Köln drückt auf die Führung
Nach dem Seitenwechsel kamen die Kölner mit Elan aus der Kabine und drückten auf den erneuten Führungstreffer. Bogicevic nach einem Konter (54.) und Philipp aus der Distanz (55.) verzweifelten aber am glänzend reagierenden Richter. Marseilers artistischer Volley-Versuch aus der Drehung, der aus kurzer Distanz drüber flog, komplettierte das Großchancen-Triplett (56.) binnen drei Minuten.
Trotz des Kölner Drucks versteckten sich die Löwen nicht und setzten selbst immer wieder Nadelstiche: Greger fing eine Greilinger-Flanke ab (52.), Kwadwo köpfte aus sechs Metern drüber (57.). Dem zweiten Treffer waren jedoch die Gastgeber deutlich näher. Mit viel Ballbesitz und aggressivem Gegenpressing ließen die Kölner den Löwen kaum Luft zum Atmen - im Abschluss haperte es aber weiter: Der freistehende Philipp hatte nach einer Marseiler-Flanke im Zentrum Probleme mit dem Timing bei seinem Kopfball (63.).
Zwei Platzverweise: 1860 in der Schlussphase zu neunt
Mit zunehmender Spieldauer stellten sich die Gäste immer besser auf die Angriffe der Kölner ein. In der Schlussphase wurde es dann aber hochemotional: Nach einem harten Einsteigen von Kwadwo gegen Becker zeigte Referee Schulz glatt Rot (80.), wenige Augenblicke später sah Schröter wegen Reklamierens - der Torschütze zum 1:1 forderte einen Strafstoß nach einem Einsteigen von Fritz - die Ampelkarte (82.).
Schultz hat in der Nachspielzeit das letzte Wort - Jacobacci sieht Rot
In doppelter Unterzahl verteidigten die Münchner das Unentschieden leidenschaftlich und ließen keine großen Chancen zu - bis in die Nachspielzeit hinein. Eine May-Flanke legte Fritz ab für Schultz, der aus sechs Metern zum 2:1-Siegtreffer einköpfte (90.+2).
Bei Diskussionen mit dem Schiedsrichtergespann nach Abpfiff sahen Jacobacci sowie ein weiterer Verantwortlicher der Gäste noch glatt Rot. Insgesamt 14 Karten verteilte Schulz am Samstagnachmittag, darunter dreimal glatt Rot sowie eine Ampelkarte.
Der FC Viktoria Köln, der mit dem Sieg Anschluss an die Spitzenplätze herstellte, empfängt bereits am Mittwoch (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) Bundesligist Eintracht Frankfurt in der 2. Runde des DFB-Pokal. In der 3. Liga geht es für die Kölner am Sonntag (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim Halleschen FC weiter. Die Münchner Löwen empfangen am Samstag (14 Uhr) Jahn Regensburg.
