Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking musste nach der 2:6-Klatsche gegen Hoffenheim mit Träsch (Rot) und Luiz Gustavo (5. Gelbe) zwei gesperrte Akteure ersetzen. Ochs und Caligiuri rückten ins Team.
FCB-Coach Pep Guardiola brachte im Vergleich zum 5:1 gegen Schalke fünfmal neues Personal: Für Javi Martinez, Schweinsteiger, Götze, Thiago und Mandzukic spielten Boateng, Lahm, Shaqiri, Comebacker Ribery und Müller, der als einzige Spitze agieren sollte.
Der VfL begann sehr engagiert, presste früh und lief die Bayern schon Mitte der gegnerischen Hälfte an. Die Münchner gerieten ob des aggressiven Gegners in Bedrängnis, die Gastgeber konnten aber vereinzelte Unordnung in der Defensive des Rekordmeisters zunächst nicht in Chancen ummünzen.
Nach gut zehn Minuten ebbte der erste Angriffselan der "Wölfe" ab, der FCB befreite sich und wurde initiativer. Robben stand nach prima Stafette im Abseits (11.), Shaqiris Schüsschen meisterte Nati-Kollege Benaglio (16.) - seinen Rhythmus aber hatte der Favorit noch nicht gefunden.
Und geriet in Rückstand: Nach zu kurz abgewehrter Ecke passte Rodriguez zu de Bruyne, der ins Zentrum flankte. Naldo war aufgerückt, schneller als Alaba und bugsierte das Leder aus fünf Metern ins rechte Eck 1:0 (17.).
Die Münchner suchten nach ihrer Sicherheit, doch es fehlte die Präzision und Wolfsburg machte es den Gästen aus dem Spiel heraus weiterhin schwer. So nutzte der Tabellenführer einen Standard zum Ausgleich: Nach einer Ecke köpfte Dante, Ochs rettete auf der Linie, genau wie gegen den nachsetzenden Alaba. Den Abpraller erwischte Shaqiri, Benaglio kam erst hinter der Linie an die Kugel, die Müller sicherheitshalber endgültig ins Netz beförderte (26.).
Nun übernahm die Guardiola-Elf zunächst das Zepter, ohne die berüchtigte Ballzirkulation anwerfen zu können. Möglichkeiten zur Führung durch Shaqiri (29.) und Robben (36.) sprangen dennoch heraus. Aber die "Wölfe", immer wieder an der Linie von Hecking zum Pressing aufgefordert, suchten kurz vor der Pause wieder verstärkt die Offensive: Arnold (38.) und de Bruyne (45.) konnten gute Gelegenheiten aber nicht nutzen.
Der 24. Spieltag
Caligiuri (47.) und Shaqiri (50.) setzten nach Wiederanpfiff die ersten Akzente. Wolfsburger Leidenschaft verhinderte in der Folge die angestrebte Dominanz des Rekordmeisters, provozierte viele Ungenauigkeiten im Spiel der Gäste. Die bemerkte wohl auch Guardiola und justierte sein Team mit zwei Wechseln neu: Thiago und Mandzukic kamen nach einer knappen Stunde für Kroos und Shaqiri.
Und der spanische Coach bewies damit den richtigen Riecher, denn sofort fand der FCB zu besserer Ordnung und war durch Müller der Führung nahe (61.). Der Nationalspieler traf wenig später doch: Nach Thiagos Traumpass umkurvte Müller Benaglio und vollendete zum 2:1 (63.). Und nur drei Minuten später fiel die Vorentscheidung: Robben brachte Rafinha rechts ins Spiel, dessen Flanke nahm Mandzukic in der Mitte direkt und traf per Flachschuss aus 13 Metern ins rechte Eck - 1:3.
Der Spitzenreiter hatte seine Lust am Spiel wiedergefunden, die Niedersachsen hatten viel Kraft gelassen und konnten dementsprechend nicht mehr in der Art und Weise Paroli bieten wie sie es eine gute Stunde lang vermocht hatten. Gnadenlos nutzte der FCB nun die entstehenden Lücken: Ribery krönte sein Comeback mit dem 4:1 (71.), und nachdem Neuer gegen Dost famos pariert hatte (73.), schraubten Müller (78.) und erneut Manduzkic mit Saisontor Nummer 16 (80.) das Ergebnis gar auf 6:1 hoch.
Unter Wert war Wolfsburg, das nun zwölf Gegentore in zwei Spielen schlucken musste, geschlagen. Die Fans zollten den Akteuren nach dem Schlusspfiff verdienten Beifall. Der FC Bayern stellte mit dem 16. Bundesligasieg in Serie einen weiteren Rekord auf und kann den Sekt zur Meisterfeier kaltstellen.
Am nächsten Samstag (15.30 Uhr) treten die Wolfsburger in Braunschweig an. Anschließend (18.30 Uhr) empfängt die Guardiola-Elf Bayer Leverkusen.