Alex Silva (re.) sah nicht immer so glücklich aus wie in dieser Szene. Vielmehr war Grafite (li.) obenauf. dpa
Wolfsburgs Trainer Felix Magath nahm nach dem 1:0-Sieg gegen Rapid Bukarest nur eine Änderung vor: Dejagah ersetzte in der Offensive Dzeko. Drei Umstellungen gab es dagegen nach dem 0:0 gegen Unirea Urziceni beim Hamburger SV: Martin Jol stellte Mathijsen für Reinhardt in die Innenverteidigung, Atouba verteidigte für Jansen auf der linken Seite. Zudem erhielt Boateng den Vorzug vor Thiago Neves. Neuzugang Alex Silva gab auch auf Liga-Ebene sein Debüt.
Der Hamburger SV hielt den Ball in der Anfangsphase in den eigenen Reihen und erarbeitete sich ein optisches Übergewicht. Wolfsburg zog sich in die eigene Hälfte zurück, Offensivaktionen der Heimmannschaft wurden von der aufmerksamen Defensive der Jol-Elf konsequent unterbunden. Nachdem Mathijsen per Kopf auch für die erste gefährliche Szene vor dem "Wölfe"-Tor gesorgt hatte, schienen die Hanseaten auf einem guten Weg.
Der 5. Spieltag
Doch nach einer Viertestunde ging die Post Richtung HSV-Gehäuse ab. Nach einem Einwurf schlief die Abwehr der Hanseaten, die scharfe Flanke von Schäfer drückte Dejagah, einen Tick schneller als Atouba, an Rost vorbei ins Tor. Hamburg zeigte sich geschockt, Wolfsburg legte nach. Nur sieben Minuten nach der Führung brachte Riether den Ball präzise in die Mitte, wo Madlung am schnellsten schaltete und den Ball aus kürzer Distanz versenkte. Aber damit noch nicht genug. Die sorglose HSV-Abwehr ließ noch einen weiteren Treffer zu. Grafite steuerte nach einem feinen Pass von Misimovic in die Schnittstelle der unaufmerksamen HSV-Akteure auf das Tor zu und lupfte den Ball gefühlvoll über den herausstürmenden Rost (28.).
Dreimal lag die Jol-Elf in dieser Saison schon 0:2 hinten, dreimal reichte es zu Punkten (insgesamt sieben), ein 0:3 war aber auch für die Hamburger eine schwere Hypothek. Erst überlegen, dann geschockt, nach dem 0:3 bemüht - mehr kam vom HSV aber auch nicht. Lediglich in der 38. Minute gab es Aufregung vor dem VfL-Gehäuse, nachdem Guerrero nach einer Atouba-Flanke im Zweikampf mit Schäfer im Strafraum zu Fall kam, Schiedsrichter Knut Kircher entschied zugunsten des Wolfsburger Verteidigers.
Unverändert gingen beide Teams in den zweiten Durchgang, unverändert spielte sich das Geschehen auch auf dem Rasen ab. Die Hanseaten bemühten sich um kontrolliertes Offensivspiel, konnten aber keinen Druck aufbauen und die Spitzen Guerrero und Olic auch kaum in Szene setzen. Der HSV agierte ohne zündende Ideen, Wolfsburg indes spielte die Kontermöglichkeiten nicht konsequent genug aus. So ergaben sich wenig Torchancen auf beiden Seiten.
Nach einer Stunde wäre dennoch fast der Anschlusstreffer gefallen, als Jarolim der Ball in halbrechter Strafraumposition vor die Füße sprang, Barzagli grätschte in die Schussbahn und verhinderte so ein Tor. Guerrero (76.) und Olic (78.) deuteten noch Torgefährlichkeit an, die lauffreudige Wolfsburger Defensive ließ jedoch keine Lücke offen.
Wolfsburg ist nun am Mittwoch im Pokal beim FC Oberneuland zu Gast, ehe es am Sonntag in Karlsruhe weiter geht. Hamburg muss nach seinen zwei torlosen Auftritten am Mittwoch im Pokal gegen Bochum Farbe bekennen, danach ist die Jol-Elf am Samstag gegen Gladbach gefordert.