Hürde übersprungen: Wolfsburgs Pekarik gegen Torschütze Kroos (Leverkusen). picture-alliance
Wolfsburgs Trainer Felix Magath setzte nach dem 2:1 in Gladbach zum vierten Mal in Folge auf eine unveränderte Startelf.
Leverkusens Coach Bruno Labbadia dagegen tauschte im Vergleich zum 1:1 gegen Bremen zweimal Personal aus und brachte Vidal und Renato Augusto für Zdebel sowie Barnetta (Adduktorenprobleme).
Die "Wölfe" starteten vor ausverkauftem Haus besser in die Partie. Die Hausherren hatten die klareren Aktionen, einzig beim Abschluss agierte die Magath-Elf überhastet (Grafite, 10.). Leverkusen, zunächst sehr statisch, fand sich nach und nach immer besser zurecht und brachte die Abwehr des VfL mit ebenso überraschenden wie schnellen Kobinationen ins Schwitzen. Barzagli rettete nach Renato Augustos Hereingabe (11.) ebenso wie Schäfer in höchster Not gegen denselben Akteur nach toller Vorarbeit von Vidal (12.).
Nach der Anfangsviertelstunde war viel Krampf im Spiel. Beide Mannschaften gelang wenig, vor allem Wolfsburg war der Anfangselan komplett abhanden gekommen. Eine Einzelaktion von Grafite sollte nach einigem Leerlauf 1:0 bringen: Der Brasilianer verschaffte sich im Laufduell mit Friedrich auf dem Weg in den Strafraum mit robustem Einsatz erst einen Vorteil und fiel dann im Zweikampf mit dem Leverkusener - Elfmeter! Eine zu harte Entscheidung! Wie auch immer, der Brasilianer selbst verwandelte sicher (23.).
Die Führung spielte dem Tabellenführer in die Karten, der nun etliche gefährliche Angriffe kreierte: Misimovics Zauberpass fand Grafite, der im eins-gegen-eins gegen Adler den Kürzeren zog (27.). Der Nationalkeeper blieb auch gegen Dzeko Sieger, der sich vorher toll gegen Sinkiewicz im Zweikampf behauptete hatte (30.).
Und Bayer? Offensiv lief nichts, und in der Abwehr sahen Friedrich & Co. meist nur die Hacken der Wolfsburger Flügelzange: War Riethers Pass auf Dzeko nach tollem Angriff noch zu ungenau (36.), machte es Gentner auf der anderen Seite besser, als er Misimovic perfekt anspielte: Der Top-Vorbereiter der Liga zielte per Aufsetzer aus 16 Metern Zentimeter daneben (40.).
Knifflig dann die letzte nennenswerte Szene vor der Pause: Grafite stürmte auf Adler zu und spitzelte dem aus seinem Strafraum herausgeeilten Keeper das Leder an die Schulter, dann prallten beide zusammen. Referee Drees ahndete die Aktion nicht als Foulspiel des Schlussmanns (43.).
Der 28. Spieltag
Beide Teams kamen zunächst unverändert aus der Kabine. Drei Minuten waren gespielt, da wäre Leverkusen fast der Ausgleich gelungen: Kroos passte per Freistoß aus dem Halbfeld steil zu Kadlec, der von der linken Seite flach in die Mitte spielte. Rolfes knallte den Ball aus zehn Metern an die Latte (48.).
Wolfsburg war schlafmützig, viel zu passiv, Bayer nun kombinationssicher und zweikampfstark. Kießling prüfte Benaglio (53.), ehe Bayer den Lohn für seine verstärkten Offensivbemühungen einsackte: Rolfes spielte links in den Strafraum zu Kießling, der den Ball behauptete und in die Mitte zu Kroos passte. Die Bayern-Leihgabe nahm das Leder kurz an und schoss dann aus 15 Metern ins rechte Eck (54.).
Während die "Wölfe" weiterhin wie gelähmt schienen, agierten die Rheinländer nach dem Ausgleich mit Rückenwind. Es spielte nur noch die Labbadia-Elf. Sieht man von einer allerdings dicken Chance für Grafite nach Stellungsfehler von Kadlec ab (60.), war von den Magath-Schützlingen zunächst nichts mehr zu sehen. Es fehlte an der Laufbereitschaft bei den Gastgebern, Helmes konnte aber seine Chancen nicht nutzen (63., 68.), auch Kadlec verzog knapp (74.).
Nach längerer Auszeit meldete sich der VfL in Person von Grafite mit einer Großchance zurück, doch der Abschluss des Brasilianers halbrechts im Strafraum frei vor Adler war weder Fisch noch Fleisch (75.).
In der Schlussviertelstunde kroch der Tabellenführer wieder etwas aus dem Leistungsloch und bekam die zweite Luft. Beide Teams agierten mit offenem Visier, mit Vorteilen für den Spitzenreiter. Misimovic und Dzeko scheiterten (81., 83.), doch auf Grafite war wie so oft Verlass: Nach Klasse-Pass von Misimovic enteilte der Torjäger der gegnerischen Abwehr und netzte aus 16 Metern an Adler vorbei zum 2:1 ein (85.).
Bayer versuchte alles, der Nationalkeeper hielt seine Elf mit Glanzparade gegen Dejagah im Spiel (89.). Simunek bekam beim letzten Angriff der Partie Dums Flanke an die Hand, doch der Pfiff des Unparteiischen blieb aus (90.+1).
Wolfsburg reist am kommenden Sonntag in die Lausitz und gastiert bei Energie Cottbus. Leverkusen spielt am nächsten Dienstag im DFB-Pokal gegen Mainz, in der Liga wartet am Samstag die nächste Heimaufgabe gegen Karlsruhe.