Der KSC und Hoffenheim lieferten sich ein umkämpftes Derby. Hier beharken sich Obasi (li.) und Eichner. picture alliance
Karlsruhes Trainer Edmund Becker wechselte nach dem 0:2 auf Schalke zweimal. Federico und Kennedy kamen für Timm und da Silva ins Team. Auf der Bank nahm der wiedergenesene Maik Franz Platz, der erstmals seit dem zehnten Spieltag wieder im Kader stand.
Auf Hoffenheimer Seite musste Coach Ralf Rangnick im Vergleich zum 0:3 gegen Bochum umbauen und stellte von einem 4-3-3 auf ein 4-4-2-System um. Aufstiegskeeper Özcan kam für den Rot-gesperrten Haas ins Tor zurück, weil Hildebrand immer noch an einer Fleischwunde am Knie laborierte. Im Mittelfeld begannen Luiz Gustavo, Weis und Teber an Stelle von Carlos Eduardo (Rot-Sperre), Vorsah (Rückenprobleme) und Angreifer Wellington.
Das badische Derby kam nur sehr schleppend auf Touren. Bei niedrigem Tempo gelang beiden Mannschaften offensiv kaum etwas. Stindls Flachschuss (5.) bereitete Özcan ebenso wenig Probleme, wie Miller ein ordentlicher Salihovic-Versuch aus der zweiten Reihe (11.). Bezeichnend für die mängelbehafteten Angriffsbemühungen beider Teams waren die ersten beiden Ecken der Begegnung, die Stindl und Teber jeweils ins Toraus beförderten.
Die Begegnung plätscherte wenig unterhaltsam vor sich hin, ehe Miller die Partie nach 24 Minuten wachküsste. Nachdem Obasi flach nach innen gepasst hatte, rettete der Karlsruher Schlussmann per Glanzparade gegen Teber. Vier Minuten später war der Keeper aber machtlos. Salihovic setzte sich am rechten Strafraumeck gegen Mutzel durch, legte sich die Kugel auf den linken Fuß und schlenzte das Spielgerät sehenswert zum 0:1 ins linke Eck (28.).
Die Antwort der Hausherren ließ nicht lange auf sich warten. Kennedy schickte Freis auf die Reise, der alleine vor Özcan die Nerven behielt und per Außenrist zum 1:1 einschob - das erste Karlsruher Tor seit 753 Minuten (33.). Der Treffer gab der Becker-Elf Auftrieb, offensiv agierte der KSC aber zu ungenau und brachte den letzten Pass nicht an den Mann. Einzig Freis bot sich nach einer Eichner-Flanke eine weitere Möglichkeit, der Angreifer schoss aber drüber (41.).
Der 28. Spieltag
Der zweite Abschnitt begann mit einem Paukenschlag. Celozzi verlor im Spielaufbau den Ball und lud 1899 so zum Kontern ein. Obasi passte weit nach links zu Salihovic, der einige Meter ging und dann perfekt zu Teber flankte. Per Kopf ließ der Gäste-Kapitän Miller keine Chance - 1:2 (48.). Und der Herbstmeister versuchte, nachzulegen. Nach einer Teber-Flanke köpfte Ba völlig freistehend am Tor vorbei (52.), ehe der Senegalese vier Minuten später die Kugel per Hacke nicht an Langkamp vorbeibrachte.
Karlsruhe agierte harmlos und musste sich immer wieder vor schnellen Hoffenheimer Gegenangriffen in Acht nehmen, kam aber mit viel Glück zum Ausgleich. Beim Versuch, Freis vom Ball zu trennen, legte Beck unglücklich für Federico vor, der direkt abzog und aus 16 Metern ins linke Eck traf (65.).
Sie können noch jubeln: Der KSC traf nach 753 Minuten wieder ins Tor. picture alliance
Das Tor verlieh der Becker-Elf neues Selbstvertrauen. Der KSC wollte in einer nun leidenschaftlichen Begegnung den Sieg, bot 1899 so aber viel Platz für Konter. Immer wieder stand KSC-Keeper Miller im Mittelpunkt, der seine größte Tat in der 75. Minute vollbrachte, als er erst gegen Teber und dann auch famos bei Bas Nachschuss parierte. Auf der anderen Seite rettete Özcan nicht minder stark gegen Freis (80.), ehe der eingewechselte Sanogo die neuerliche Gästeführung hätte erzielen müssen. Nach einem schlimmen Bock von Drpic war der Ivorer bereits an Miller vorbei, setzte das Leder aber neben das Tor (83.).
In der Schlussphase ging es mächtig zur Sache. Die Kontrahenten gaben alles, Kinhöfer hatte alle Hände voll zu tun. Nachdem sich der eingewechselte Franz bei seinem Comeback seine 5. Gelbe abgeholt hatte, flog Luiz Gustavo nach zwei Fouls binnen zwei Minuten mit Gelb-Rot vom Platz. In der Nachspielzeit hatte der KSC dann die Großchance zum Sieg, weil Federico aus zehn Metern aber nur den Pfosten traf, blieb es letztlich beim gerechten 2:2.
Karlsruhe muss am kommenden Samstag bei Bayer Leverkusen antreten, Hoffenheim empfängt bereits am Freitag Hertha BSC Berlin.