FWK-Coach Bernd Hollerbach konnte im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Kaiserslautern wieder auf seinen Top-Vorlagengeber Daghfous zurückgreifen, der sich über mehrere Wochen mit Sprunggelenksproblemen geplagt hatte. Weihrauch saß dafür nur auf der Bank. Keeper Wulnikowski hatte vor der Begegnung seinen Vertrag bis 30. Juni 2018 verlängert.
Bei den Gästen von der Ostalb nahm Trainer Frank Schmidt nach der 2:3-Pleite gegen Nürnberg drei Veränderungen vor: Wahl, Theuerkauf und Titsch-Rivero ersetzten Gnaase, Skarke (beide Bank) und Feick, der wegen einer Knöchelverletzung zuhause geblieben war.
Müller steht sicher gegen Schröck
Heidenheim startete mit einer guten Präsenz in den Zweikämpfen und war von Beginn an nah dran an den gegnerischen Spielern. Auch im Spielaufbau setzte die Schmidt-Elf die Hollerbach-Schützlinge früh unter Druck, sodass die Kickers häufig zu langen Schlägen gezwungen waren. Ansonsten agierten die unterfränkischen Gastgeber häufig über die rechte Seite, wo sich auch Außenverteidiger Pisot im Offensivspiel einschaltete und Daghfous so unterstützte. Für die gefährlichste Offensivaktion sorgte Schröck mit einer Einzelleistung: Nach einem schicken Solosprint wehrte FCH-Schlussmann Müller den Schuss des Würzburgers aber mit der rechten Faust ab (16.).
Spielerisch klappte sonst hüben wie drüben nur wenig. Würzburg genoss bei Heidenheimer Standardsituationen stets die Kopfballhoheit; und sollte doch einmal ein Ball auf das Tor durchkommen, so stand Wulnikowski parat. Bitter für Würzburg: Linksverteidiger Junior Diaz sah für ein Foul an Schnatterer seine 5. Gelbe Karte (25.).
Wulnikowski samt Ball im Tor - Treffer zählt nicht
Einmal landete der Ball vor dem Seitenwechsel doch noch im Tor, allerdings ging der Situation aus der 38. Minute auch ein von Schiedsrichter Benedikt Kempkes geahndetes Foulspiel von Verhoek voraus. Der Niederländer drückte FWK-Schlussmann Wulnikowski im Luftkampf unfair in den eigenen Kaste - der Treffer zählte freilich nicht.
2. Bundesliga, 20. Spieltag
Kurzweg darf sich schon einmal beweisen
Am Spielverlauf änderte sich nur wenig, dafür aber am Personal. FWK-Coach Hollerbach nahm nicht nur den phasenweise überforderten Junior Diaz für Kurzweg vom Feld (46.), sondern kurz darauf auch Daghfous, der nach wochenlanger Verletzung noch nicht die Kraft für 90 Minuten hatte (54.). Für den Deutsch-Tunesier stürmte fortan Königs im 4-4-2 neben Soriano. Bis auf einen komplett verunglückten Kleindienst-Schuss aus spitzem Winkel hatte es in der ersten Viertelstunde nach dem Wiederbeginn keine Highlights gegeben (50.).
Erst nach fast 70 Minuten nahm die Partie an Fahrt auf. Obwohl Heidenheim inzwischen etwas mehr vom Spiel hatte, waren es zunächst die Würzburger, die sich über eine Chance freuen konnten. Allerdings blockte Wittek Königs am Fünfmetereck noch rechtzeitig ab (68.). Zwei Minuten später hielt Kickers-Keeper Wulnikowski sein Team im Spiel, gegen Theuerkauf tauchte der routinierte Goalie blitzschnell ab (70.). Es ging im selben Takt weiter: Auf der Gegenseite konnte sich FCH-Schlussmann Müller (in Kooperation mit der Latte) gegen Schröck auszeichnen (72.).
Doppelkopf: Beermann und Kleindienst sorgen für seltenes Glücksgefühl
So ging es torlos in die Schlussviertelstunde, doch daran sollte sich noch etwas ändern. Zwei Standardsituationen von Schnatterer inklusive gewonnenen Kopfballduellen im Sechzehner entschieden die Partie zugunsten der Gäste. Erst verwertete Innenverteidiger Beermann eine Eckball-Hereingabe zum Führungstreffer (80.). Drei Minuten später drückte Angreifer Kleindienst ebenfalls mit der Stirn die Kugel zum 2:0 in die Maschen und machte damit den ersten Heidenheimer Auswärtssieg seit Mitte Oktober perfekt.
Nach der ersten Heimniederlage seit Oktober 2016 müssen die Würzburger Kickers am kommenden Samstag (13 Uhr) beim VfL Bochum antreten. Diese Reise werden die Unterfranken nicht nur ohne Linksverteidiger Junior Diaz, sondern auch ohne Kapitän Neumann, der in der Schlussminute die fünfte Gelbe sah, antreten. Für den FCH steht als nächstes das Duell mit dem VfB Stuttgart (Freitag, 18.30 Uhr) auf dem Programm.