Augsburgs neuer Coach Herrlich sollte eigentlich sein Debüt auf der Trainerbank des FCA geben, aber aufgrund seiner jüngsten Verfehlungen gegen die Quarantäne-Regeln des Hygiene-Konzepts saß er nicht auf der Trainerbank. Der Coach sah die Partie im Stadion von einer Loge aus und wurde von Co-Trainer Tobias Zellner vertreten. Das Duo nahm im Vergleich zum 0:2 beim FC Bayern vor der Corona-Unterbrechung zwei Wechsel vor: Suchy und Vargas begannen für Gouweleeuw (Trainingsrückstand) und Iago (Bank). Im Tor erhielt Luthe den Vorzug vor Koubek (Bank). Finnbogason fehlte wegen einer Knieverletzung, Hahn mit einer Sehnenverletzung.
Wolfsburgs Trainer Oliver Glasner wechselte im Vergleich zum 1:2 gegen Schachtar Donezk in der Europa League dreimal: Pongracic, Mbabu und Joao Victor starteten für Knoche (Bank), Gerhardt (Gesichtsfrakturen) und Weghorst (5. Gelbe Karte).
Steffens starker Kopfball
Bundesliga, 26. Spieltag
Nach dieser langen Pause brauchten beide Mannschaften etwas, um sich auch mit den neuen Bedingungen ohne Zuschauer zurechtzufinden. Den ersten Abschluss des Spiels hatte Augsburg, VfL-Keeper Casteels griff sich Vargas' Schuss im Nachfassen (16.). Anschließend übernahmen die Wölfe das Heft des Handelns. Die Gäste hatten mehr vom Spiel, die ganz großen Chancen sprangen aber zunächst nicht heraus: Otavio verzog (25.), Steffens Kopfball blieb zu drucklos (31.) und Brekalo setzte den Ball rechts vorbei (38.). Aber kurz vor der Pause gingen die Wolfsburger dann doch in Führung: Otavio fand Steffen, der köpfte den Ball sehenswert aus gut 14 Metern ins linke Eck (43.).
Casteels sieht nicht gut aus Jedvaj staubt ab
Nach der Pause kam der FCA mit Schwung aus der Kabine und suchte gleich die Offensive. Richters wuchtigen Schuss griff sich Casteels im Nachfassen (49.). Aber der Keeper machte wie im ersten Durchgang beim Abschluss von Vargas nicht den besten Eindruck. Und auch in der 54. Minute sah er nicht gut aus: Max' Standard verlängerte Brooks in Richtung eigenes Tor, Casteels flutschte der Ball durch die Hände. Das Rund prallte an die Unterkante der Latte und von da aus wohl knapp nicht ins Tor. Jedvaj verstreute alle Zweifel und drückte das Leder per Kopf ins Tor. Beinhahe hätten die Wölfe für die erneute Führung gesorgt, aber Mehmedis Tor zählte nicht, da Vorlagengeber Ginczek im Abseits stand (62.).
Mbabus Antritt beschert Wolfsburg den Sieg
In der 67. Minute ging Augsburg vermeintlich in Führung, der kurz zuvor eingewechselte Uduokhai nickte eine Max-Hereingabe aus kurzer Distanz ein. Aber Schiedsrichter Felix Brych sah sich die Szene noch einmal an und nahm den Treffer zurück, da der im Abseits stehende Niederlechner Casteels die Sicht nahm. Es ging nun hin und her, Mehmedi knallte den Ball an den rechten Pfosten (71.). Gegen Ende der Partie wollten die Wölfe den Sieg mehr, Mehmedi (81.) und Arnold (88.) verzogen. Aber der VfL gab weiter Gas. Mbabu trat über die rechte Seite klasse an und fand Joker Ginczek, der aus wenigen Metern den 2:1-Siegtreffer markierte (90.+1). Somit holte Wolfsburg im ersten Spiel nach dem Re-Start einen Dreier, FCA-Coach Herrlich sah von seiner Loge aus eine Niederlage seines Teams.
Wolfsburg empfängt am kommenden Wochenende Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr), Augsburg gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) bei Schalke 04.