Union-Co-Trainer Markus Hoffmann, der für den aus familiären Gründen zuletzt abwesenden Urs Fischer auf der Bank einsprang, nahm im Vergleich zum 1:3 in Freiburg vor der Coronavirus-Unterbrechung vier Wechsel vor: Statt Friedrich (Gelb-Rot-Sperre), Gentner (Bank), Malli (Trainingsrückstand) und Andersson (Bank) begannen Hübner, Prömel, Ingvartsen und Ujah.
Bayerns Trainer Hans-Dieter Flick entschied sich nach dem 2:0 gegen Augsburg im letzten Pflichtspiel Anfang März zu zwei Wechseln. Goretzka und Lewandowski (nach Anbruch der Schienbeinkante am linken Kniegelenk) ersetzten Coutinho (Knöchel-OP) und Zirkzee (Bank).
Müllers Tor zählt nicht - Subotic unglücklich
Die Münchner versuchten, von Beginn an das Kommando im Spiel zu übernehmen. Ein erster abgefälschter Warnschuss von Lewandowski trudelte über das Tor der Eisernen. Doch die Köpenicker hielten fortan gut dagegen, verschoben sich diszipliniert und zeigten sich präsent in den Zweikämpfen. Und ab und an setzen die Hausherren auch offensive Zeichen. Bülter zwang Neuer früh zum Eingreifen (5.), kurz darauf zielte Ujah mit einem wuchtigen Schuss nur knapp vorbei (7.).
Bundesliga, 26. Spieltag
Es dauerte bis in die 18. Minute, ehe die Bayern erstmals wirklich gefährlich wurden. Nach einem Eckball und den Stationen Goretzka und Gnabry beförderte Müller den Ball aus kurzer Distanz prompt ins Tor. Die Führung? Nein, denn Müller stand bei Gnabrys Kopfballzuspiel hauchdünn im Abseits. Nach VAR-Einsatz zählte der Treffer nicht. Auch im weiteren Verlauf tat sich die Flick-Elf schwer gegen die Berliner. Doch eine unglückliche Aktion von Subotic, der in der 39. Minute den von hinten kommenden Goretzka im Strafraum übersah und dann mit dem Fuß traf, bescherte Lewandowski die Chance vom Elfmeterpunkt: Und der Pole schob gegen Landsmann Gikiewicz souverän ein (40.), sodass der Rekordmeister mit einem 1:0 in die Kabine gehen durfte.
Bayern erhöht den Druck - Pavard entscheidet
Nach dem Seitenwechsel forcierten die Münchner das Tempo und attackierten Union auch im Spielaufbau früher. Die Folge davon war, dass sich die Eisernen nur noch äußerst selten aus der eigenen Hälfte befreien konnten. Goretzka verzog nach Zusammenspiel mit Müller knapp (50.), Pavard köpfte nach einem Eckball ebenfalls knapp vorbei (55.). Im weiteren Verlauf stabilisierte sich die Defensive der Köpenicker indes wieder ein wenig, sodass es in dieser Phase insgesamt kaum nennenswerte Torgelegenheiten gab.
Hoffmann tauschte für die Schlussphase doppelt, Gentner und Andersson ersetzten Andrich und Ujah. Zudem erhöhten die Eisernen ein wenig das Risiko, was allerdings vor allem dazu führte, dass sich den Münchnern mehr Räume boten. Gnabry verpasste nach Zusammenspiel mit Joker Coman knapp (76.) - und scheiterte kurz darauf selbst an Gikiewicz (78.). Die Vorentscheidung resultierte indes aus einer Standardsituation: Pavard köpfte nach Kimmich-Eckball in Bedrängnis von drei Union-Spielern zum 2:0-Endstand ein (80.). Kurz vor Schluss hatte der eingewechselte Kroos aus kurzer Distanz noch die beste Gelegenheit für Union nach der Pause, die Neuer allerdings vereitelte (90.).
Für Union Berlin geht es bereits am kommenden Freitag (20.30 Uhr) mit dem Stadt-Derby bei Hertha BSC weiter, die Bayern empfangen tags darauf (18.30 Uhr) Eintracht Frankfurt.