Bayerns Coach Niko Kovac nahm nach dem 3:2 bei Piräus in der Champions-League vier Änderungen vor, zum Teil zwangsweise: Statt Hernandez (Innenbandteilanriss im Sprunggelenk), Javi Martinez (angeschlagen nicht im Kader), Alaba und Gnabry (beide Bank) begannen Boateng, Davies, Perisic und Coman.
Unions Trainer Urs Fischer tauschte derweil nach dem 2:0 gegen Freiburg auf zwei Positionen. In der Defensive wurden Parensen und Keven Schlotterbeck (beide Bank) durch den wieder fitten Subotic und Felix Kroos ersetzt.
Pavard trifft sehenswert per Dropkick
Die Köpenicker präsentierten sich von Beginn an präsent in den Zweikämpfen und gewährten dem Münchner Kombinationsspiel nur wenig Räume. Auch eigene Offensivaktionen versuchten die Eisernen zu initiieren, blieben dabei indes weitgehend harmlos. So entwickelte sich ein im Vorfeld zu erwartender Spielverlauf mit viel Ballbesitz der Bayern, denen in der Offensive allerdings über weite Strecken der ersten Hälfte Esprit und Genauigkeit fehlten. Nichtsdestotrotz ging der FCB noch in der Anfangsviertelstunde in Führung: Nach einer Standardsituation faustete Gikiewicz den Ball an den Strafraumrand genau vor die Füße von Pavard, der per Dropkick aus rund 16 Metern durchaus sehenswert wuchtig in die Tormitte vollstreckte (13.).
Bundesliga, 9. Spieltag
Einzig in den Minuten nach dem 1:0 entwickelten die Hausherren im Spiel nach vorne etwas mehr Druck; vor allem, weil in dieser Phase mit mehr Tempo und Spielfreude agiert wurde. Gute Torchancen blieben jedoch Mangelware. Für Union näherte sich Ingvartsen mit einem Distanzschuss ein einziges Mal dem Münchner Tor recht nahe an (29.). Auf der Gegenseite stellten Müller und Coutinho mit ihren Schüssen vom Strafraumrand Gikiewicz vor keine großen Probleme (21., 42.). Ansonsten hatte die aufmerksame Union-Abwehr immer wieder noch ein Bein dazwischen. So ging es mit der knappen FCB-Führung in die Halbzeit.
Lewandowskis Rekord - Polter macht es spannend
Nach dem Seitenwechsel nahm das Geschehen deutlich an Fahrt auf, was insbesondere an nun konsequent offensiver agierenden Köpenickern lag. Die Münchner agierten nach der Pause zunächst recht passiv, erzielten indes erneut ein frühes Tor: Lewandowski hatte in der 53. Minute Glück, das ein Querpassversuch vor dem Strafraum von Kroos zurück genau in seinen Lauf zurück zu ihm prallte. Allein vor Gikiewicz schloss Lewandowski eiskalt ab. Damit stellte der Pole einen neunen Bundesliga-Rekord auf, denn noch nie zuvor hatte ein Spieler an jedem der ersten neun Spieltage mindestens je einmal getroffen (insgesamt 13 Tore).
Weil Union nun immer offensiver wurde und sich die Münchner defensiv keinesfalls sicher präsentierten, wurde es nun turbulent. Neuer parierte zunächst einen Handelfmeter von Andersson (58.; nach Perisics Handspiel). Weil Union die Defensive entblößte, boten sich dem FCB immer wieder Räume und auch zahlreiche Chancen. Allein Joker Gnabry hätte mehrfach erhöhen können (70., 82.), auch Müller (79.), Lewandowski (65., 90.+3) und Goretzka (90.+1 - Gikiewicz parierte stark) kamen weiteren Treffern sehr nahe. Dass es am Ende dennoch noch einmal spannend wurde, lag ein einem weiteren Elfmeterpfiff in der 85. Minute. Pavard hatte Polter nach langem Ball im Strafraum unnötig zu Fall gebracht. Und der Gefoulte machte es besser als zuvor Andersson und verlud Neuer (86.). Dem Ausgleich kam Union danach aber nicht mehr nahe.
Bayern München gastiert am Dienstag (20 Uhr) im DFB-Pokal bei Zweitligist Bochum. Für Union Berlin geht es im selben Wettbewerb am Dienstag (18.30 Uhr) in Freiburg weiter. In der kommenden Woche gastiert der FCB in der Bundesliga in Frankfurt (Samstag, 15.30 Uhr). Union empfängt am Samstagabend (18.30 Uhr) Hertha BSC im Stadtduell.