Freiburgs Trainer Christian Streich musste im Vergleich zum 0:2 bei Union Berlin auf Keeper Schwolow verzichten (Muskelfaserriss), Flekken vertrat ihn. Dazu feierte der 20 Jahre alte Tempelmann sein Bundesliga-Debüt. Abrashi musste hier Platz machen.
RB-Coach Julian Nagelsmann tauschte nach dem 2:1-Sieg gegen St. Petersburg in der Champions League dreimal Personal: Halstenberg, Demme und Haidara spielten anstelle von Mukiele, Laimer und Kampl. Letzterer fehlte aufgrund einer Mandelentzündung komplett.
Leipziger Einbahnstraße in Freiburg
Leipzig nahm den Rückenwind ob des Heimsieges in der Königsklasse mit in die Liga, wo es zuvor drei Spiele ohne Sieg gegeben hatte. Die Sachsen traten von Beginn an dominant auf, hatten ein klares Plus in puncto Ballbesitz und schnürten die Gastgeber in so mancher Szene in deren Strafraum ein. Erste Abschlüsse verbuchten dabei Orban (10.) und Haidara (13.). Die Breisgauer zogen sich während der Leipziger Ballbesitzphasen geschlossen zurück, phasenweise mit zwei dichten Ketten direkt vor dem eigenen Strafraum. Trotzdem kam RB immer wieder zu Chancen.
Daran änderte sich auch im weiteren Verlauf nichts: Die Nagelsmann-Elf hatte deutliche Feldvorteile und überzeugte in nahezu allen Statistikspalten. Über 60 Prozent Ballbesitz, knapp 90 Prozent Passquote und über die komplette erste Halbzeit gesehen zwölf Abschlüsse. Der Sport-Club fand offensiv überhaupt nicht statt und verlor nach einer knappen halben Stunde seinen gefährlichsten Angreifer: Petersen ersetzte den am rechten Mittelfuß verletzten Waldschmidt. Dazu beendete Trainer Streich das Debüt von Tempelmann vorzeitig, da ihm das gesamte Defensivverhalten seiner Mannschaft zu sehr missfiel (34., Grifo kam ins Spiel).
Höfler zur schmeichelhaften Führung
Alles sprach zu diesem Zeitpunkt für die Gäste, doch die Freiburger stellten den Spielverlauf mit dem Ablaufen der Nachspielzeit komplett auf den Kopf: Nach hartnäckiger Vorarbeit von Höler drückte Höfler die Kugel aus kurzer Distanz hinter die Linie zum schmeichelhaften 1:0-Pausenstand (45.+2).
Bundesliga, 9. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel fehlt es Leipzig ein wenig an Esprit und Drive. Von der Dominanz aus dem ersten Durchgang war kaum mehr etwas zu sehen. Bis auf einen Linksschuss von Werner (54.) kam wenig vom Champions-League-Teilnehmer. Freiburg spielte der Spielverlauf derweil in die Karten, da die Breisgauer defensiv nicht mehr so stark gefordert wurden und offensiv vereinzelt Nadelstiche setzen konnten.
Von der Seitenlinie aus versuchte Nagelsmann, Akzente zu setzen und brachte zwischen der 56. und 70 Minute mit Nkunku, Poulsen und Cunha drei neue Spieler. Währenddessen schöpfte auch Streich sein Wechselkontingent vollständig aus: Torschütze Höfler hatte nach einer Kopfverletzung ausgewechselt werden müssen (67.). Kurios: Der Freiburger hatte sich bei einem Foulspiel, für welches er Gelb gesehen hatte, verletzt. Er bekam Lookmans Schuh ab und wurde anschließend mit einer Gehirnerschütterung und zwei Platzwunden ins Krankenhaus gebracht.
Doch auch mit dem neuen offensiven Dreigestirn wurde es nicht besser aus Leipziger Sicht. Stattdessen warteten die Sachsen fast 30 Minuten auf einen Abschluss, ehe Poulsen nach einer Flanke von der rechten Seite in Richtung des Tores schoss, sein Ziel aber verfehlte (81.). So ging es wenig später auch Joker Cunha (87.). Als dann Petersen in der 90. Minute das 2:0 erzielte, sah der SCF wie der sichere Sieger aus. Doch Klostermann machte es per Abstauber nach einer Ecke doch noch einmal spannend (90.+2). Eine weitere Chance sollte nicht mehr hinzukommen, vielmehr vergab Petersen in der fünfminütigen Nachspielzeit gar das 3:1 (90.+5).
Freiburg tritt am Dienstag (18.30 Uhr) im DFB-Pokal gegen Union Berlin an. Für Leipzig geht es am Mittwoch (18.30 Uhr) im selben Wettbewerb gegen Wolfsburg weiter.