Spät aufgewacht: Wolfsburg (Schäfer) kam in Bochum (li. Freier, re. Azaouagh) erst nach dem Wechsel in die Gänge. dpa
Zwei Änderungen gab es nach dem 0:1 in Karlsruhe in der Startelf des VfL Bochum. In der Abwehr erhielt Concha den Vorzug vor Pfertzel, im Mittelfeld lief Freier erstmals seit seiner Rückkehr aus Leverkusen auf. Ono musste weichen. Wolfsburgs Coach Felix Magath belohnte Riether für seine starke Leistung als Einwechselspieler beim mühsamen 2:1 gegen Köln. Das ging zu Lasten von Hasebe, der auf der Bank Platz nahm.
Die Partie begann überaus verhalten. Beide Teams ließen den Ball in aller Ruhen durch die eigenen Reihen laufen, ohne dabei den Weg nach vorne zu suchen. Ein erstes Ausrufezeichen setzte Freier, der Benaglio mit einem Linksschuss aus der Drehung prüfte (8.). Auch an der Entstehung des Führungstreffers der Bochumer fünf Minuten später war der Rückkehrer beteiligt. Nach einem Doppelpass mit Freier schickte Imhof den durchstartenden Sestak herrlich in die Gasse. Frei vor Benaglio vollendete der Slowake ohne Mühe. Die Wolfsburger Innenverteidigung hatte erfolglos auf Abseits gespielt und machte nicht nur in dieser Szene keinen sicheren Eindruck.
Der 2. Spieltag
Die Wolfsburger agierten weiterhin viel zu behäbig. Wenig Risiko, kaum Zug zum Tor - in der ersten Hälfte sorgte die Magath-Elf im Strafraum der Gastgeber nie wirklich für Gefahr. Misimovic tauchte unter, Schäfer und Riether kamen auf den Außenbahnen über einige gute Ansätze nicht hinaus. Zudem handelte sich der VfL drei Gelbe Karten ein. Frust? Auch wenn weitere Großchancen ausblieben - bei einem abgefälschten Schuss von Freier (27.) war Benaglio erneut auf dem Posten - investierten die Bochumer doch wesentlich mehr in die Partie und gingen mit einer verdienten Führung in die Pause.
Magath reagierte und brachte nach dem Wechsel wie schon beim 2:1 gegen Köln Saglik, für Weltmeister Zaccardo war die Partie erneut nach 45 Minuten beendet.
Was auch immer sich die Wolfsburger in der Kabine vorgenommen hatten, erst einmal hatten sie eine kalte Dusche zu verkraften. Azaouagh ließ auf der rechten Seite Santana aussteigen und wurde auch von Schäfer nicht energisch genug am Flanken gehindert. Dabrowski stand am zweiten Pfosten richtig und nickte - allerdings aus abseitsverdächtiger Position - ein (50.).
Die Antwort der Gäste ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Nach Schäfers Pass in den Rücken der Abwehr herrschte Verwirrung im Strafraum der Bochumer. Ein Klärungsversuch landete am Bein von Ricardo Costa und von dort im Tor (51.). Das schnelle 1:2 wirkte wie ein Weckruf für die Wolfsburger. Vor allem mit Saglik hatte die Bochumer Abwehr so ihre liebe Mühe. Nach Querpass von Misimovic erzielte der Neuzugang aus Wuppertal sein erstes Bundesligator (69.). Yahia hatte den Ball zuvor nur ungenügend geklärt.
Und Saglik bekam weitere Gelegenheiten: Erst blockte Fuchs seinen Schuss auf der Torlinie ab (74.), dann kam der Angreifer aus fünf Metern frei zum Kopfball, zielte jedoch daneben. Die Gastgeber standen nun mächtig unter Druck und konnten nur noch selten für Entlastung sorgen. Der Kopfball des eingewechselten Mavraj (85.) bildete da eine Ausnahme. In der 89. Minute lag der Ball zwar im Netz des Gästetores. Doch Sinans Treffer wurde wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung verwehrt - eine Millimeter-Entscheidung!
Für beide Teams geht es am kommenden Samstag weiter. Bochum gastiert im Revierderby beim FC Schalke 04, Wolfsburg empfängt Eintracht Frankfurt.