Bayer jubelt: Renato Augusto, Kießling und Helmes freuen sich über das 1:0. dpa
Beide Trainer schickten wieder die Startformationen ins Rennen, die auch beim Saison-Auftakt vor einer Woche anfingen. Die Stuttgarter, die am 1. Spieltag 3:1 in Gladbach gewannen, spielten also mit ihren Mexikanern Pardo und Osorio, die erst am Freitag von ihrer "Weltreise" aus der Heimat zurückkehrten.
Leverkusen, zum Auftakt mit 2:3 gegen Dortmund abgewatscht, trat erneut mit Vidal im offensiven Mittelfeld an und Rolfes spielte nominell auf der Sechs.
Die Partie begann richtig schwungvoll mit Chancen auf beiden Seiten. Sofort waren die Keeper gefordert - Lehmann musste bei einem Schuss von Renato Augusto aus spitzem Winkel nachfassen (4.), auf der Gegenseite scheiterte Hitzlsperger frei vor Fernandez (5.). Für den VfB sollte es das aber auch wieder gewesen sein, denn in der Folge spielte fast ausschließlich die Labbadia-Elf nach vorne. Abgesichert von Rolfes wirbelten Renato Augusto, Vidal und Barnetta im offensiven Mittelfeld die Stuttgarter Defensive gehörig durcheinander und schafften es auch immer wieder, Helmes in Szene zu setzen.
Dabei zeigte sich die Abwehr der Schwaben diesmal nicht wirklich sattelfest und musste die Leverkusener mehrfach zum Abschluss kommen lassen. Dass es bis zur 35. Minute dauerte, ehe Bayer in Führung ging, lag ein wenig ein Keeper Lehmann, mehr jedoch daran, dass die Westdeutschen zu leichtfertig mit ihren Chancen umgingen.
Auch dem Leverkusener Führungstor ging zunächst ein schlampiger Pass von Kießling voraus, der Helmes viel besser in Position hätte bringen können. Da aber Boka ebenso fahrig klärte, bekam Vidal erneut die Möglichkeit, Helmes in Szene zu setzen, und nun machte der Nationalspieler aus sechs Metern das 1:0 für Bayer - Torwart-Routinier Lehmann sah bei dem Flachschuss auf die Tormitte nicht allzu glücklich aus. In der 43. Minute hätte Marica mit der erst zweiten VfB-Chance ausgleichen können, doch er konnte das schlampige Zuspiel von Simak aus sechs Metern nicht im Tor unterbringen. Eine sinnbildliche Situation für die im ersten Durchgang harmlosen Schwaben.
Der 2. Spieltag
Mit Beginn der zweiten Halbzeit wurden die Stuttgarter, die mit Bastürk für Hilbert weitermachten, aggressiver im Spiel gegen den Mann und suchten auch energischer den Weg nach vorne. Allerdings blieb das Passspiel der Schwaben fehlerhaft und die Akionen wirkten ein wenig zu umständlich. Alleinig in der 52. Minute spielte der VfB präzise nach vorne, doch nach Hitzlspergers Flankenwechsel schob Gomez den Ball hauchdünn am langen Pfosten vorbei.
Das sollte es gewesen sein mit den Stuttgarter Offensivbemühungen. Die Leverkusener konnten den knappen Vorsprung recht souverän verwalten, wobei der Schwung aus der ersten Halbzeit bei der Labbadia-Elf in den zweiten 45 Minuten verflogen war. Zudem passten sich die Westdeutschen bei der Fehlerquote den Stuttgartern an, so dass der zweite Abschnitt unter dem Strich sehr zerfahren wirkte.
In der 79. Minute allerdings spielte Leverkusen schnörkellos nach vorne und kam so zur Entscheidung. Vidal bediente zunächst Kießling auf dem rechten Flügel, der gleich weiter zu Castro passte. Der gebürtige Spanier setzte Gekas in Szene und der Grieche, gerade erst eingewechselt, hämmerte das Leder humorlos aus zehn Metern unter die Latte - diesmal war Lehmann völlig machtlos. Angesichts der ideenlosen Stuttgarter sollte dies den ersten Saisonsieg der Leverkusener in der Liga nicht mehr gefährden. Die Schwaben kamen auch in den verbleibenden Minuten nicht ein einziges Mal gefährlich vor den Bayer-Kasten.
Stuttgart kann gleich am Donnerstag (20.30 Uhr) im Rückspiel der UEFA-Cup-Qualifikation in Györ den Fehltritt gegen Bayer wieder wettmachen, danach am Sonntag gegen Hannover in der Liga wieder punkten. Leverkusen trifft am Samstag auf die bisher zweimal siegreichen Hoffenheimer.