Werder-Trainer Florian Kohfeldt wechselte gegenüber dem 6:1 im DFB-Pokal gegen den SV Atlas Delmenhorst auf zwei Positionen: Neuzugang Toprak (aus Dortmund) bildete gleich mit Moisander das Innenverteidiger-Gespann und verdrängte Groß auf die Bank. Außerdem stürmte Johannes Eggestein anstelle von Sargent (Bank).
Bei den Gästen aus Düsseldorf tauschte Coach Friedhelm Funkel nach dem 3:1-Sieg in Villingen seine offensive Dreierreihe aus: Suttner, Karaman und Thommy spielten für Ampomah, Fink und Tekpetey.
Werder-Dominanz ohne Ertrag
Alles andere als einen verhaltenen Start legten die Männer von Werder Bremen im ersten Heimspiel der Saison auf den Rasen. Die Kohfeldt-Elf begann druckvoll, kam zu einer Serie von Eckbällen und zu einem brandgefährlichen Abschluss von Maximilian Eggestein (4.). Düsseldorf zog sich häufig mit allen Feldspielern in die eigene Hälfte zurück und schaffte es in der Anfangsviertelstunde kaum, mal selbst den Ball in Richtung Werder-Schlussmann Pavlenka zu spielen.
So ging es fast ausschließlich in eine Richtung - und die hieß: Düsseldorfer Tor. Allerdings änderte sich am Spielstand weiterhin nichts, da Johannes Eggestein bei seinem Treffer klar im Abseits stand (11.) und Toprak einen Sahin-Freistoß relativ freistehend am Tor vorbeiköpfte (18.).
Erster Torschuss Düsseldorf, erstes Tor
Es war fürs Erste der letzte Torschuss von weiterhin überlegen agierenden Bremern, die ein klares Plus in puncto Ballbesitz (knapp 70 Prozent), Passquote (fast 90 Prozent) und gespielter Pässe (zur Pause 330, Düsseldorf: 160) verbuchten. Das Tor aber machte die Fortuna: Mit etwas Glück brach Karaman bis zur Grundlinie durch und legte in den Rückraum zu Hennings ab. Da sich Gebre Selassie und Toprak gegenseitig behinderten, konnte der 31 Jahre alte Angreifer freistehend zur überraschenden Pausenführung einnetzen (36.).
Bundesliga, 1. Spieltag
Werder-Trainer Kohfeldt vertraute, wie auch Fortuna-Coach Funkel, demselben Personal wie im ersten Durchgang. Und sollte damit zunächst richtig liegen: Denn Bremen glich umgehend nach dem Seitenwechsel aus. Nach einem Ballgewinn von Klaassen flankte Rashica zu Johannes Eggestein, der zum 1:1 einnickte (47.).
Fortuna bleibt extrem kaltschnäuzig
Die grün-weiße Welt war zu diesem Zeitpunkt in Ansätzen schon wieder in Ordnung, doch das sollte sich ganz schnell wieder ändern. Denn die Düsseldorfer präsentierten sich einmal mehr eiskalt im Abschluss: Erst traf Karaman nach schöner Ablage von Thommy zum 2:1 (52.). Und kurz darauf schraubte sich dann auch noch Ayhan nach einer Thommy-Ecke am höchsten und nickte gar zum 3:1 für die Gäste ein (64.). Und hätte Pavlenka einen Hennings-Kracher nicht noch aus dem Winkel gefischt, es hätte auch 4:1 für Fortuna stehen können (67.).
Mit Füllkrug und Pizarro kamen zwei frische Bremer Angreifer, die mithelfen sollten, den Fehlstart noch zu verhindern. Doch Werder, dass insgesamt mehr Abschlüsse hatte, scheiterte reihenweise: Klaassen schob nach Steffens schwacher Abwehr am halbleeren Tor vorbei (67.), dann kratzte der US-amerikanische Keeper einen Füllkrug-Kopfball von der Linie (70.), ehe er auch bei Osakos 18-Meter-Knaller die Hände rechtzeitig hochriss (78.). Nachdem dann auch noch ein abgefälschter Füllkrug-Schuss von der Unterkante der Latte vor die Linie und von dort über das Tor sprang, war wohl dem Letzten klar, dass Werder an diesem Tag das Glück nicht hold war. Kaltschnäuzige Düsseldorfer entführten somit drei Punkte von der Weser - es war der erste Sieg der Fortunen in Bremen seit April 1977.
Werdert Bremen kann es in der nächsten Woche am Samstag (15.30 Uhr) beim Gastspiel in Hoffenheim besser machen. Für Düsseldorf geht es zeitgleich gegen Leverkusen weiter.