Frankfurts Coach Adi Hütter warf nach dem 1:0 in der Europa-League-Qualifikation gegen Vaduz die Rotationsmaschine an und brachte gleich neun (!) Neue: Abraham, Hasebe, Hinteregger, da Costa, Kohr, Fernandes, Kostic, Kamada und Rebic spielten anstelle von Toure, Russ (Achillessehnenriss), Ndicka, Durm, Torro, de Guzman, Rode, Chandler und Joveljic. Folglich überstanden lediglich Schlussmann Trapp und Gacinovic die Wechselorgie.
Weitaus zurückhaltender agierte indes Hoffenheims Trainer Alfred Schreuder bei seinem Bundesliga-Debüt. Gegenüber dem 5:4 i.E. im DFB-Pokal in Würzburg spielten Bicakcic, Rupp und Skov anstelle von Hübner (muskuläre Probleme im Nacken und Schulterbereich), Grillitsch (Wadenprobleme) sowie Grifo.
Der Eintracht glückte ein Bilderbuchstart. Es dauerte gerade mal 36 Sekunden (!), da schlug es schon hinter Hoffenheims Schlussmann Baumann ein: Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Kostic von links präzise nach innen zu Hinteregger, der zu viel Platz hatte und dies umgehend nutzte, um per Volley gekonnt zu treffen.
Frankfurt furios - Chancenwucher und VAR
Bundesliga, 1. Spieltag
Das Tor war der Startschuss für die Eintracht, die furios aufspielte. Die SGE legte eine hohe Schlagzahl vor, ging enormes Tempo und dominierte die Hoffenheimer über weite Strecken. Durch hohes Pressing schafften es die Hessen immer wieder, das gegnerische Aufbauspiel entscheidend zu stören und anschließend selbst gefährliche Aktionen zu kreieren. Das Problem: Frankfurt legte nicht nach. Kamada (4.), Kostic (25., 28., 37.) und Rebic (45., 45.+1) ließen teils vielversprechende Chancen ungenutzt.
Das hätte die Eintracht beinahe die Pausenführung gekostet, da die TSG, die nach einer schwachen Anfangsviertelstunde zusehends besser ins Spiel gekommen war, selbst auch nicht chancenlos war. Auf der linken Seite stellte sich Zuber dabei als Unruheherd heraus: So ebnete der Schweizer Neuzugang Skov den Weg zu dessen allererstem nennenswerten Abschluss in der Bundesliga (27.), um etwas später die bis dato beste Möglichkeit der Gäste zu vergeigen, als er relativ freistehend den im Weg stehenden Kohr anschoss (35.).
Torjubel im TSG-Lager brandete schließlich nach 41 Minuten auf, als Geiger nach einer kurz ausgeführten Ecke vom linken Strafraumeck aus ins Schwarze traf. Weil aber Rupp bei Geigers Schuss im Abseits gestanden hatte und Schiedsrichter Daniel Siebert dies nach Sichtung der TV-Bilder sah, wurde der Treffer zurückgenommen - und die SGE ging letztlich doch mit dem knappen Vorsprung zum Pausentee.
Spannende zweite Hälfte - Belfodil fehlt das Glück
Spannend blieb es auch nach dem Seitenwechsel, auch weil Kamada (scheiterte an Baumann, 48.) und Kohr (Posch klärte vor der Linie, 54.) den erneuten Blitzstart verpassten. Folglich blieb es eine interessante Partie, in der die Gastgeber zwar weiterhin den besseren Eindruck machten, der TSG letztlich aber durchaus ein Tor zuzutrauen war - Skov per direktem Freistoß (59.) und Zuber (68.) setzten Akzente.
Die klareren Möglichkeiten hatten jedoch die Adlerträger - Kostic (70., 75.) und Rode (84.) fehlte das Abschlussglück. So stand der Eintracht eine knappe Kiste in der Schlussphase bevor. Mittendrin war dabei Hinteregger, der sich eine Viertelstunde vor Schluss am Knie weh getan hatte, nach kurzer Behandlungspause und der Einnahme einer Tablette aber auf die Zähne biss und weitermachte.
Dem Österreicher dürfte dann, wie dem Rest der Frankfurter Mannschaft, in der 87. Minute kurzeitig der Atem gestockt sein, als Belfodils Kopfball aus Nahdistanz knapp neben den Kasten ging. Weil Belfodils Treffer in der Nachspielzeit zu Recht wegen Abseits nicht zählte (90.+4), reichte es dennoch für die Eintracht.
In der Bundesliga ist die Eintracht am kommenden Spieltag erneut sonntags gefordert, dann geht es nach Leipzig (15.30 Uhr). Am Donnerstag zuvor wird es in den Play-offs zur Europa League ernst - ab 20.30 Uhr steigt dann das Hinspiel bei Racing Straßburg. Für Hoffenheim geht es am Samstag (15.30 Uhr) gegen Bremen weiter.