Werder Bremens Coach Thomas Schaaf schickte im Vergleich zur 0:3-Niederlage gegen Tottenham in der Champions League drei Neue ins Rennen: Pasanen, Hugo Almeida und Frings, der in der Königsklasse gelbgesperrt zuschauen musste, ersetzten Bargfrede (Gelb-Rot-Sperre), Jensen und Wagner. Mit Felix Kroos und Schmidt feierten damit gleich zwei Akteure bei den Gastgebern ihr Bundesligadebüt.
St. Paulis Trainer Holger Stanislawski indes sah nach dem 1:1 zu Hause gegen Wolfsburg keinen Grund, seine Startelf umzustellen.
Gerade einmal eine Minute war gespielt, da war die Torflaute der Werderaner, die im November kein einziges Pflichtspieltor erzielt hatten, beendet. Die Hamburger Abwehr ließ Hugo Almeida ziehen, der umgehend angespielt wurde und aus 14 Metern die frühe Führung markierte. St. Pauli hätte prompt antworten können, doch Asamoah scheiterte per Kopf am Querbalken (2.). Danach waren wieder die Hausherren dran, die durch Mertesacker (4.) und Marin (7.) zu weiteren erstklassigen Chancen kamen.
Der 14. Spieltag
Phasenweise boten beide Teams in der Anfangsphase rasanten Offensivfußball. Mit zunehmender Spieldauer wurde das Tempo aber wieder gedrosselt, auch weil Werder sich ein Stück weit zurückzog und auf Konter setzte. Die "Kiez-Kicker" kamen so zu mehr Spielanteilen und folglich auch zu guten Möglichkeiten. Mertesacker klärte aber vor dem einschussbereiten Ebbers (16.), während Lehmann mit einem sehenswerten Distanzversuch gegen Wiese den Kürzeren zog (19.). Eine Minute danach führte dann ein Fehler von Bartels, der sich bei einem Befreiungsschlag verschätzte, zum 2:0. Marin eilte davon und passte auf Hugo Almeida, der aus zwölf Metern seinen Doppelpack perfekt machte.
Analogie der Ereignisse: Wie nach dem 1:0 hatte St. Pauli im Gegenzug die ganz dicke Chance, selber zu treffen. Kruse passte auf Ebbers, der für Bartels auflegte. Dieser scheiterte dann aber an Wiese, der die Kugel noch an die Latte lenkte (21.). Danach wurde es wieder ruhiger. Bremen überließ den Gästen die Initiative, denen jedoch nur selten etwas einfiel. Bis auf Lehmanns Freistoß, der von der Mauer entschärft wurde (37.), sprang für die Hamburger in der ersten Hälfte nichts mehr heraus. Weil auf der Gegenseite Hunts Distanzversuch in den Armen von Kessler landete (39.), ging es schließlich ohne weitere Tore in die Kabinen.
Hugo Almeida macht alles klar und sieht dann Rot
Volle Kraft voraus: Bremens Hunt (re.) gegen Zambrano. picture alliance
Die zweiten 45 Minuten fingen weniger spektakulär an, als die ersten. So bargen zunächst lediglich Fernschüsse Gefahr. Frings zielte jedoch knapp rechts vorbei (48.), ehe auf der Gegenseite Lehmann an Wiese scheiterte (50.). Ansonsten hatten die Hamburger mehr Ballbesitz, konnten daraus allerdings kein Kapital schlagen. St. Pauli agierte kompliziert und war einfach nicht zielstrebig. Anders Werder, das nach 64 Minuten erneut zustach: Nachdem Fritz gegen Asamoah vor der Linie geklärt hatte, wurde Hugo Almeida frei gespielt. Der Portugiese, der jedoch in abseitsverdächtiger Position gestanden hatte, vollendete eiskalt aus elf Metern.
Damit stand der Sieger bereits fest, doch die Stanislawski-Schützlinge steckten nicht auf, bewiesen Moral. Bis zum Schluss suchten sie den Weg nach vorne und waren kämpferisch auf der Höhe, nur blieb der fehlende Zug zum Tor das große Manko. Für die Höhepunkte sorgte weiterhin Bremen, in Person von Hugo Almeida. In der 80. Minute ließ sich der Portugiese zu einer Dummheit gegen Zambrano hinreißen. Er schlug nach und wurde deswegen von Schiedsrichter Dr. Felix Brych mit Rot vom Platz gestellt. Die Hamburger bemühten sich zwar danach noch einmal, konnten sich aber gegen nun sehr defensive Bremer auch in Überzahl nicht mehr entscheidend durchsetzen und kassierten dann selbst noch einen Platzverweis. Thorandt musste nach einem rüden Foul an Frings mit Rot vorzeitig vom Feld (90.).
Die Bremer sind wieder am kommenden Samstag um 15.30 Uhr bei den "Wölfen" aus Wolfsburg gefordert. St. Pauli empfängt tags zuvor den 1. FC Kaiserlautern.