Frankfurts Trainer Benno Möhlmann tauschte im Vergleich zum torlosen Remis in Braunschweig dreimal Personal: Huber ersetzte Cagara als Rechtsverteidiger. Stark und Yelen verdrängten Heitmeier und Chrisantus, beim 3:1-Coup in der Hinrunde noch per Hattrick erfolgreich, auf die Bank. Auch Friedhelm Funkel nahm nach der 1:3-Heimpleite gegen Union Berlin drei Änderungen vor: Radjabali-Fardi und Olajengbesi kehrten nach ihren Sperren in die Viererkette zurück. Demai und Stehle mussten weichen. Zudem rutschte Odonkor in die Startformation, Radu aus dieser heraus.
Beiden Teams mangelte es auf der Frankfurter Stadion-Baustelle zunächst in ihren Offensivbemühungenan an Präzision. Doch nach kurzer Orientierungsphase ergriff der FSV beherzt die Initiative und wurde rasch dafür belohnt. Keine 60 Sekunden, nachdem Waterman die Kugel nach einem Cinaz-Schuss unorthodox zur Ecke abgelenkt hatte, war Aachens Schlussmann machtlos: Gaus drang mit enger Ballführung in den Strafraum ein, behielt die Übersicht und bediente den aufgerückten Gledson. Der Brasilianer hatte am zweiten Pfosten ungedeckt keine Mühe, das Spielgerät über die Linie zu bugsieren (6.).
Auer hellwach: Der Angreifer macht's geschickt
Die Hausherren zeigten sich auch in der Folge zielstrebiger in der Vorwärtsbewegung. Gegen in der Offensive hilflose Alemannen erarbeiteten sich die Bornheimer einige Halbchancen, indem sie nach Balleroberung immer wieder schnell und gefällig nach vorne umschalteten. Der FSV war gefährlicher, doch der Gast glich in der 22. Minute beinahe aus dem Nichts aus: Achenbach adressierte eine Flanke auf Auer. Die FSV-Innenverteidigung zeigt sich schläfrig, der Stürmer hellwach und beförderte den Ball im Liegen im zweiten Versuch ins Netz.
Das von ihrem Sturmführer geschickt erzielte 1:1 gab den "Schwarz-Gelben" spürbar Sicherheit. Nun selbstbewusstere Aachener zeigten flüssige, nach vorne gerichtete Ballzirkulation und erspielten sich so Feldvorteile. Die Hessen, die nun stärker aus einer Konterstellung heraus agierten, setzten auf der Gegenseite kaum noch Impulse. Klare Chancen blieben indes bis zum Kabinengang hüben wie drüben jedoch aus.
Der 27. Spieltag
Der FSV erwischte nach Wiederanpfiff erneut den besseren Start. Fünf Minuten waren in Durchgang zwei absolviert, da legten die Möhlmann-Schützlinge wiederum vor: Micanski setzte sich auf dem rechten Flügel und durch sein Zuspiel Michael Görlitz in Szene. Der ehemalige Schweden-Legionär trieb das Leder weiter, tauchte vor Waterman auf und behielt im Eins-gegen-eins die Oberhand.
Frankfurt hatte die Partie fortan im Griff und vereinzelte Torgelegenheiten: Nach einem Yelen-Freistoß köpfte Micanski etwa über den Kasten (58.). Die Alemannen fanden den Spielfaden in der nun tempoarmen Partie nur bedingt wieder. Höhepunkte blieben hüben wie drüben folglich Mangelware.
Die Gäste mühten sich in einer wenig unterhaltsamen Schlussphase wieder stärker in der Offensive. Durchschlagskraft und Torgefahr entwickelten die Kaiserstädter dabei zunächst aber nicht. Die Hausherren beschränkten sich derweil zusehends auf die Verwaltung der Minimalführung, was sich in der 81. Minute beinahe rächte: Der eingewechselte Radu tauchte alleine vor Klandt auf. Der Rumäne wartete - während der Ball auf schlecht bespielbarem Geläuf stark holperte - aber zu lange. Die gute Möglichkeit für Aachen war dahin – es sollte zugleich die letzte bleiben.
Der FSV Frankfurt gastiert am kommenden Sonntag in Cottbus. Alemannia Aachen ist derweil erneut freitags gefordert, empfängt dann Dynamo Dresden am heimischen Tivoli.