FSV-Trainer Tomas Oral nahm nach dem 1:0-Sieg in Duisburg nur eine Änderung an seiner Startelf vor: Anstelle von Dedic (Bank) erhielt Barry das Vertrauen.
Union-Coach Sascha Lewandowski tauschte im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Fürth zweimal: Trimmel und Brandy erhielten eine Verschnaufpause und saßen vorerst draußen, für sie begannen Korte und Daube.
Im Vorfeld der Partie hatte Lewandowski einmal mehr um Geduld mit seiner Arbeit gebeten: "Wir wollen von einem Team, das reagiert, sich ohne Not zurückfallen lässt und dem Gegner den Ball überlässt, zu einer Mannschaft werden, die agiert. Das ist ein Prozess, der dauert und bei dem dürfen wir nicht ungeduldig werden." Dass die vorsichtige Haltung des Berliner Trainers nicht unbegründet ist, zeigten auch die ersten Minuten am Bornheimer Hang. Die Eisernen fanden zunächst nicht so recht zu ihrem Spiel, der FSV hatte leichte Vorteile, ohne dabei Torgefahr zu erzeugen.
Erst nach rund einer Viertelstunde wurden die Köpenicker mutiger und wagten häufiger den Weg in die Hälfte der Hessen. Prompt hatte Skrzybski das Führungstor auf dem Fuß, scheiterte aber am rechten Pfosten (21.). Kurz darauf verzog Wood (22.). Von Frankfurt war in der Offensive nichts zu sehen. Die Oral-Elf ließ kein Konzept im Angriff erkennen und brachte die Berliner Abwehr kein einziges Mal ernsthaft in Verlegenheit.
Anders die Gäste. Union wurde immer griffiger und zielstrebiger im Angriff - und belohnte sich schließlich mit dem verdienten 1:0. Kreilach legte im Strafraum für Wood ab, der US-Amerikaner tanzte seinen Gegenspieler auf engstem Raum mit zwei schnellen Wendungen aus und schloss eiskalt flach ab (39.). Frankfurt gelang es vor der Pause nicht mehr, eine Antwort zu geben.
Der 8. Spieltag
Frankfurts Doppelschlag - dank Schahin
Nach Wiederbeginn fanden die Hauptstädter zunächst besser hinein: Kessel hätte per Kopf den zweiten Treffer nachlegen können, fand seinen Meister aber in Weis (50.). Kurz darauf schlug der FSV aus heiterem Himmel doppelt zu: Erst verursachte Puncec im Duell mit Schahin ohne Not einen Strafstoß, der zur Pause eingewechselte Dedic ließ sich die Chance nicht nehmen - 1:1 (52.). Wenig später hatten die Hessen den Spieß ganz umgedreht: Schahin war erneut der Vorbereiter, Barry dieses Mal der Vollstrecker (55.).
Diesen Schock mussten die Eisernen erst einmal verdauen. Der Schwung der ersten Halbzeit war vollends verflogen, Frankfurt konnte diese Verunsicherung aber nicht nutzen, um den Gästen den Knock-Out zu versetzen. So legte Union in der Endphase nochmal zu. Ausgangspunkt der Schlussoffensive war Skrzybskis Schuss von der Strafraumgrenze, der knapp vorbeistrich (70.). Sechs Minuten später war Kessel per Kopf zur Stelle und glich aus (76.).
Quaner scheitert zweimal - Skrzybski wieder an den Pfosten
Die Köpenicker spielten nun auf Sieg und erarbeiteten sich mehrere exzellente Möglichkeiten. Quaners erster Versuch wurde von Oumari von der Linie gekratzt (78.), sein zweiter Schuss strich knapp am Pfosten vorbei (81.) und Skrzybski scheiterte ein zweites Mal am Pfosten (84.). Von Frankfurt kam in dieser Phase nichts mehr. Die Hessen stolperten von einer Verlegenheit in die andere - und gingen schließlich doch als Sieger vom Feld. Epstein lupfte die Kugel bei einem der seltenen FSV-Konter zu Schahin, dieser traf sehenswert in der Nachspielzeit zum Sieg (90.+1).
Eine ungemein schmerzhafte Pleite für die Berliner. Wie verkraften die Hauptstädter diesen bitteren Rückschlag? Die Antwort auf diese Frage gibt es bereits am Samstag (13 Uhr), wenn die Köpenicker den MSV Duisburg an der Alten Försterei empfangen. Tags darauf (13.30 Uhr) gastiert Frankfurt in Freiburg.