Hertha-Coach Pal Dardai, der mit seinem 157. Bundesliga-Spiel als Hertha-Trainer mit Jürgen Röber gleichzog, musste nach dem 0:2 in Wolfsburg drei schmerzhafte Ausfälle verkraften: Radonjic (Adduktorenverletzung), Matheus Cunha (Oberschenkelverletzung) und Khedira (Wadenverletzung) standen nicht zur Verfügung, für sie begannen Cordoba, Piatek und Ascacibar.
Somit kam es nicht zum Bruderduell der Khediras. Rani stand in der Startaufstellung des FC Augsburg, dessen Trainer Heiko Herrlich nach dem Befreiungsschlag in Mainz (1:0) keine personellen Veränderungen vornahm.
Augsburger Blitzstart
Dass der Sieg in Mainz den Augsburgern gut getan hatte, zeigte sich von Beginn an, denn sie starteten mit Dampf ins Duell - und gingen bereits nach 109 Sekunden in Führung: Strobl schnappte sich Starks Klärungsversuch vor dem Strafraum, Hahn leitete den Ball perfekt weiter in den Lauf von Benes, der Jarstein aus spitzem Winkel mit einem anspruchsvollen Abschluss keine Chance ließ. Hertha musste sich nach dem frühen Schock erstmal sammeln, schaffte dies aber mit laufender Spielzeit immer besser und übernahm die Spielkontrolle, während Augsburg sich immer weiter zurückzog.
Weil die Fuggerstädter im Zentrum die Räume gut verdichteten, startete die alte Dame ihre Offensivbemühungen meist über die agilen Außen Zeefuik und Mittelstädt, bei den Hereingaben fehlte jedoch die letzte Genauigkeit. Den ersten richtigen Warnschuss gab Cordoba ab, als er Gikiewicz aus spitzem Winkel prüfte (12.). Der Ball lief mitunter gut bei Hertha, Augsburg überließ den Berlinern allerdings auch viel vom Spielfeld. Zählbares sprang aber zunächst nicht heraus, auch weil Gikiewicz seinen rechten Fuß reaktionsschnell gegen Ascacibars Schuss aus 16 Metern ausfuhr (21.).
Der Pfosten verhindert das 0:2
Nach einer guten halben Stunde schob Augsburg auch wieder etwas nach vorne und gestaltete die Partie ausgeglichen - fast hätte Niederlechner sogar die Führung noch ausgebaut, doch der Stürmer scheiterte mit seinem Kopfball am linken Pfosten (38.).
Bundesliga, 24. Spieltag
Piatek lässt erst aus und trifft dann doch
Dardai reagierte in der Pause und wechselte doppelt: Netz und Guendouzi kamen in die Partie. Letztgenannter war dann auch gleich im Blickpunkt. Guendouzi kam zwar gegen Strobl nicht zum Kopfball, aber der Abpraller landete bei Cordoba, der wieder am stark regierenden Gikiewicz scheiterte (46.). Hertha machte nun viel Druck und drängte auf den Ausgleich, Piatek ließ ihn nach Starks Kopfballverlängerung zunächst noch liegen (50.), machte es aber nur wenig später besser: Nach Klünters starkem Steilpass vollendete der Stürmer Daridas Maßflanke mustergültig per Kopf zum 1:1 (62.).
Schon kurz vor dem Treffer hatte der FCA den ersten Angriffsschwung der Berliner stoppen können - und auch nach dem Ausgleich war das Spiel weitestgehend ausgeglichen. Beide Teams suchten durchaus den Weg nach vorne und kamen auch zu kleineren Chancen, wirklich ernsthaft mussten beide Keeper jedoch nicht eingreifen - Darida (68.) und Niederlechner (65.) zielten aus der Distanz zu ungenau, und Strobl verpasste einen langen Freistoß knapp (74.).
Lukebakio trifft per Elfmeter zum Sieg
Das Spiel war nun jedoch völlig offen, beide wollten den Sieg. Dardai bereinigte eine Jarstein-Unsicherheit nach Niederlechners Schuss (78.), und der eingewechselte Lukebakio köpfte aus wenigen Metern knapp daneben (83.). Es drohte das zehnte Berliner Spiel in Folge ohne Sieg, doch dann drang Tousart noch einmal in den Strafraum ein und wurde von Pedersen am Fuß getroffen - Schiedsrichter Florian Badstübner zeigte sofort auf den Punkt (87.). Lukebakio verwandelte ganz sicher (89.) und bescherte den Berlinern den ersten Sieg seit neun Spielen - und auch den ersten unter Dardai.
Hertha, das den Abstand auf den Relegationsplatz auf drei Punkte ausbaute, hat am Samstag (15.30 Uhr) die schwere Auswärtsaufgabe in Dortmund vor der Brust. Augsburg eröffnet den 25. Spieltag mit dem Heimspiel gegen Gladbach (Freitag, 20.30 Uhr).